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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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waren weit aufgerissen.
    »Was ist los, Darien?«, fragte eine junge Fischersfrau. Sie sprang auf und eilte zu ihm.
    »Korina ist tot«, brachte der Mann hervor. »Ich bin die ganze Nacht im Wachhaus gewesen. Als ich nach Hause kam, fand ich sie draußen vor dem Fenster. Mit aufgerissener Kehle.«
    Er begann zu schluchzen.
    »Wer ist Korina?«, fragte Leesil, obwohl es kaum eine Rolle spielte.
    »Seine Frau«, antwortete Karlin. »Sie waren erst seit dem Winter verheiratet.«
    Leesil griff nach dem Tisch vor ihm und schaffte es irgendwie aufzustehen.
    »Die Vampire werden immer dreister. Magiere und ich können nicht allein mit ihnen fertigwerden.«
    Mehrere Hafenarbeiter traten zu Karlin. Sie wirkten nicht erfreut, nur resigniert. »Sag uns, was wir tun sollen«, meinte einer von ihnen.
    Es dauerte nicht mehr lange bis zum Sonnenuntergang, als Magiere vor der »Samtrose« auf der Straße stand und sich fragte, ob sie den Gasthof wirklich betreten sollte. Lieber hätte sie zehnmal gegen Rashed gekämpft, als Welstiel erneut um Hilfe zu bitten, aber zu viele Menschen verließen sich auf sie.
    Die prächtigen Brokatvorhänge und weißen Fensterläden erschienen ihr jetzt wie Hohn. Die hübsche Fassade schien behaupten zu wollen, dass Miiska sicher war, dass es keine Untoten gab, die Tunnel unter der Stadt gruben und nachts das Blut von Sterblichen tranken.
    Werhierwohnte,warsichernichtbereit,ihrbeiderVernichtungvonVampirenzuhelfenoderauchnureinzugestehen,dasssieexistierte n – abgesehenvonWelstiel.AberwievielHilfedurfteMagierevonihmerwarten?SiehatteseinegeheimnisvollenAndeutungensattundbrauchtekonkreteInformationenüberdieSchwächenihrerGegner.VielleichthatteMagieregarnichtdamitgerechnet,dassLeesildieeinfachenLeutevonMiiskadazubringenkonnte,ihnenzuhelfen.ErwarnichtunbedingteinerstklassigerRhetoriker,aberseinedirektenWortekonntenrechtüberzeugendklingen.Erhatte sie fastdavonüberzeugt,dassereinmalBeratereinesKriegsherrngewesenwar.
    »Nun, er hat es geschafft«, sagte sich Magiere.
    Im »Seelöwen« leitete er die Vorbereitungen für den Angriff. Für diese Arbeit war er zuständig, obgleich es Magiere ein Rätsel blieb, wie er sich auf den Beinen hielt. Ihre Aufgabe war persönlicher und privater. Sie benötigte mehr Informationen über sich selbst, um eine wirkungsvolle Methode zu finden, Rasheds Existenz zu beenden.
    Magiere brauchte mehr Hilfe, als einige Ladeninhaber und Arbeiter leisten konnten. Und am Empfang in der »Samtrose« saß jemand, den sie gern auf ihrer Seite gewusst hätte.
    Der hübsche Elf namens Loni sah auf, als Magiere hereinkam, und überraschte sie mit einem Gesichtsausdruck der Erleichterung.
    »Magiere«, sagte er sofort, als wären sie alte Bekannte. »Meister Welstiel erwartet dich. Bitte komm mit.«
    Sie blieb stehen. »Er erwartet mich?«
    »Ja, ja, er hat schon mehrmals nach dir gefragt«, antwortete Loni fast verärgert; er schien vermeiden zu wollen, dass es zu weiteren Verzögerungen kam. »Bitte begleite mich.«
    Als er aufstand, stellte Magiere fest, dass er ebenso groß und ähnlich gebaut war wie sie. Er trug ein schlichtes, aber gutes weißes Baumwollhemd und eine dicke schwarze Kniehose. Er schien fast versessen darauf zu sein, ihr zu helfen und sie zu Welstiel zu bringen. Seine Bereitwilligkeit brachte Magiere auf eine Idee.
    »Könnte ich mir etwas Kleidung von dir leihen, Loni?«, fragte sie müde. »Ich bezahle natürlich dafür.«
    Für einen Schneider reichte die Zeit nicht, und in diesem Kleid konnte sie nicht gegen Rashed kämpfen. Magiere erwartete einen verwirrten Blick von Loni und dankte ihm stumm, als er sie nur kurz von Kopf bis Fuß musterte.
    »Natürlich«, sagte er. »Ich sorge dafür, dass alles bereitliegt, wenn du gehst.«
    Magiere vermutete, dass er wusste, was vorging. Zumindest wusste er, dass sich wichtige Dinge anbahnten und sein geehrter Gast auf die legendäre Jägerin der Untoten wartete. Das Falchion hing an ihrer Seite, und Loni bat sie nicht, es abzulegen.
    Er führte sie durch das luxuriöse Foyer der »Samtrose«, vorbei an den Gemälden und Blumen und dann die Treppe hinunter zu Welstiels Zimmer.
    Er klopfte leise an. »Sie ist da, Herr.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete er die Tür und bedeutete Magiere einzutreten. Hinter ihr schloss er die Tür wieder.
    Welstiel saß am gleichen Tisch wie zuvor, aber diesmal las er nicht, sondern schien zu grübeln. Das Zimmer hatte sich nicht verändert. In seinem Gesicht erschien so etwas wie

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