Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
Vom Netzwerk:
die Hocke und strich ihr über das schwarze Haar.
    »Bitte«, sagte er. »Iss etwas davon.«
    Dass für Magiere keine Gefahr mehr bestand, zum Tod verurteilt zu werden, war eine große Erleichterung für ihn, aber das genügte nicht. Er musste seine Mutter befreien und Magiere aus diesem Land bringen, fort vom Wald der Elfen.
    Eine Hand schob den Vorhang beiseite, und Brot’an kam herein. Sofort nahm er Platz und wirkte so voller Kummer, dass sich Leesil von Sorge erfasst fühlte.
    Die seltsamen Motive dieses Mannes würde er vermutlich nie verstehen, aber er konnte nicht leugnen, dass sich Brot’an für Magiere eingesetzt hatte. Widerstrebende Dankbarkeit regte sich in ihm, obwohl er nicht bereit gewesen wäre, ein Wort des Dankes an Brot’an zu richten.
    »Was ist los?«, fragte Leesil.
    »Ich habe versagt«, sagte Brot’an.
    »Der Älteste Vater hat verloren, und Magiere ist sicher«, erwiderte Leesil verwirrt.
    »Sicher?« Brot’an schüttelte den Kopf. »Niemand hat auch nur vorgeschlagen, ihn abzusetzen, selbst nachdem ihn alle gesehen und gehört haben. Die Oberhäupter der Clans haben sich versammelt, um über seine Entscheidung zu sprechen, euch sicheres Geleit durch unser Land zu gewähren, aber entsprechende Fragen beantwortete er mit dem Hinweis, es handele sich um eine vertrauliche Angelegenheit, die die Sicherheit unseres Volkes beträfe.«
    Brot’an zögerte.
    »Einige der Ältesten stören sich noch immer daran, dass er Menschen den Zugang zu unserem Land gestattet hat, aber sie halten ihn nicht für ungeeignet. Hohes Alter gilt bei uns zu sehr als Tugend.«
    Er lachte humorlo s – von einem solchen Mann klang es sehr sonderbar.
    »Du sprichst vom Ältesten Vater?«, fragte Magiere.
    »Morgen werdet ihr alle gehen müssen«, fuhr Brot’an fort und strich sich mit der einen Hand übers narbige Gesicht. »Seid bereit, wenn es hell wird. Zum Glück hat Gleannéohkân’thva das Wort ergriffen und durchgesetzt, dass er euch flussabwärts nach Ghoivne Ajhâjhe bringen kann. Von dort aus bekommt ihr sicheres Geleit übers Mee r – ihr werdet die ersten Menschen sein, die an Bord eines unserer Schiffe gehen. Ihr braucht die Berge nicht noch einmal zu überqueren.«
    Niedergeschlagen setzte sich Leesil neben dem Besucher auf den Boden.
    Brot’an sah ihn traurig an. »Die Ältesten sind entschlossen. Die Anklage gegen Magiere mag zurückgewiesen sein, aber eure Präsenz an diesem Ort wird nicht länger toleriert.«
    Wynn näherte sich und nahm neben Magiere Platz.
    »Wir können nicht weg«, sagte Magiere. »Leesil hat noch nicht einmal einen Antrag auf Nein’as Freilassung gestellt. Wenn er als einer von euch gilt, so hat er das Rech t … «
    Der Vorhang geriet erneut in Bewegung, und Sgäile schaute herein. Er wirkte mitgenommen und müde und trug Leesils Mantel über dem einen Arm.
    »Léshiârelaohk«, sagte er. »Du erhältst dei n … «
    »Nenn mich nicht so«, unterbrach Leesil ihn. »Es ist nicht mein Name.«
    Sgäile seufzte. »Du erhältst dein Eigentum zurück. Ich habe deine Sachen und die Klingen mitgebracht, außerdem auch Magieres Schwert und Dolch.«
    »Komm herein«, sagte Leesil etwas weniger scharf.
    Es war ihm gleich, ob der Name bedeutete, dass er ein Mitglied dieses Volkes war, aber er wusste auch: Sgäile folgte nur den üblichen Gepflogenheiten, indem er ihn damit ansprach, wie auch alle anderen. Und Leesil wollte eine andere Meinung in Hinsicht auf die Ereignisse bei der Ratsversammlung hören. Sgäile vertraute er mehr als allen anderen, die er in diesem Land kennengelernt hatte.
    Sgäile schüttelte den Kopf, wobei sein weißblondes Haar wogte. »Ich kann nicht bleiben. Großvater und Leanâlhâm brechen morgen früh auf. Es gibt noch viel zu tun, aber wenn du heute Abend zur dritten Eiche hinter den Anlegestellen kommst, kannst du dich verabschieden. Leanâlhâm hat sich über die Begegnung mit dir gefreut.«
    Leesil beschloss, ihn nicht nach der Versammlung zu fragen. Offenbar hielt Sgäile die ganze Angelegenheit für erledigt.
    »Sag Leanâlhâm, dass ich versuchen werde vorbeizukommen«, log Leesil.
    Sgäile legte die mitgebrachten Sachen auf den Boden und wollte gehen.
    »Schickt Leanâlhâm zum Namensritual«, sagte Leesil. »Es entspricht ihrem Wunsch, und jetzt gibt es keinen Grund mehr, sie zurückzuhalten. Sie kann den heiligen Boden betreten, wenn sie möchte.«
    Sgäile antwortete nicht und ging. Leesil nahm seine Klingen und begann damit, sie an den

Weitere Kostenlose Bücher