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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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Vitalität.
    Sau’ilahk behielt Wynns Gasthof im Auge, aber niemand kam heraus oder betrat ihn. Hatte die junge Weise einen anderen Ort aufgesucht? War sie von ihren Wanderungen vielleicht noch gar nicht zurückgekehrt? Er rief sich ihre Abstecher nach Meerseite ins Gedächtnis zurück, glitt mit einem Blinzeln ins Dämmern und stellte sich einen Ort vor. Unmittelbar darauf erschien er dort, wo der Kalkstein-Hauptweg endete, auf der untersten Ebene, und sah das Begrüßungshaus, in dem Wynn dem Krieger-Thänæ begegnet war.
    Warum war sie nach Meerseite zurückgekehrt? Hoffte sie, mehr im Zusammenhang mit Hammer-Hirschs Tod herauszufinden? Wieder wartete Sau’ilahk und sank dabei fast ganz in die Wand neben dem Torbogen.
    Die Geschäfte und Läden hatten bereits geschlossen, aber es waren noch immer viele Zwerge unterwegs. Ihre Präsenz störte Sau’ilahk, und ein weiteres Blinzeln brachte ihn in einen halbdunklen Tunnel jenseits der Eisenborten-Schmiede.
    Eine rasche Beschwörung verbarg ihn in einem kleinen dunklen Bereich. In der Schmiede blieb alles still. Dann bemerkte er eine Bewegung und sah durch den Tunnel, in Richtung Hauptweg.
    Eine kleine Gestalt in einer langen Kutte hockte neben einem Wolf.
    Wynn stand auf und strich mit der Hand über Schattens Kopf.
    Sau’ilahk hatte Kraft vergeudet und ließ die beschworene Dunkelheit langsam schwinden. Wynn hatte die Schmiede besucht, und er war zu spät gekommen, hatte die hiesigen Ereignisse versäumt.
    Wo war Chane?
    Wynn musste etwas entdeckt haben, wenn sie Orte, denen sie bereits einen Besuch abgestattet hatte, noch einmal aufsuchte.
    Sau’ilahk beobachtete, wie sie den Hauptweg erreichte, schwebte dann schnell zum Ende des Tunnels und zögerte dort. Er konnte der jungen Weisen nicht einfach so folgen; dabei hätte er riskiert, von dem einen oder anderen Zwerg gesehen zu werden. Andererseits musste er hören und sehen, was sie sagte und wohin sie ging. Er wich in den Tunnel zurück, bündelte seine Kraft und blendete die externe Welt aus.
    Luft, um Geräusche zu übertragen, genügte nicht. Feuer in der Form von Licht wurde für Sicht gebraucht, konnte aber die Präsenz des Dieners verraten. Sie musste von Erde umgeben sein. Doch ein Diener aus drei Elementen erforderte drei Beschwörungen, die ihn viel Energie kosten würden. Und eine vierte Beschwörung musste mit den drei anderen verbunden werden. Der Diener brauchte eine gewisse eigene Intelligenz, die ihn vielleicht weniger gehorsam machte.
    Sau’ilahk konzentrierte sich zunächst auf das Element Luft.
    Sie erschien als zitternde Kugel vor ihm, und er hielt sie fest. Mit substanzlosen Fingern umfasste er den Ball aus Luft und beschwor Feuer in Form von Licht.
    Ein gelbliches Glühen kam aus der Kugel.
    Sau’ilahk zwang seine Hand, körperlich zu werden, und warf den Diener in den Boden des Tunnels.
    Sein Werk war nur halb vollbracht. Die letzten beiden Beschwörungen mussten gleichzeitig erfolgen, während er die ersten beiden festhielt. Sau’ilahk drückte die Hand flach auf den Boden, und um sie herum bildete sich ein Quadrat mit umbrabraunen Linien für Erde. Ein blauweißer Kreis entstand darum herum, als er das Element Geist beschwor und ihm ein Fragment seines Willens hinzufügte.
    Der Platz zwischen den weißen Formen, Zeichen und Sigillen leuchtete weiß, wie raureifbesetzte Spinnweben im ersten Licht der aufgehenden Sonne. Sau’ilahk griff auf seine Kraftreserven zurück und verlieh seiner Schöpfung mehr Essenz. Der Diener musste mit einem gewissen Maß an Intelligenz ausgestattet werden, damit er ihm bessere Dienste leisten konnte.
    Sau’ilahks Hand begann zu zittern, und für einen Moment wurde alles schwarz. Erschöpfung drohte ihn ins Dämmern abgleiten zu lassen. Er wandte noch mehr Willenskraft auf, um bei Bewusstsein zu bleiben, nahm die Hand vom Boden und erhob sich.
    Die glühenden Zeichen verschwanden vom Boden.
    Erwache! , flüsterte er mental.
    Ein neues Glühen zeigte sich im Boden.
    Es waberte gelb und blass, glitt hin und her, wie von etwas gesteuert, das sich im Boden des Tunnels bewegte. Sau’ilahk hob die Hand höher, und seine Finger bewegten sich wie die eines Marionettenspielers.
    Das Glühen verharrte, und der Boden wölbte sich, wie grauer Schlamm unter einer Gasblase. Das Licht stieg auf – und blinzelte ihm zu.
    Ein einzelnes Lid kam mit dem leisen Klicken von Stein herab und hob sich dann wieder über einem Auge, das aus Glas zu bestehen schien. Der

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