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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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nicht.« Magiere seufzte, und Leesil schüttelte den Kopf. Er wirkte müde, wie alles und jeder an diesem Ort. Sie streckte die Hand aus und berührte ihn an der Wange, ließ die Finger dann zum Kinn wandern. »Und ich mache mir Sorgen um dich. Dies gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht. Aber wir werden herausfinden, was hier los ist.«
    Sie kehrten zu den anderen zurück und setzten den Weg landeinwärts fort. Nach zwei weiteren Kurven erschien das Ziel vor ihnen.
    Es war keine richtige Feste, aber ein befestigtes Gebäude aus Stein, zwei Stockwerke hoch. So tief im Landesinnern von Dröwinka, weit von den Grenzen entfernt, war vielleicht nicht mehr nötig. An den Seiten standen weitere Gebäude aus Holz, eins von ihnen groß genug für eine Scheune, aber mit einem Giebeldach. Eine niedrige Steinmauer umgab das Anwesen, und der Weg führte in einem weiten Bogen zum großen eisernen Tor. Geza wartete dort auf sie.
    »Ihr seid gekommen«, sagte er nur und winkte sie durchs Tor. Der Hauptmann führte sie zum großen steinernen Gutshaus, und als sie dort durch die Tür traten, kam es zu einer Veränderung.
    Magiere spürte, wie ein Ruck durch sie ging. Es fühlte sich an, als hätte sie mit nur einem Schritt eine große Strecke zurückgelegt und einen weit entfernten Ort erreicht, der von der Welt draußen getrennt war. Das Innere des Gutshauses war einem adligen Lehnsherrn oder einem Vasallenlord angemessen, doch Magieres seltsames Gefühl ging nicht auf die luxuriöse Umgebung zurück. Etwas war gerade geschehen, und sie richtete einen argwöhnischen Blick auf Geza, der die Tür schloss.
    »So ist es viel besser«, sagte Wynn und rollte die Schultern.
    Kohlepfannen hingen an den Wänden neben dem Eingang, und Lampen erhellten den Flur. Geza gab ihnen Gelegenheit, ihre schmutzigen Stiefel in einem kleinen Nebenzimmer auszuziehen, führte sie dann durch den Korridor. Ein dunkelblauer Teppich mit fransigen Rändern und Ahornblättern nachempfundenen Mustern bedeckte den steinernen Boden.
    »Hier fühlt es sich anders an«, sagte Leesil erleichtert. »Wenige r … beklemmend.«
    Geza warf ihm einen kurzen Blick zu, ohne auf die Worte einzugehen. »Hier entlang.«
    Magiere bemerkte die Reaktionen ihrer Begleiter. Sowohl Leesil als auch Wynn wirkten wacher. Sie waren nicht völlig ausgeruht, aber wachsam. Der Hauptmann geleitete sie durch einen offenen Torbogen in einen großen Raum.
    Das Licht von eisernen Kohlepfannen an den Steinwänden fiel auf Tapisserien mit Jagdszenen. Ein Tisch aus Walnussholz mit hochlehnigen Stühlen reichte vom einen Ende bis zum anderen. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein großer, gewölbter Kamin. Aufeinandergestapelte Scheite brannten darin und schickten eine Woge aus Hitze durch den Saal. Bedienstete gab es nicht, und Magiere hatte draußen auch keine Wächter gesehen.
    Ein Stuhl stand in der Nähe des Feuers, und darauf saß ein großer Mann Anfang dreißig, der in die Flammen starrte. Er trug eine einfache Hose und weiche, saubere Stiefel. Das Hemd war mattweiß und musste gewaschen werden. Der Mann hatte sich eine Decke um die Schultern geschlungen, die Arme darunter verborgen.
    Es fiel Magiere schwer, sich vorzustellen, dass jemand in diesem viel zu warmen Raum frieren konnte. Sie streifte ihren Mantel ab und legte ihn über einen nahen Stuhl.
    Der Mann hatte sandfarbenes Haar wie Geza, aber bei ihm war es länger und zottelig. Die Stoppeln an Kinn und Wangen wiesen darauf hin, dass er sich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr rasiert hatte. Elena eilte zu ihm und legte wie beschützend die Hände auf die Rückenlehne.
    »Sie sind da, Herr«, sagte sie. Als der Mann nicht antwortete, fügte sie hinzu: »Stefa n … die Jägerin ist hier.«
    Magiere schnitt eine Grimasse, als sie das Wort Jägerin hörte. Sie beobachtete, wie Elenas Hand zärtlich zur Schulter des Mannes wanderte und von dort aus zum Nacken. Leesil berührte Magiere am Arm und wölbte die weißblonden Brauen.
    War Elena die Geliebte des Lehnsherrn?
    »Du wolltest uns sprechen?«, fragte Leesil.
    Der Mann blinzelte, drehte den Kopf und sah sie an. Sein Blick kehrte ins Hier zurück, doch er stand nicht auf. Stattdessen deutete Elena auf die Sitzbänke in der Nähe des Feuers.
    »Es ist so warm hier drin«, sagte Wynn. Bei diesen Worten straffte der Mann auf dem Stuhl die Schultern.
    »Ihr könnt mich Stefan nennen«, sagte er auf Belaskisch. »Die übliche Etikette haben wir schon vor einer ganzen Weile

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