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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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verletzen und aus der Wunde trinken können, aber das genügte ihr nicht. Das Gefühl von warmem Fleisch an den Lippen und Zähnen war viel angenehmer als der metallische Nachgeschmack in den ersten Tropfen Blut.
    Teesha ließ ihn in den Sand sinken und nahm seinen Geldbeute l – sie brauchte kein Geld, aber dies gehörte zur Tarnung. Sie legte eine Hand auf die Stirn des Schlafenden und strich mit der anderen über die geschlossenen Augen. Ihre Lippen berührten sein Ohr, als sie flüsterte: »Du bist am Abend zu deinem Schiff gegangen, als zwei Diebe kamen. Du hast dich zur Wehr gesetzt, aber einer von ihnen hatte ein Messe r … «
    Er zuckte instinktiv zusammen. Langsam hob er die Hand zum Hals, aber Teesha drückte sie sanft zurück.
    »Sie stahlen dir den Geldbeutel, du hast dich hier versteckt, für den Fall ihrer Rückkehr, und bist dann eingeschlafen.«
    Er atmete tiefer, und Teesha richtete sich auf. Hier drohte ihm keine Gefahr. Aber selbst wenn ihm nach ihrer Begegnung etwas zugestoßen wär e – sein Schicksal betraf sie nicht.
    Auf diese Weise hatte sie sich über viele Jahre hinweg Nahrung beschafft. Sie versuchte immer, Personen auszuwählen, die nicht lange an einem Ort blieben. Miiska war perfekt: Seeleute und Händler kamen und gingen. Manchmal hatte sie jemanden getötet, wenn Hunger und Verlangen stärker wurden als ihre sorgfältige Kontrolle, aber das war schon lange nicht mehr passiert. Wenn das Opfer ein Bürger der Stadt war, so grub sie es ein, und Rashed gab immer Rattenjunge die Schuld, wenn ein Sterblicher verschwand. Teesha beließ ihn in seinem Glauben.
    Leichtfüßig lief sie über den Strand, fühlte dabei Wärme und Kraft des Blutes, das sie getrunken hatte. Sie war froh über ihre angeborene Fähigkeit, in Gedanken Vergangenheit und Zukunft beiseite zu schieben und allein in einem Moment zu leben.
    »Teesha?«
    Überrascht blieb sie stehen, sah übers Wasser und zu den Bäumen an der Küste.
    »Geliebter?«
    EdwansleereStimmeerklanghinterihr,undsiedrehtesichum.ErschwebtedichtüberdemSand,wieüblichingrünerKniehoseundweißemHemd.DerabgetrennteKopfruhteaufderSchulter,undlanges,blondesHaarreichtebiszurTaillehinab.
    »Mein Liebling«, sagte sie. »Wie lange bist du schon hier?«
    »Eine ganze Weile. Kehrst du bereits heim?«
    »Ich wollte im Lagerhaus nachsehen und feststellen, ob Rashed etwas braucht.«
    »Ja«, sagte Edwan. »Rashed.«
    Sein Gesicht veränderte sich. Er sah nicht mehr so aus, als wäre er gerade gestorben, sondern wie eine fast zwei Wochen alte Leiche. Die Haut wurde weiß, und darunter zeichnete sich geronnenes Blut ab.
    Die Freude über Kraft und Wärme verschwand aus Teesha. Mit schweren Schritten stieg sie das Ufer hoch und setzte sich, den Rücken an einen Baum gelehnt.
    »Grüble nicht. Wir brauchen Rashed.«
    »Das sagst du.« Edwan war an Teeshas Seite, obwohl sie keine Bewegung gesehen hatte. »Du hast es oft gesagt.«
    Gemeinsam lauschten sie den kleinen an den Strand rollenden Wellen. Teesha wusste nicht, was sie erwidern sollte. Sie liebte Edwan, aber er existierte in der Vergangenheit, wie die meisten Geister unter den Lebenden. Es fiel ihm schwer, die Gegenwart zu verstehen. Und sie wusste, was er wollte. Er wollte es immer. Er war jetzt der Hungrige, und da er kein wahres Leben leben konnte, blieben ihm nur Erinnerungen.
    Doch es erschöpfte und deprimierte sie, dies für ihn zu tun. Wenn er die Bitte an sie richtete und wenn sie ihm dann seinen Wunsch erfüllte, so verlor sie für die nächsten fünf oder sechs Nächte die Fähigkeit, im köstlichen Jetzt zu leben.
    »Nein, Edwan«, sagte Teesha müde.
    »Bitte. Nur noch dieses eine Mal«, versprach e r – wie immer.
    »Es bleibt nicht genug Zeit bis Sonnenaufgang.«
    »Wir haben einige Stunden.«
    Die Verzweiflung in seiner Stimme schmerzte. Teesha stützte das Kinn auf die Knie und sah dorthin, wo das Wasser in der Dunkelheit verschwand.
    Armer Edwan. Er verdiente Besseres, aber dies musste aufhören. Wenn sie ihm die deutlichsten Erinnerungen zeigte, bis hin zum End e … Vielleicht versetzte es ihn in die Lage, sich mit ihrer neuen Existenz abzufinden.
    Teesha schloss die Augen und hoffte, dass er ihr eines Tages verzieh. Sie streckte die Gedanken nach ihm aus und erinnerte sic h …
    Hoch im Norden über Strawinien schneite es die meiste Zeit im Jahr, und immer schienen Wolken die Sonne zu verhüllen. Tag und Nacht unterschieden sich kaum voneinander, doch das war Teesha gleich. Mit Schürze

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