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Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Dhampir: Steinerne Flut (German Edition)

Titel: Dhampir: Steinerne Flut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb Hendee , J. C. Hendee
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Valhachkasej’â! «, fluchte Wynn und löste ihre Hand aus Chanes Griff.
    Herzogin Reine trug hohe Reitstiefel und einen meergrünen Mantel, dessen Kapuze sie zurückgestrichen hatte. Zwei aus Perlmutt bestehende, wie Meereswellen geformte Kämme hielten ihr dichtes kastanienbraunes Haar zusammen. Weder sie noch ihre Begleiter wurden langsamer, als sie durch die Menge schritten.
    Was machte ein Mitglied der königlichen Familie von Malourné an diesem Ort?
    »Meister Asche-Splitter!«, rief sie. »Bitte wartet.«
    Und der Anführer der Steingänger blieb stehen.
    Wynns Erstaunen drängte die Sorge beiseite. Herzogin Reine hatte den dunklen Ältesten beim Namen genannt.
    Als es im Zusammenhang mit dem Übersetzungsprojekt der Gilde zu den Morden gekommen war, hatte Herzogin Reine die Ermittlungen immer wieder behindert. Sie hatte auch ihren Einfluss geltend gemacht, um zu verhindern, dass Wynn die Texte zurückbekam. Auf diese Weise konnte sie erneut aktiv werden, wenn sie Wynn hier sah.
    Wynn beugte sich noch etwas mehr zur Seite, um mehr zu sehen, ohne ihrerseits hinter dem großen Chane bemerkt zu werden. Die Herzogin kannte weder ihn noch Schatten, und Wynn wollte nicht ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, solange sie noch so wenig davon verstand, was hier vorging.
    Als die Gruppe der Herzogin die nächsten Stufen erreichte, ging Reine mit leichten Schritten zur Bühne hoch. Die anderen Steingänger ließen die Trage sinken. Vor Asche-Splitter verharrte Herzogin Reine kurz und neigte respektvoll den Kopf.
    Dann zog sie das schimmernde Tuch beiseite und sah auf Hammer-Hirschs bleiches Gesicht hinab.
    Ihren Gesichtsausdruck konnte Wynn nicht erkennen, aber ihr schien, dass die Herzogin für einen langen Moment erstarrte. Dann streifte sie einen Handschuh ab und legte ihre unbedeckte Hand auf die des Thänæ. Sie sah nicht auf, als Asche-Splitter näher kam, nickte aber.
    Dann hob sie die Hand wieder und zog das Tuch zurück, und die Steingänger hoben Hammer-Hirschs Trage an. Die Herzogin, der in Weiß gekleidete Elf und die drei Weardas folgten, als die Steingänger zur Tunnelöffnung hinter der Bühne schritten.
    Schattens leises Winseln weckte Wynns Aufmerksamkeit.
    Die Hündin sah sie mit fragenden blauen Augen an und schien ihre Unsicherheit zu spüren. Wynn ging in die Hocke, berührte Schattens Kopf und teilte die Erinnerungen mit ihr, die die Herzogin in Calm Seatt zeigten. Sie hoffte, dass Schatten verstand, warum sie nicht von Reine gesehen werden wollte.
    Nach einigen Sekunden blickte Chane auf sie herab. »Wir müssen gehen«, flüsterte er.
    »Ich kann nicht«, erwiderte sie ebenso leise und richtete sich hinter ihm auf.
    Was sollte sie tun? Die Steingänger verließen das Amphitheater, und Erz-Locken mit ihnen, aber die Herzogin Reine befand sich in ihrer Gesellschaft. Solange sie sich nicht von den Steingängern trennte, durfte Wynn nicht riskieren, gesehen zu werden.
    Einer der weiß gekleideten Shirvêsh auf der Bühne hob beide Hände.
    »Hammer-Hirsch geht in Stein ein!«, rief er. »Er wird die Knochen unserer Welt stärken.«
    Es wurde still im Amphitheater. Viele Zwerge neigten mit geschlossenen Augen den Kopf.
    Chane verneigte sich ebenfalls, richtete dabei aber einen drängenden Blick auf Wynn.
    »Die Herzogin darf mich nicht sehen«, hauchte die junge Weise.
    »Dann halten wir uns zurück, bis sie geht«, erwiderte er. »Wir verlieren sie alle aus den Augen, wenn wir jetzt nicht aufbrechen!«
    Wynn begriff, dass ihr nichts anderes übrig blieb – sie wusste einfach zu wenig und musste mehr herausfinden. Schließlich nickte sie, bereit dazu, Schatten vorauszuschicken. Die Hündin konnte der Spur der Steingänger besser folgen und würde spüren, wann sie ihnen zu nahe kamen.
    Wynn drehte sich um, die eine Hand noch immer an Chanes Mantel. Aber als sie die andere senkte …
    Schatten war nicht mehr da.

9
    Herzogin Reine Faunier-Âreskynna folgte Meister Asche-Splitter in den Tunnel am Ende der Bühne. Er war so breit, dass drei Personen nebeneinander gehen konnten, und Chuillyon und Hauptmann Tristan traten rechts und links an ihre Seite. Die beiden anderen Weardas, Danyel und Saln, gingen hinter ihnen, gefolgt von den fünf Steingängern, die Hammer-Hirschs Leiche trugen.
    Niemand sprach, und Reine hielt den Blick auf Asche-Splitters große Stiefel gerichtet.
    Die offizielle Version lautete, dass Hammer-Hirsch an Herzversagen gestorben war, aber in ihrer Herberge in Meerseite hatten

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