Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Kenyon
Vom Netzwerk:
in der Bibliothek. Warum kommst du nicht mit?“
    Der andere Engel kam näher, während er antwortete, sodass Jacob zumindest den letzten Teil deutlich verstehen konnte. „… Abkürzung durch die Gärten. So bin ich schneller in den Hallen des Heldenmutes.“
    „Doch da wird er dich garantiert sehen“, entgegnete der erste. „Also, los! Du kannst mit mir kommen. Dann schöpft Balzael keinen Verdacht!“
    Als die Schritte der Wachen sich endlich wieder entfernten, stieß Jacob den Atem aus mit einem erleichterten Seufzer. Falls ihre Karte sie nicht trog, lagen die Gärten auf der anderen Seite dieser Bäume. Wären die Luminarei dort entlang gegangen …
    Doch das waren sie nicht. Das Glück, so schien es, hatte die Horadrim noch nicht verlassen.
    Schimmernde Zweige aus Licht und Tönen neigten sich über seinem Haupt, erfüllten seinen Geist mit sanfter wärmender Musik, und es fühlte sich an, als wäre jede Note abgestimmt auf das Pulsieren des Blutes in seinen Adern. Bevor er die Gefährten in die Gärten führte, zählte er noch einmal seine Begleiter ab und kam auf sieben, sich selbst mit eingeschlossen. Er zögerte, dann blickte er noch einmal von einem zum nächsten, langsamer diesmal.
    Jemand fehlte.
    Und dann erkannte er plötzlich, wer verschwunden war.
    Der Totenbeschwörer ist fort.
    Und die Tasche, in der sie den Schwarzen Seelenstein aus den Himmeln tragen wollten, war verschwunden mit ihm.

einunddreissig
    Die Bibliothek des Schicksals
    Zayl kauerte sich zusammen in seinem Versteck auf der anderen Seite des Weges. Die zweite Wache war von rechts auf die Allee getreten, so unvermittelt und nah, dass der Nekromant von den anderen abgeschnitten worden war. Ihm war nichts anderes übrig geblieben, als zwischen den lichter stehenden Bäumen Schutz zu suchen, und nun versuchte er, möglichst reglos zu bleiben, während er ihre knappe Unterhaltung verfolgte. Er konnte es nicht wagen, den Pfad zu überqueren und sich wieder den anderen anzuschließen; die Luminarei hätten ihn sofort entdeckt. Zwar setzten sie sich kurz darauf in Bewegung und gingen davon, doch Zayl wartete dennoch ein paar Sekunden. Als er schließlich auf die andere Seite der Allee schlich, waren die anderen verschwunden.
    Er hatte jetzt zwei Möglichkeiten: Er konnte versuchen, ihnen zu folgen, auch, wenn er nicht genau wusste, wo sie die Gärten betreten hatten oder wie weit sie schon entfernt waren. Diese Möglichkeit barg allerdings das Wagnis, dass er die Aufmerksamkeit anderer Wachen erregte und die Tarnung der Gefährten aufflog. Oder er könnte dem Verlauf der Allee folgen und allein weitergehen. Auf diese Weise hielt er sich im Schutz der Bäume und schlich unbemerkt um die Gärten herum. Sollten die anderen entdeckt werden, hätten sie durch ihn eine zweite Chance, ihren Plan zum Erfolg zu führen.
    Und er war allein schon immer besser zurechtgekommen …
    Er spürte, wie Humbart unter seiner Rüstung vor Wut schnaubte. Doch zumindest diesmal war der Schädel vernünftig genug, sich in Schweigen zu hüllen. Was Zayl vorhatte, mochte vielleicht das Ende seiner Zeit unter den Lebenden bedeuten, doch er sah keine andere Möglichkeit. Falls dies also sein Schicksal war, dann wollte er es annehmen.
    Doch erst, nachdem ich dafür gesorgt habe, dass die Tasche den Ratssaal erreicht, damit der Stein transportiert werden kann …
    Zayl hatte keine Furcht vor dem Tod, doch ihre Mission durfte nicht scheitern. Das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel musste gewahrt werden. Er dachte zurück an eine Konfrontation aus seiner Vergangenheit, da er einem anderen Totenbeschwörer gegenübergestanden hatte, einem Mann namens Karybdus. Er hatte geglaubt, das Licht sei zu mächtig geworden und das Dunkel müsse durch den Dämon Astrogha gestärkt werden. Karybdus hatte den falschen Weg gewählt, doch das Konzept, dem er gefolgt war, deckte sich mit dem Glauben der Priester von Rathma: Das Gleichgewicht muss gewährt bleiben.
    Zayl hatte stets für das Licht gekämpft. Doch in den Tiefen seines Verstandes hatte er sich oft gefragt, was er wohl tun würde, falls er spürte, dass die Seite der Engel zu stark geworden war. Würde er sich gegen sie wenden?
    Jetzt kannte er die Antwort. Sanktuario war ein wichtiger Bestandteil des Gleichgewichts. Sollte es zerstört werden und die Hohen Himmel die Herrschaft über die Hüllen erringen, würde die Balance ins Chaos entgleisen. Der Mord an Millionen Seelen würde das Verhältnis von Licht und Dunkel

Weitere Kostenlose Bücher