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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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heraus. Als die beiden anderen Angreifer zögerten, hob die Elfe ihre Waffe und heulte erneut.
    Sorhkâfaré packte sie und zerrte sie mit sich, fort von der Horde.
    »Lauf!«, befahl er.
    Sie setzten die Flucht fort, aber Hoil’lhân drehte immer wieder den Kopf und richtete ihren Speer nach hinten. Snähacróe ergriff ihren anderen Arm, und gemeinsam zogen sie Hoil’lhân durch die Nacht.
    »Du kannst Thalhómêrk nicht retten«, sagte Snähacróe dumpf.
    Der endlose Lauf forderte seinen Tribut. Zwei weitere Soldaten sanken zu Boden, bevor sie den Wald erreichten. Sorhkâfaré hoffte, dass sie ihrer Erschöpfung erlagen, bevo r …
    Auf der Ersten Lichtung drängten sich Elfen und Menschen voller Furcht zusammen. Sorhkâfaré brachte es nicht mehr fertig, in ihre ausgemergelten Gesichter zu blicken.
    So wenig e … Und in der Ferne, jenseits der Grenzen des Waldes, erklangen die Schreie der dunklen Gestalten mit den hellen Augen. Es fiel ihm leichter, sich jener Gefahr zu stellen, als die wenigen Überlebenden zu zählen.
    Ein kleines Rudel silbergrauer Wölfe zeigte sich zwischen den Bäumen. Die Tiere bewegten sich mit gespenstischer Zielstrebigkeit. Ihre Präsenz hatte zuerst alle erschreckt, aber sie versuchten nicht, irgendwelchen Schaden anzurichten. Ganz im Gegenteil. Sie wanderten zwischen den Flüchtlingen umher und schnüffelten. Einer blieb stehen und beleckte ein Elfenmädchen, das einen Säugling in den Armen hielt.
    Die Augen der Wölfe glänzten himmelblau, wie Kristall e – solche Geschöpfe hatten Sorhkâfaré und seine Soldaten nie zuvor gesehen. Doch während der Feldzüge gegen den Feind waren ihm Berichte über seltsame Wölfe, Hirsche und andere Tiere zu Ohren gekommen, die den Verbündeten bei Kämpfen in anderen Ländern beistanden. Das machte diese Wölfe zu einem willkommenen Anblick.
    Die Überlebenden auf der Ersten Lichtung aßen nur wenig und schliefen noch weniger. Wenn der Schlaf schließlich zu ihnen kam, schrien sie in ihren Träumen. Jede Nacht wartete Sorhkâfaré auf den Angriff der Horde.
    Doch er kam nicht.
    In der sechsten Nacht hielt er das Warten nicht mehr aus und ging in den Wald. Léshiâra versuchte, ihn aufzuhalten.
    Sie war die Jüngste im Rat der Ältesten und trat ihm in den Weg. Entschlossenheit zeigte sich in ihrem Gesicht, in dem die ersten Falten des Alters erschienen; das lange Haar wurde bereits grau. Die Nacht war kühl, und sie zog sich den kastanienbraunen Mantel enger um die Schultern.
    »Du darfst nicht gehen«, flüsterte sie. »Diese Leute müssen sicher sein, dass sie von jedem Krieger beschützt werden, der uns geblieben ist. Wenn du jetzt gehst, glauben sie, dass du sie verlässt.«
    »Wovor sollen wir sie schützen?«, erwiderte Sorhkâfaré scharf. Es war ihm gleich, ob ihn jemand hörte. »Du weißt ebenso wenig wie ich, was sich dort draußen befindet. Und wenn sie uns angreifen könne n … Warum haben sie es nicht längst getan? Lass mich!«
    Er trat an Snähacróe vorbei und sah dabei seine traurige Enttäuschung. Früher einmal hätte ihn die stumme Missbilligung seines Gefährten betrübt, aber jetzt fühlte er nichts mehr.
    Sorhkâfaré ließ sich von den Geräuschen den Weg weisen, die von den zweibeinigen Ungeheuern stammten, und als er den Waldrand erreichte, fragte er sich erneut, warum die blutrünstigen Monstren nicht angriffen. Kreaturen, die aus dem Tod zurückgekehrt waren und vertraute Gesichter hatten, bleich und ohne Lebe n … Er hörte sie deutlicher, als die Abstände zwischen den Bäumen größer wurden. Schließlich blieb er in der Nacht stehen und lauschte.
    Die Geräusche hatten sich verändert. Hier und dort erklangen schmerzerfüllte Schreie, die dann abrupt verklangen.
    Sorhkâfaré wagte sich weiter vor, angewidert von der eigenen Neugier.
    Zwischen einigen Espen am Rand der offenen Ebene verharrte er und sah drei Silhouetten mit glühenden Augen. Sie jagten eine vierte Gestalt, die vor ihnen floh.
    Er beobachtete das Geschehen. Früher wäre er losgelaufen und hätte versucht, dem armen Opfer zu helfen, doch jetzt rührte er sich nicht von der Stelle. Es spielte keine Rolle mehr, ob es dort draußen auf der Ebene noch Überlebende gab.
    Sorhkâfaré spähte am Stamm einer Espe vorbei.
    Die drei Verfolger hatten die vierte Gestalt zu Boden geworfen, beugten sich darüber und bissen zu. Das Opfer zappelte, und die Ohren des Elfen fingen seine schrillen Schreie auf.
    Es waren Geräusche des Entsetzens und der Pein,

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