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Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition)

Titel: Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb J. C. Hendee
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erzählen«, bot er an. »Und du könntest dann mit dem Hauptmann reden.«
    Wynn wusste nicht, was sie davon halten sollte. Nikolas sprach offenbar von etwas, das nicht nur die Freundschaft mit den beiden Mordopfern betraf. Etwas in seiner Vergangenheit schien in Verbindung mit Jeremy und Elias zu stehen.
    »Ich soll dem Hauptmann was sagen?«, fragte sie.
    Nikolas kniff die Augen zusammen, und Zorn kroch in seine Stimme. »Elias machte einer Kaufmannstochter namens Elvina den Hof.«
    »Er machte ihr den Hof?« Wynn blinzelte. »Wann fand er Zeit dazu?«
    Nikolas schüttelte erneut den Kopf und ging nicht auf die Frage ein. »Hast du von Baron Âdweard Twynam gehört? Erst seit einer Generation adlig, fast noch ein gewöhnlicher Bürger, doch sein Sohn Jason hat ebenfalls ein Auge auf Elvina geworfen. Vor acht Tagen hat er Elias hinter dem Seifenladen des östlichen Distrikts in die Enge getrieben und damit gedroht, ihn zu töten, wenn er sich nicht von Elvina fernhält. Jason meinte, niemand würde einen nutzlosen kleinen Weisen vermissen.«
    Wynn atmete langsam aus. »Warum hat Elias den Domins nichts davon gesagt?«
    »Er hatte es gerade zum Reisenden geschafft und wartete noch auf seinen Auftrag. Die Domins hätten ihn aufgefordert, Elvina aus dem Weg zu gehen. Und wer weiß, wohin sie ihn geschickt hätten, um sicherzustellen, dass es zu keinen Kontakten mehr kam.«
    Das stimmte. Aber Nikolas hätte diese Angelegenheit trotzdem erwähnen sollen – immerhin handelte es sich um eine Todesdrohung. Wynns Überzeugungen in Hinsicht auf das Ende von Elias und Jeremy gerieten ein wenig ins Wanken.
    Hatte il’Sänke vielleicht recht? Konnten sie tatsächlich einem zufälligen Verbrechen zum Opfer gefallen sein und nicht etwas, das Wynn noch immer in ihren Träumen plagte? Aber es passte nicht alles zusammen, wenn diese Elvina an dem Sohn eines reichen Adligen interessiert war. Normalerweise führten Weise ein einfaches, enthaltsames Leben; nur wenige erlangten Reichtum. Warum also hatte Elvina Elias Gelegenheit gegeben, ihr den Hof zu machen?
    Und wenn diese Geschichte stimmte: Warum hatte Jason seine Chancen in Gefahr gesehen? Oder war er so egozentrisch, dass er einfach keinen Nebenbuhler duldete?
    »Wie konnte es sich Elias leisten, mit diesem Mädchen auszugehen?«, fragte Wynn.
    »Er lieh sich etwas Geld von Jeremy.«
    Wynn verlor die Geduld. »Und woher hatte Jeremy das Geld?«
    Nikolas wurde wieder unruhig. »Er arbeitete … «
    Wynn verschränkte die Arme und richtete einen strengen Blick auf ihn.
    »Für einen Geldverleiher namens Selwyn Midton«, fuhr Nikolas kleinlaut fort. »Manchmal habe ich ihn begleitet.«
    Wynn schnaufte. »Nikolas!«
    »Ich weiß, ich weiß!«, jammerte er. »Es ist gegen die Vorschriften der Gilde. Aber die Bezahlung war gut. Elias führte Elvina in die besten Tavernen, und Jeremy wollte ihm helfen. Und Jeremy interessierte sich für einige besonders gute Schönschrift-Federkiele, die er sich kaufen wollte, bevor er mit seinem Auftrag begann. Er kann – konnte – gut schreiben, gut genug, um ein Schreiber zu werden. Selwyn hat keine Zulassung als Geldverleiher, und er verleiht Geld zu horrenden Zinsen. Aber das ist noch nicht alles … «
    Wynn glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können. Wie hatte so etwas stattfinden können, ohne dass jemand davon erfuhr? Hochturm schien immer alles über seine Mündel zu wissen. War er vielleicht so sehr mit der geheimen Übersetzungsarbeit beschäftigt gewesen, dass er nichts bemerkt hatte?
    »Ich konnte mit Selwyns verschlüsselten Notizen nicht viel anfangen«, fuhr Nikolas fort. »Aber Jeremy hat vielleicht mehr über seine Kunden herausgefunden. Manchmal, wenn er zur Gilde zurückkehrte, war er sehr still, als hätte er Dinge erfahren, über die er nicht sprechen wollte.«
    Wynn lehnte sich an die nahe Mauer.
    Die meisten Bürger, die sich Geld für ein Geschäft leihen wollten, wandten sich an eine der Banken oder einen Geldverleiher, der eine Zulassung durch das Handelsministerium hatte. Aber es gab andere, die keine Kreditsicherheiten vorweisen konnten. Der Geldverleih, ob legal oder nicht, war verpönt; trotzdem gab es ihn in jeder Stadt.
    Weise hätten sich nicht in etwas so Schäbiges verwickeln lassen dürfen.
    Initiaten und Lehrlingen war es verboten, private Geschäfte zu führen. Diese Möglichkeit stand abgesehen von Meistern nur Reisenden offen, wenn ihr Auftrag etwas Kommerzielles betraf. Das Verbot sollte nicht nur

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