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Dhampir

Dhampir

Titel: Dhampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hendee
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Schnauze sinken.
    Vielleicht hatten sie beide beim ersten Mal nicht geglaubt, dass sie ihn verstanden hatte, aber diesmal gab es nicht den geringsten Zweifel. Es hätte eine wundervolle neue Sache sein können, wenn ihr nicht jedes Mal speiübel geworden wäre. Und wenn es nicht ein weiteres Symptom der Dummheit gewesen wäre, die sie in Dröwinka angestellt hatte.
    Chap hob die Schnauze zu der Weißen, und das Summen und Knistern kehrte in Wynns Kopf zurück.
    Seeros e …
    Wynn erinnerte sich daran, als sie die Weiße das erste Mal gesehen hatte. Sie hatte ihre Farbe mit der einer Seerose verglichen.
    Wynn streckte Chaps Begleiterin die Hand entgegen, während die Majay-hì still dastand und sie wachsam beobachtete. Vorsichtig berührte sie die Weiße zwischen den Ohren, und die Hündin drückte ihr die Schnauze an die Hand.
    »Seerose«, wiederholte Wynn.
    Seerose drehte sich um, richtete die Ohren auf und schaute in den Wald.
    Eine große silberne Gestalt kam durchs Unterholz und näherte sich dem Rudel langsam. Die Majay-hì wichen zur Seite, doch ihr Anführer knurrte erneut. Wynn fühlte im Boden Vibrationen, die von den Hufen des großen Hirschwesens stammten, als es sich näherte.
    Wieder empfing sie Worte von Chap, in mehreren Sprachen gleichzeitig. Du wirst reiten.
    Wynn musste den Kopf in den Nacken legen, um zu dem silbernen Geschöpf hochzusehen. Zwei Geweihstangen, länger als Chaps Körper, ragten aus dem Kopf, und die Augen waren so groß, dass sich Wynn in ihnen zu verlieren glaubte.
    »O nein.« Sie wich zurück. »Nei n …, nei n …, nein!«
    Der Hirsch wandte sich Seerose zu, streckte ein Bein, krümmte das andere und senkte den Kopf, bis er den der Weißen berührte. Dann sank das große Geschöpf mit dem Bauch auf den Boden.
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein, Chap!«, entfuhr es Wynn. »Ein Pferd oder ein Pony, ja, aber die s … «
    Chap knurrte und schnaubte zweimal für »Nein«. Diesmal war es nicht seine Stimme in ihrem Kopf, die Unbehagen schuf.
    »Na schön«, sagte sie. »Na schön.«

11
    »Wie lange ist sie schon weg?«, fragte Brot’an auf Belaskisch.
    Leesil verzichtete auf eine Antwort. Er wollte Brot’ans angebliche Hilfe nicht. Er wollte ihn nicht einmal sehen und ihn auf keinen Fall hinter sich wissen, wenn er auf der Suche nach Wynn durch Crijheäiche lief.
    »Das wissen wir nicht«, sagte Magiere. »Nicht lang e …, hoffen wir.«
    Leesil hörte es in ihrer Stimme: Sie ärgerte sich noch immer darüber, dass man ihnen nicht die Waffen gebracht hatte.
    Urhkar war schon im Wald und suchte dort nach Spuren der jungen Weisen. Sgäile hatte darauf hingewiesen, dass Majay-hì gern den tiefen Wald durchstreiften, und deshalb wollte er die Suche landeinwärts führen, fort vom Fluss. Sie alle glaubten, dass Wynn vermutlich schon weit von der Siedlung entfernt war. Ein Mensch, der in Crijheäiche umherwanderte, hätte zweifellos Aufsehen erregt.
    Sie kamen an einer großen Eiche mit knorrigem Stamm vorbei, und Sgäile blieb plötzlich stehen. Er hob die Hand und sorgte dafür, dass auch die anderen verharrten.
    Eine Elfe, groß und sehr hager, stand auf der anderen Seite der Eiche neben dem Vorhang in der Eingangsöffnung. Im schwachen Licht, das aus dem Wohnbaum kam, sah Leesil ihre Augen, als sie fragend die Brauen hob. Sie war schon etwas älter und trug ein kastanienbraunes Gewand unter einem Mantel in der gleichen Farbe. Weißes Haar umgab die eingefallenen Wangen, und sie stützte sich auf einen Stock.
    Die Alte musterte Leesil neugierig.
    Sgäile verneigte sich vor ihr, wandte sich dann ab und ging weiter.
    »Wer war das?«, fragte Leesil.
    »Tosân’leag von den Avân’nûnsheac h … vom Clan des Eschenflusses, bekannt für seine Gelehrten. Die Avân’nûnsheach stellen Papier und Tinte von guter Qualität her, wie eure Gefährtin aufgrund des Geschenks weiß, das ihr mein Großvater gemacht hat.« Sgäile zögerte und fügte dann hinzu: »Seit Tagen treffen Clan-Älteste ein. Die Nachricht von eurer Präsenz hat sich herumgeprochen. Noch nie zuvor wurden Menschen durch unser Land geführt. Wir müssen die kleine Frau finden, bevor die Ältesten erfahren, dass sie verschwunden ist.«
    »Und bevor Én’nish davon hört«, fügte Magiere leise hinzu.
    Oder bevor Wynn allein dem Majay-hì-Rudel begegnete. Leesil hoffte, dass die junge Weise Chap fand, bevor das geschah.
    Als sie den Weg fortsetzten, sah Leesil mehr Eichen mit dicken, knorrigen Stämmen als in den

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