Dhampir
war?
»Chap brachte uns durch die Berge, und Sgäile führte uns auf Geheiß des Ältesten Vaters. Ich schwöre be i … «
Als Wynn den Titel des Patriarchen nannte, erschien Furcht in Nein’as schönem Gesicht. Diese Furcht wich sofort etwas Grimmigem, und die Elfe schaute erneut zum Waldrand.
»Verschwinde von hier!«, zischte sie Wynn zu. »Halte Leesil von diesem Ort fern. Bring ihn aus dem Land, solange das noch möglich ist.«
Wynn war so verblüfft, dass sie keinen Ton hervorbrachte, bis Chaps Stimme in ihrem Kopf kratzte.
Sie muss jetzt mitkommen, bevor uns die Verfolger erreichen .
Wynn trat näher. »Komm mit uns. Chap und ich verstecken dich. Ich hole Leesil und Magiere aus Crijheäiche, und dan n … «
»Leesil ist bei den Anmaglâhk?«, entfuhr es Nein’a. »Ihr seid Narre n – Kaninchen, die in die Höhle von Wölfen kriechen! Wie hast du überhaupt mein Gefängnis gefunden?«
Bevor Wynn eine Antwort geben konnte, bescherten ihr Chaps Worte Übelkeit.
Wir dürfen keine Zeit verlieren und müssen sofort aufbrechen!
Wynn schluckte, winkte dann Chap und den anderen Majay-hì zu.
»Er brachte mich hierhe r … und die anderen führten ihn. Sie können uns zurückbringen. Du musst mitkommen. Es gibt Verfolger, und wir wissen nicht, wie nahe sie sind.«
Nein’a wandte den Blick ab. »Wie kommst du darauf, dass ich mit dir kommen könnte? Wenn ich in der Lage wäre, diese Lichtung zu verlassen, hätte ich das längst getan.«
»Natürlich kannst du sie verlassen«, beharrte Wynn. »Hier gibt es keine Mauern, und Chap kennt den Weg.«
Er bellte einmal, und das Summen und Knistern seiner Stimme kehrte in Wynns Kopf zurück.
»Ich habe dich gehört!«, kam ihm Wynn zuvor. »Sei einen Moment still!«
Nein’a runzelte die Stirn.
Es blieb Wynn keine Zeit für lange Erklärungen. Nein’a hatte nur Chaps Bellen gehört, nicht aber seine geistige Stimme.
Die Elfe schüttelte den Kopf. »Ich bin hier gefangen, Mädchen. Der Weg durch den Wald bleibt mir verwehrt. Er weist mich zurück. Wenn ich über den Rand der Lichtung trete, verirre ich mich, wandere umher und finde mich schließlich hier wieder. Glaubst du, ich hätte es nicht versucht?«
Wynn verstand das nicht. Alle Elfen, die sie bisher kennengelernt hatte, waren in diesem Wald zu Hause. Niemand von ihnen litt an der Orientierungslosigkeit, die sie zwischen den Bäumen heimsuchte.
»Vertrau mir, oder wenigstens Chap«, drängte sie. »Er kann uns zurückführen.«
Seerose blieb in der Nähe. Zwei Schritte brachten Chap zu ihr, und er drückte kurz den Kopf gegen ihren, sah dann in Richtung der hohen Farne. Seerose kläffte, und der Anführer des Rudels antwortete. Die Majay-hì reagierten sofort und versammelten sich.
Nein’a beobachtete sie, aber der Blick ihrer großen Augen glitt immer wieder über die Lichtung, wie auf der Suche nach etwas. Sie seufzte und kraulte Chaps Kopf.
»Ich habe nichts zu verlieren. Aber bei dir sieht die Sache anders aus, Mädchen, wenn wir gefasst werden.«
»Behalte Chap und die anderen Hunde im Auge. Der Wald kann nur seine eigene Vegetation verändern, aber nicht das Rudel.«
Chap lief voraus, gefolgt von Nein’a, Wynn und Seerose. Die anderen Majay-hì umringten sie. An den großen Farnen ging es vorbei, dann durch den Tunnel, den Chap in der Barriere geschaffen hatte.
»Es dauerte die ganze Nacht, dich zu erreichen«, sagte Wynn. »Aber Chap und das Rudel wussten, wo du warst. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
Nein’a antwortete nicht. Die Reste der Barriere um sie herum schienen sie zu beunruhigen, als sähe sie sie jetzt zum ersten Mal.
Wynn versuchte zu verstehen, wie sich diese Frau nach acht Jahren der Gefangenschaft fühlen musste. Einige wenige Schritte genügten bestimmt nicht, Nein’a davon zu überzeugen, dass sie frei war.
Voraus erschienen weitere hohe Farne und versperrten ihnen den Weg. Wynn erinnerte sich nicht an solche Pflanzen beim Anfang des Tunnels, nur an seinem Ende. Doch sie vertraute Chaps besserer Wahrnehmung und trat an den langen Farnwedeln vorbei.
Sie fand sich am Rand der Lichtung wieder, in deren Mitte die große Ulme aufragte, Nein’as Wohnbaum.
Die Elfe schnaubte. »Siehst du?«
»Wenn du versuchst, die Lichtung zu verlasse n … kehrst du immer auf diese Weise zurück?«
»Nein«, antwortete Nein’a. »Dreimal bin ich in den Wald gegangen, habe mich in ihm verirrt und bin wieder gefangen genommen worden. Dies ist das erste Mal, dass ich
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