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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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musst du meine Worte nachsprechen.«
    Der Kopf der Schlange wandte sich Sgäile zu.
    Leesil hörte, wie der Elf nach Luft schnappte, als der schuppige Schlangenleib sein Bein berührte. Er war noch immer zum Kampf bereit, auch gegen dieses Ungetüm, wenn es unbedingt sein musste. Sein Blick huschte zu Sgäile, und was er sah, kam einem Schock gleich.
    Sgäile kniff die Augen zu, um zu vermeiden, die Schlange anzusehen. Seine Muskeln waren gespannt, und er bebte am ganzen Leib.
    Ein vor Entsetzen erstarrter Anmaglâhk. Und Sgäiles Furcht ging schnell auf Leesil über.
    »Ic h …, ich kann nicht«, brachte er hervor.
    Aber wenn er hier starb, würde auch Magiere sterben. Der Kopf der Schlange schwang herum, und der Blick ihrer gelben Augen richtete sich erneut auf ihn.
    »Ich beherrsche deine Sprache nicht«, sagte Leesil mit wachsender Verzweiflung. »Ich würde die Worte falsch aussprechen.«
    Magiere hätte am liebsten Antworten aus Brot’an herausgeprügelt. Sie hatte ihm vertraut, und für diesen Fehler musste Leesil vielleicht einen hohen Preis bezahlen. Brot’an sprach, bevor sie die erste Frage an ihn richten konnte.
    »Es steht mehr auf dem Spiel als nur eure Freiheit. Selbst wenn die Behauptungen des Ältesten Vaters zurückgewiesen werde n – du wirst dieses Land ebenso wenig lebend verlassen wie Léshil. Ihr seid Eindringlinge, Menschen; macht euch also nichts vor. Kannst du mir so weit folgen?«
    Magiere hielt ihren Zorn unter Kontrolle.
    »Nun gut.« Brot’an setzte sich vor ihr auf den Boden. »Alles hängt davon ab, ob es Léshil gelingt, den heiligen Boden zu betreten. Und ob er dort einen Zweig von Roise Chârmune erhält.«
    Magiere wusste nicht genau, was das bedeutete.
    »Du hältst uns alle für Elfen, aber die An’Cróan unterscheiden sich von den anderen«, betonte Brot’an. »Wir sind das Erbe, das Blut. Nur als An’Cróan kann Léshil vor die Ältesten treten und sich für Cuirin’nên’a einsetzen.«
    »Wenn er ein Elf ist, so hat er nach euren Gesetzen jedes Recht dazu«, erwiderte Magiere scharf.
    »Nein, das hat er nicht«, widersprach Brot’an ebenso scharf. »Glaubst du, ein Außenstehender könnte Cuirin’nên’as Freiheit verlangen? An’Cróan zu sein, von unserem Blut zu sei n – nur darauf kommt es meinem Volk an.«
    »Wovon redest du da?«
    »Ich meine es nicht böse«, sagte Brot’an. »Ich möchte nur, dass du verstehst, was wirklich auf dem Spiel steht. Die Zeit genügte nicht für lange Erklärungen; es musste sofort gehandelt werden. Léshil wird nur dann als einer von uns gelten, wenn er heiligen Boden betreten kann. Das ist ebenso wichtig wie der Grund dafür, warum er sich auf den Weg machte.«
    »Wenn?«, wiederholte Magiere.
    »Sgäilsheilleache führt ihn. Und er wird ihm die Worte nennen, mit denen er um Zutritt bitten muss. Einen anderen Weg gibt es nicht.«
    »Er muss um Zutritt bitten?«, fragte Magiere. »Wen? Die Vorfahren?«
    Brot’an schüttelte den Kopf. »Niemand von uns hat gesehen, was Roise Chârmune bewacht, denn bisher haben immer nur vollblütige An’Cróan jenen Ort aufgesucht. Und meines Wissens ist nie jemand zurückgewiesen worden. Léshil muss Zutritt erhalten; nur dann kann er zu den Vorfahren gelangen.«
    Zutritt erhalten? Was bedeutete das?
    »Was hast du bei dieser Reu-s a …, dem Keim der Zuflucht gesehen?«, fragte Magiere. »Was bewacht jenen Ort? Sag mir, was du weißt.«
    »Ich habe ein Geräusch gehört«, antwortete Brot’an. »Etwas bewegte sich im Wald rings um den heiligen Boden. Mehr weiß ich nicht. Als ich die Worte sprach, die mich mein Vater gelehrt hat, war wieder alles still. Lange Zeit stand ich da, bis ich es schließlich wagte, den heiligen Boden zu betreten. Und ich sah und hörte nichts, als ich ihn wieder verließ.«
    »Was hast du gesagt?«
    Brot’an zögerte. »Ich habe eine förmliche Bitte auf Elfisch gesprochen. Mit den einzelnen Worten könntest du nichts anfangen.«
    Aber daraus folgte: Wenn Leesil es nicht auf den heiligen Boden schafft e …
    »Ich bin sicher, dass Leesil zurückkehrt«, sagte Brot’an.
    »Was hast d u … erlebt, als du losgezogen bist, um deinen Namen zu empfangen?«, fragte Magiere und versuchte, sich daran zu erinnern, was Wynn über die Bedeutung von Brot’ans Namen gesagt hatte. Etwas über einen Hund.
    »Das ist eine schamlose Frage.«
    »Glaubst du, das kümmert mich?«, erwiderte Magiere. »Du wirst diesen Wohnbaum nicht verlassen, ohne mir Auskunft gegeben zu

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