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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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dem Rat vortragen oder die Anklage ganz zurückziehen.«
    »Du möchtest, dass die Clan-Ältesten ihn sehen, nicht wahr?«, fragte Magiere.
    »Ich möchte, dass sie ihn hören«, sagte Brot’an. »Sein Verstan d … ist nicht mehr das, was er einmal war. Es mag von Vorteil für uns sein, wenn sein Urteilsvermögen infrage gestellt wird, aber dadurch könnte auch Zweifel an der Richtigkeit seiner Entscheidung aufkommen, Menschen den Aufenthalt in unserem Land zu erlauben.«
    Leesil setzte sich auf. »Du hast dies geplant. Du wolltest die Anklage gegen Magiere dazu verwenden, dein Volk an der Kompetenz des Ältesten Vaters zweifeln zu lassen.«
    Brot’an schüttelte den Kopf. »Nein, dies habe ich nicht vorausgesehen. Obwohl ich wusste, dass sich durch eure Präsenz Fragen ergeben würden. Doch das ist jetzt von geringem Nutzen.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Leesil.
    »Magiere muss eine Wahl treffen«, antwortete Brot’an, und diesmal galt sein Blick allein ihr. »Ich nehme an, dass der Älteste Vater Fréthfâre als seine Sprecherin wählt. Du musst für das bevorstehende Verfahren ebenfalls einen Sprecher wählen.«
    »Wie wäre es mit Wynn?«, warf Leesil ein. »Sie ist eine Gelehrte, spricht fließend Elfisch und kennt Magiere.«
    »Leesil, ic h … «, begann Wynn unsicher. »Ich weiß nicht, ob ic h … «
    »Das wäre nicht erlaubt«, unterbrach Brot’an die junge Weise. »Als Mensch ist ihre Präsenz infrage gestellt. Und sie gehört nicht zu den An’Cróan.«
    Ärger verfärbte Leesils Gesicht. »Soll das heißen, Magiere muss einen von euch wählen, einen Elfen? Als ob es auch nur einen gäbe, dem wir vertrauen könnten.«
    »Du«, sagte Magiere. »Ich wähle dich als meinen Sprecher, Brot’an. Wenn du bereit bist, mich zu vertreten.«
    »Nein!«, entfuhr es Leesil.
    »Die Entscheidung steht nicht dir zu!«, erwiderte Brot’an ebenso scharf. »Nur der Angeklagte kann wählen, es sei denn, er ist nicht bei klarem Verstand.«
    »Dann erkläre ich Magiere hiermit für verrückt«, hielt ihm Leesil entgegen. »Sie ist völlig übergeschnappt! Die Geschehnisse auf Nein’as Lichtung sind Beweis genug. Und ich wähle Sgäile!«
    »Hör auf, Leesil!«, rief Wynn.
    »Der geistige Zustand eines Angeklagten wird nicht auf diese Weise festgestellt«, sagte Brot’an. »Und du stehst ebenso unter Verdacht wie deine Gefährten. Deine Beteiligung am Verfahren würde die Clan-Ältesten noch argwöhnischer machen und Magieres Position nicht verbessern, sondern verschlechtern.«
    Chap ging zu Magiere, setzte sich vor sie und sah Brot’an an. Dann hob er den Kopf, richtete den Blick auf Magiere und bellte einmal für »Ja«.
    Magiere legte ihm die Hand auf den Kopf.
    »Kannst du mich vor einem Todesurteil bewahren?«, fragte sie Brot’an.
    »Ich akzeptiere deine Wahl«, sagte Brot’an. »Ich werde mich nach besten Kräften für deine Interessen einsetzen. Ich weiß, dass du unschuldig bis t … soweit es die Anklage gegen dich betrifft.«
    Magiere schwieg, ebenso Wynn, aber Leesil stand kurz vor einer Explosion.
    Brot’an wandte sich an Leesil. »Hier geht es um mehr als nur Magieres Überleben. Auch die Freiheit deiner Mutter steht auf dem Spiel.«
    Leesils Anspannung nahm zu. »Wie meinst du das?«
    »Der Älteste Vater war es, der Cuirin’nên’as Gefangennahme anordnete. Vor dem Rat wurde seine Entscheidung nie infrage gestellt.«
    »Sie hat nie ein Verfahren bekommen?«, fragte Wynn.
    »Der Clan nahm die Anordnung des Ältesten Vaters hin, weil es eine interne Sache der Anmaglâhk war«, antwortete Brot’an. »Die Ältesten respektieren unseren Dienst für das Volk, und jemand, dem vorgeworfen wird, unsere Anstrengungen zu untergraben, bringt alle in Gefahr. Wie ich schon sagte: Das Wort des Ältesten Vaters hat großes Gewicht.«
    »Sie wissen nicht einmal, was meine Mutter getan hat«, sagte Leesil. »Sie glaubten dem Ältesten Vater einfach, als er sie eine Verräterin nannte.«
    »Die Clan-Ältesten halten ihn noch immer für kompetent«, fuhr Brot’an fort. »Mehr noch: Sie sehen in ihm den Klügsten von uns allen, den Ältesten unseres Volkes. Durch ihren Dienst unterliegen die Anmaglâhk den Gesetzen des Volkes und auch der Herrschaft der Kaste. Wir haben ein Oberhaupt, den Ältesten Vater. Wenn sich herausstellt, dass eine seiner Entscheidungen falsch war, so nehmen die Clan-Ältesten das vielleicht zum Anlass, auch seine anderen Entscheidungen zu überprüfen. Das könnte Freiheit für

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