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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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wurde von einem Ochsengespann am südlichen Ufer gezogen, bis schließlich der Abend dämmerte. Sie hatten eigentlich an Bord schlafen wollen, aber als es dunkel wurde, legte der Kahn bei einer Siedlung an, die groß genug war, um als kleine Stadt durchzugehen.
    Die Bäume in der Nähe wirkten für dieses feuchte Land zu verkümmert. Ihnen fehlte das üppige Grün, obwohl es noch eine Weile bis zum Winter dauerte. Ansammlungen von Hütten erstreckten sich rechts und links von der Anlegestelle, und es gab auch größere Gebäude, am Flussufer und in der Ortsmitte. An der Straße, die im Westen aus der Siedlung hinausführte, gab es einen Stall mit einer Schmiede. Unweit davon bemerkte Leesil ein großes, hell erleuchtetes Gebäude.
    »Ist das eine Taverne oder ein Gemeinschaftshaus?«, fragte er einen der Männer vom Kahn und fügte an Wynn gerichtet hinzu: »Vielleicht müssen wir nicht unter freiem Himmel schlafen.«
    Wynn blickte erwartungsvoll hoch und richtete einige elfische Worte an Chap. Der junge Kahnführer wandte sich an Leesil.
    »Das ist Pudúrlatsat«, sagte er. »Wir machen hier regelmäßig halt. Es ist ein seltsamer Ort. Wenn seine Bewohner Fracht für uns haben, bringen sie sie morgen früh hierher.«
    »Was meinst du mit seltsam ?«, fragte Magiere. »Wenn hier Handel getrieben wird, könnten wir versuchen, unsere Vorräte zu erneuern.«
    Der Kahnführer zuckte die Schultern. »Wie du willst. Aber für meinen Geschmack ist es hier zu düster, selbst wenn wir mittags anlegen.«
    Leesil wölbte eine Braue, sah dann Magiere und Wynn an.
    »Ich schlafe lieber drinnen, wenn es möglich ist«, sagte die junge Weise.
    Magiere legte die Decke zusammen und nahm ihr Falchion. »Mal sehen, was die Leute hier anzubieten haben. Im Dorf meiner Tante konnten wir nichts einkaufen.«
    Leesil nahm seine Klingen und schloss den Mantel, damit man sie nicht sah. Er rechnete nicht damit, dass er sie brauchte, aber er wollte auf Nummer sicher gehen. Neugierig beobachtete er den Ort, als sie über die Anlegestelle gingen und dann dem Verlauf des den Hang hinaufführenden Weges folgten.
    Kurze Zeit später näherten sie sich dem Zentrum der kleinen Stadt und mussten feststellen, dass die Straßenbeleuchtung zu wünschen übrig ließ. Wo der Weg von der Anlegestelle die Hauptstraße kreuzte, hingen an allen vier Ecken mit Öl gefüllte Töpfe an Dreibeinen. Wynn ging einen Schritt vor Leesil, hielt den aus einer kalten Lampe stammenden Kristall in der Hand und leuchtete damit.
    Chap knurrte leise und lief voraus.
    Ein großer Wolfshund kam um die nächste Ecke und spähte hinter dem dortigen Dreibein hervor. Er erwiderte das Knurren nicht.
    Das Tier war dürr, und die Augen lagen tief in den Höhle n – es schien recht alt zu sein. Langsam näherte es sich Chap, der anderen Hunden gegenüber unterschiedliche Reaktionen zeigte. Manchmal war er freundlich, und bei anderen Gelegenheiten griff er ohne Vorwarnung an. Leesil wusste nicht, was geschehen würde. Diesmal schnüffelte Chap, nahm die Witterung des Neuankömmlings auf und jaulte leise.
    »Ich glaube, wir sollten zum Schleppkahn zurückkehren«, sagte Wynn.
    Leesil fühlte sich von einer sonderbaren Mattigkeit erfasst, für die er keine Erklärung hatte. Er schüttelte sie ab und trat dem Wolfshund entgegen. »Lasst uns wenigstens nachsehen, ob es hier ein Gasthaus gibt.«
    Als sie über die Hauptstraße des Ortes gingen, sah Leesil Schilder, die auf die Werkstätten eines Gerbers und eines Holzschnitzers hinwiesen. Einige Leute waren unterwegs. Die meisten schienen alt oder in mittleren Jahren zu sein, und sie gingen langsam, wie erschöpft. Leesil wollte sich in Richtung des großen, hell erleuchteten Gebäudes wenden, das sie beim Anlegen gesehen hatten, als er merkte, dass Magiere nicht mehr an seiner Seite war. Sie stand auf der anderen Seite der Kreuzung und schaute von dort aus über die Hauptstraße.
    »Was ist?«, fragte er, trat zu ihr und bemerkte die Sorge in ihrem Gesicht.
    »Ich bi n … schon gut«, sagte sie. »Hier ist es ein bisschen trist im Vergleich mit Miiska.«
    »Und das hast du ganz allein herausgefunden?«, spöttelte Leesil. »Wie bist du darauf gekommen?«
    Erstaunlicherweise verzichtete Magiere auf eine scharfe Antwor t – sie drehte sich nur um und ging stumm die Straße hoch. Leesil seufzte, folgte ihr und bedeutete Wynn mit einem Wink, dass sie erneut mit dem Kristall vorausgehen sollte.
    Mehrere Dorfbewohner blieben stehen, als sie

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