Dhampir
die ihre Freunde und Gefährten gewesen waren.
Sorhkâfaré.
Leesil zog Magiere an sich. »Es ist vorbei«, sagte er leise.
Zunächst hatte er es nicht gewagt, Magiere zu berühren. Aber als sie nach ihm rie f … Da wusste er, dass die Dhampir in ihr sich zurückgezogen hatte.
Brot’an näherte sich und schickte Sgäile fort. Osha ließ Wynn los.
Én’nish war wieder auf den Beinen, aber immer noch ein wenig benommen von Brot’ans Schlag. Der eine übrig gebliebene Begleiter half dem anderen, den Magiere in den Wald geworfen hatte. Beide kehrten auf die Lichtung zurück, doch der zweite Mann hinkte, und vorn war seine Kleidung zerrissen.
Nein’a starrte Leesil schockiert an. Furcht und Ablehnung waren aus ihrem Gesicht verschwunden. Abscheu lag in den großen Augen der Elfe, als ihr Blick zu Leesil ging, der Magiere in seinen Armen hielt.
»Es ist noch nicht vorbei«, sagte Fréth kühl. Die weiße Majay-hì stand vor ihr. »Du hast eine Untote zu uns gebracht. Ich verstehe nicht, wie das möglich ist, aber dieses Wesen, das du da in deinen Armen hältst, wird nicht bei uns bleiben.«
Neuer Zorn wogte durch Leesil, aber er konnte und wollte sich jetzt nicht von Magiere abwenden.
»Chap«, sagte er leise, »töte jeden, der sich ihr auch nur einen Schritt nähert.«
Chap antwortete nicht, ging nur um Leesil herum, blieb bei Magiere stehen und sah zur weißen Majay-hì, die noch immer vor Fréth stand.
»Das reicht«, sagte Brot’an. »Wenn sie untot wäre, hätte der Wald sie zurückgewiesen. Und daran hätte Leesil nichts ändern können.«
Leesil fragte sich, welche Art von Autoritätswechsel stattgefunden hatte. Sgäile und Fréth zögerten, und Brot’an schien das Kommando übernommen zu haben. Derzeit war das von Vorteil, um Magiere vor den anderen zu schützen, aber es gefiel Leesil trotzdem nicht.
Die Narben in Brot’ans Gesicht zeichneten sich weiß ab. »Wir alle sind müde nach einer Nacht des Laufens, ohne etwas gegessen zu haben. Einen Teil des Tages verbringen wir hier im Wald.«
Er deutete zum Tunnel hinter den hohen Farnen.
»Fréthfâre, bitte erstatte dem Ältesten Vater Bericht. Sag ihm, dass alles in Ordnung ist, dass wir die Menschenfrau gefunden haben und bald zurückkehren. Sgäilsheilleache, du und Osha, ihr holt etwas zu essen. Und Én’nis h … «
Brot’an wandte sich ihr zu, und dadurch konnte Leesil sein Gesicht nicht mehr erkennen.
»Du und deine Begleiter, ihr haltet euch von Sgäile und jenen fern, denen sein Schutzversprechen gilt. Andernfalls wirst du dich nach unserer Rückkehr für noch mehr zu verantworten haben.«
Én’nish hob ihr Stilett auf, als sie an Brot’an vorbeihumpelte. Das Gesicht voller Groll ging sie zu den beiden Anmaglâhk und mit ihnen zu dem Tunnel, der in den Wald führte.
Leesil zog Magiere behutsam auf die Beine. Als Brot’an näher trat, sprang Chap auf ihn zu und knurrte drohend. Der Elf wich sofort zurück.
»Schon gut«, sagte Sgäile zu dem Hund. »Schon gut, kein Kampf mehr. Lass ihn vorbei.«
Brot’an reagierte mit Überraschung auf diese Worte. »Mir scheint, es gibt da einige Dinge, von denen du mir nichts erzählt hast.«
Sgäile seufzte, antwortete aber nicht.
»Es ist alles in Ordnung, Chap«, sagte Magiere.
Leesils Unsicherheit wuchs. Brot’an hatte weitere Konflikte zunächst einmal verhinder t – aber er blieb der Brot’an, der ihn benutzt hatte. Leesil würde sich niemals dazu herablassen, ihm zu danken, ließ es jedoch zu, dass Magiere vortrat und Brot’an folgte.
Leesil sah zur Lichtung zurück. Nein’a beobachtete ihn, aber sie erschien ihm plötzlich wie eine Fremde.
Eine Abscheulichkeit in seinem Land.
Der Älteste Vater, der einst Sorhkâfaré gewesen war, zitterte tief in seiner Eiche.
Die bleiche Frau mit dem schwarzen Haar, in dem es manchmal blutrot leuchtete, hatte sogar Fréthfâre getäuscht.
In jener langen Nacht, als er neben Snähacróe und den anderen gelaufen war, hatte er die Schritte hinter ihnen gehört. An jedem neuen Morgen blieben ihm weniger Kämpfer.
Nicht nur Elfen hatten zu seiner Streitmacht gehört, sondern auch Menschen und Zwerge. Letztere konnten das hohe Tempo mit ihren kurzen Beinen und schweren Körpern nicht halten: Immer weniger dieser tapferen Soldaten waren morgens übrig, wenn sie erschöpft zu Boden sanken. Tagsüber suchten sie nach Wasser und Essen und schliefen ein wenig. Vor Einbruch der Nacht brachen sie wieder auf und liefen landeinwärts in Richtung
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