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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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sprechen. Außerdem kann dir ein wenig Übung nicht schaden.«
    Osha reagierte mit einer Mischung aus Verlegenheit und Verwirrung auf ihren Tonfall. Oder vielleicht hatte er es satt, getadelt zu werden. Wynn seufzte und rang sich ein Lächeln ab. Osha begriff, dass sie es nicht böse gemeint hatte, und daraufhin entspannte er sich ein wenig. Dann ging sein Blick zu Magiere, und das Lächeln verblasste.
    »Sgäilsheilleache wird dafür sorgen, dass Léshil nichts geschieht«, sagte Leanâlhâm.
    Magiere nickte. »Danke. Es freut mich, dass ihr gekommen seid.«
    »Mach dir keine Sorgen«, fuhr Leanâlhâm fort. »Womit sie es auch zu tun bekommen, Sgäilsheilleache wird mit allem fertig. Brot’ân’duivé und Großvater werden den Rest erledigen. Bald seid ihr wieder frei.«
    Oshas Unbehagen wuchs. Er verstand genug von dem, was gesagt wurde, und er richtete einen weiteren besorgten Blick auf Wynn.
    Leanâlhâms Worte bestätigten Wynn, dass eine Verbindung zwischen Gleann und Brot’ân’duivé bestand. Doch die arme Leanâlhâm war so blind wie Leesil, wenn sie glaubte, dass diese Sache bald vorüber war, selbst wenn das mit dem Zweig gelang und zum erhofften Ergebnis führte. Fréth und der Älteste Vater würden mit irgendwelchen scheußlichen Tricks ihren Versuch fortsetzen, Magiere zur Strecke zu bringen.
    Wynn nahm den Becher Tee entgegen, den Leanâlhâm ihr reichte. »Wie konnte Gleann so schnell hier eintreffen? Wir haben fast acht Tage gebraucht, um nach Crijheäiche zu gelangen.«
    »Großvater sagte, dass er kurz nach uns aufbrach, aber den Grund dafür nannte er mir nicht.« Leanâlhâm zögerte und beugte sich vor. »Er genießt das Vertrauen unseres Clans und auch der anderen Ältesten. Seine Stimme zählt; man wird auf ihn hören.«
    Eine zu einfache Sichtweise, fand Wynn nach allem, was sie bisher beobachtet hatte.
    »Du solltest essen«, sagte Osha. »Und wir sollten nicht über die Verhandlung reden.«
    »Ja, Osha«, erwiderte Leanâlhâm und gab sich keine Mühe, ihren Ärger zu verbergen.
    Sie legte Forelle und Zwiebeln auf Teller, und der aromatische Duft verbreitete sich im ganzen Raum, als sie die Fische aufteilte.
    »Hier«, sagte sie und stellte einen Teller vor Chap. »Ein ganzer Fisch nur für dich.«
    Chap schnüffelte und wedelte mit dem Schwanz.
    Wynn freute sich über sein Interesse. Seit der Konfrontation mit den Seinen war er sehr zurückgezogen gewesen.
    Leanâlhâm entnahm der Leinentasche einen rechteckigen gelbbraunen Kasten. Oben wies er ein Muster aus hellen und dunklen Quadraten auf.
    »Ich habe ein Spiel mitgebracht, das wir Dreug’an nennen. Es kann uns dabei helfen, die Zeit zu vertreiben.«
    »Dreug’an?«, entfuhr es Osha, und er war so erschrocken, dass sein Belaskisch noch schlechter wurde. »Sgäilsheilleache bestimmt glauben wird, ich vernachlässigt habe meine Pflicht.«
    Leanâlhâm achtete nicht auf ihn, öffnete den Kasten und holte weiße und schwarze Kiesel daraus hervor. »Er wird genau wissen, woher es kommt. Das Spiel gehört ihm. Großvater hat es für mich gebracht.«
    Die Farbe schien aus Oshas braunen Wangen zu weichen, und seine Schultern sackten nach unten. Dann schob Brot’an den Vorhang zur Seite und blickte herein, was alle überraschte.
    Magieres Züge verhärteten sich. Mit einem Ruck stellte sie ihren Teller ab, und die Gabel klapperte darauf. Offenbar wollte sie scharfe Worte an Brot’an richten, aber der kam ihr zuvor.
    »Ich möchte allein mit Magiere sprechen«, sagte er. »Osha, du wartest draußen mit Wynn. Leanâlhâm, du kehrst heim.«
    Osha war sofort auf den Beinen.
    Es gefiel Wynn gar nicht, nach draußen zu den anderen Wächtern zu gehen, die sie nicht kannte. Der Wohnbaum war kaum mehr als ein Gefängnis, aber er bot ein gewisses Maß an Sicherheit.
    Brot’an wartete wortlos am Eingang.
    Leanâlhâm berührte Magiere kurz am Bein, als sie aufstand und dann nach draußen ging. Osha wartete auf Wynn.
    »Bitte«, sagte Brot’an und schaute auf Chap hinab. »Das gilt auch für dich.«
    Chap erhob sich langsam. Für einen Moment war Wynn bereit, sich auf den Hund zu stürzen, wenn er Anstalten machen sollte, Brot’an anzugreifen. Chaps Blick ging zu Magiere.
    »Geh nur«, sagte sie. »Bleib bei Wynn.«
    Chap lief hinaus. Wynn folgte ihm und fand sich in der Gesellschaft von Osha und zwei anderen Wächtern wieder. Leanâlhâm ging bereits fort, begleitet von anderen Anmaglâhk. Das Mädchen zögerte kurz, winkte und verschwand dann

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