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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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verschwand sofort wieder, aber Chap sah es lange genug, um eine hochgewachsene Elfe im Gras sitzen zu bemerken. Neben ihr stand ein Korb mit Mottenkokons, aus denen sie Fäden für Shéoth -Stoff gezogen hatte.
    Chap schluckte. Nein’a. Aber es fehlte ein Hinweis darauf, wo sie sich befand.
    »Sie ist bei uns«, sagte der Älteste Vater und ließ die Hand sinken. »Sie hat ihr Volk verrate n … dein Volk, Léshil. Du bist ein Anmaglâhk, und deshalb habe ich dich hierher geholt, damit du ihr hilfst.«
    »Ich bin kein Anmaglâhk!«, erwiderte Leesil scharf. »Und ich bin auch nicht dein Sohn. Lass meine Mutter frei. Dann bringe ich sie weit weg von hier, damit sie dir nie wieder Ärger bereiten kann.«
    Der Älteste Vater nickte, und dabei strich die Seite seines Kopfes übers Moos. Chap nahm einen schalen Geruch war.
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte er. »Zuerst musst du deinem Volk einen Dienst erweisen. Ja, du gehörst zum Volk, und du würdest ihm sicher nicht den Rücken kehren. Nicht jenen, mit denen dich dein Blut verbindet.«
    »Drück dich klarer aus, alter Mann!« Leesil hob die Stimme. »Was willst du von mir?«
    Fréthfâre starrte Leesil an und wirkte, als hätte sie ihn am liebsten geschlagen. Der Älteste Vater blieb ruhig und unbeeindruckt.
    »Es gibt andere wie deine Mutter.« Eine lange Pause folgte, bevor er fortfuhr: »Sie wurd e … getäuscht und irregeführt. Und sie kann damals nicht allein gehandelt haben. Deine Geburt war ein Verstoß gegen unsere Sitten, was natürlich nicht deine Schuld ist. Aber die Idee eine s … Halbblutkinde s … kann nicht von ihr stammen. Nein, sie wurde getäusch t … ja?«
    Wieder beobachtete Chap, wie ein Bild durch das Bewusstsein des Ältesten Vaters flackerte: eine andere Frau, eine Anmaglâhk. Die Ähnlichkeit mit Nein’a war unübersehbar, obgleich die Züge härter erschienen, die Augen kälter.
    Eillean.
    »Mir geht es nur um den Schutz unseres Volkes«, sagte der Älteste Vater. »Du hast jetzt die Ehre, ihm ebenfalls zu dienen. Die meisten Anmaglâhk sind wahrhaftig in ihren Herzen, aber einige wenig e … Nun, einige wenige haben sich von unserem Weg abgewendet, wie deine Mutter. Sie werden in dir Cuirin’nên’as Sohn sehen. Sie werden zu dir kommen. Finde sie, Léshil. Hilf mir, unser Volk zu schützen. Dann lasse ich Cuirin’nên’a für dich frei.«
    Chap konnte nicht ander s – er richtete den Blick auf Leesil. Die Worte liefen praktisch auf Erpressung hinaus. Der Älteste Vater wollte Nein’a nur freilassen, wenn Leesil ihre Helfer verriet.
    Leesils blondes Haar war schweißfeucht und klebte an den Seiten seines Gesichts. Er wirkte noch immer sehr angespannt.
    »Lass mich meine Mutter zuerst sehen.«
    »Nein«, lehnte der Älteste Vater mit leiser Stimme ab.
    »Dann bekommst du nichts von mir. Zuerst rede ich mit ihr. Anschließend treffen wir beide vielleicht eine Übereinkunft.«
    Chap konnte kaum glauben, was er hörte.
    Der Älteste Vater säte Gewalt unter den Menschen. Wussten die Feen von diesem alten Elfen, hier, im abgeschirmten Land? Und wenn sie von ihm wusste n … Warum hatten sie nie von ihm gesprochen? Sie wollten unbedingt verhindern, dass Magiere in die Reichweite des Feindes geriet. Interessierte sie denn nicht, warum Leesil geboren und wozu er ausgebildet war?
    Und jetzt wollte der Älteste Vater auf Leesils Dienste zurückgreifen, und Leesil hatte sich halb einverstanden erklärt.
    Chap hätte fast geknurrt.
    »Wir verhandeln hier nicht«, sagte der Älteste Vater. »Aber lass uns nichts überstürzen. Ich habe dir Anlass gegeben, über gewisse Dinge nachzudenken, und dafür brauchst du Zeit. Überlege gut. Anschließend wirst du tun, was für dein Volk richtig ist, so wie ich. Geh jetzt. Ich rufe dich bald wieder zu mir.«
    »Ich gehe nirgendwohin.« Leesils Stimme wurde bei jedem Wort lauter. »Inzwischen kann meine Mutter keine Gefahr mehr für dich sein. Deine Anmaglâh k … Sie halten dich für eine Art Heiligen und sind bereit, alle deine Anweisungen zu befolgen. Was könntest du von einigen wenigen Abweichlern befürchten?«
    Bei diesen Worten von Leesil tanzten mehrere Bilder durch den Geist des Ältesten Vaters und erreichten Chaps Gedanken. Vor seinen Augen wurde es dunkel.
    Schwarze Schuppen kamen aus der Finsternis, glitten langsam dahin und umgaben ihn auf allen Seiten.
    Chaps Beine begannen zu zittern.
    Er hörte Schreie von einem Schlachtfeld.
    Elfen, Zwerge und Menschen aus verschiedenen Völkern

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