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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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hin, bis die Sonnen so heiß vom Himmel strahlten, daß sie sich zurückziehen mußte.
    Später an diesem Nachmittag schrubbte sie sich ab, kümmerte sich um die Abbas, wusch sie, schlug sie energisch gegen die Felsen am Flußufer und schrubbte sie mit den Resten des Seifenkrauts, das sie auch für ihre Wäsche benutzt hatte. Mit dieser und jener Tätigkeit schaffte sie es, den Tag zu verbringen, ohne zu tief in ihre zunehmende Depression zu versinken. Als Horlis Oberkante hinter die Berge glitt, rief sie die Pferde zum Haus zurück und schloß sie im einfachen Stall hinter der Hütte ein. In dieser Nacht blieb sie nicht vor dem erlöschenden Feuer sitzen. Schon früh glitt sie unter die Decken, um das Denken ganz entschieden aus ihrem Geist zu verbannen.
    Der nächste Tag war schwerer. Der Schlaf entzog sich ihr bis tief in die Nacht hinein.
    Am dritten Tag wanderte sie unruhig in ziellosen Kreisen herum, badete zweimal, wusch erneut ihr Haar; dann zog sie sich auf den Rücken des Hengstes und ritt auf der Wiese herum, um ihre Schenkel abzuhärten. Später befestigte sie die Haken anders an den Wänden, packte ihr Bündel aus und wieder ein und fegte die Hütte mit einem Reisigbesen. Spät am Nachmittag setzte sie sich im Schneidersitz nieder und absolvierte die Atemübungen, die Vajd sie gelehrt hatte. Sie halfen nicht sonderlich viel, aber wenigstens brachten sie ihren unruhigen Nerven ein gewisses Maß Ruhe.
    Etwas Schwarzes glitt um die Peripherie ihres Geistes, vermehrte ihre Nervosität.
    An diesem Abend beobachtete sie Hesh und Horli mit einer Art stiller Verzweiflung, als sie sich hinter die Berge zurückzogen.
    Zögernd schob sie die Tür zu und ließ den Riegel mit einem feierlichen Klack in die Halterung fallen. Das Feuer verbreitete eine angenehme Wärme und ein besänftigendes, rotgoldenes Licht im Raum.
    Sie streckte sich auf dem Tufan aus und starrte verdrossen in die kleinen Feuerzungen, die über die Scheite tanzten.
    Das Schwarz, das den ganzen Tag um die Ränder ihres Bewußtseins geschlichen war, schob sich näher. Draußen schnüffelte ein Tars herum. Ein wenig aufgeschreckt, tastete sie hinaus, berührte zaghaft sein Gehirn. Seltsam. Da war Neugier, ein Wissensdurst, der fast menschlich war … Nicht instinktiv, wie bei einer kleineren Katze, sondern zielstrebig, von selbstbewußter Intelligenz getrieben. Er fühlte sie. Dessen war sie sicher. Er war nicht ängstlich, auch nicht zornig
    - nur neugierig. Und da war das Gefühl einer starken Persönlichkeit.
    Sie döste auf dem Tufan und kitzelte an seinem Bewußtsein, während sie sich daran erinnerte, was sie über den Tars gelesen hatte. Es war nicht gerade beruhigend.
    Der Tars war ein Raubtier, ein großes, katzenartiges Tier, annähernd so groß wie ein Pferd, mit einem langen, geschmeidigen Körper und peitschenartigem Schweif. Wenn er sich bewegte, spielten die Muskeln mit gewaltiger Anmut unter seinem kurzen, seidigen Fell, und er war schneller als alle anderen Landtiere in seinen heimatlichen Bergen. Seine Läufe endeten in massigen Ballen, die eine federnde Beweglichkeit zuließen: lange Sprünge, das sichere Dahinstolzieren von Fels zu Fels. Die Vorderzehen waren länger, beinahe richtige Finger, und er war bemerkenswert geschickt damit
    . .. und stark … Ein einziger Hieb dieser Pranken konnte -wenn die Krallen nicht eingezogen waren - einen Menschen in zwei Hälften reißen. Sie erschauderte, als sie daran dachte, was er ihr antun konnte, aber - eigenartig: Sie fürchtete sich nicht. In seinem Bewußtsein war keine Bedrohung für sie. Sein Schädel war dreieckig, mit kräftigen Kiefern und großen, runden Lichtern, die bei Tageslicht gelb und in der Nacht in wildem Grün leuchteten. Diese Augen hatten drei Paar Lider, die einzeln oder kombiniert gesenkt werden konnten; ein Schutz unter weit variierender Witterung, so daß er die für ausgezeichnete Nachtsicht notwendige Sensibilität besaß, gleichzeitig aber auch das sengende Licht des strahlendsten Sommertages ertragen konnte. Seine Stirn wölbte sich weit zwischen den röhrenförmigen, beweglichen Lauschern hervor, was ein beträchtlich entwickeltes Vorderhirn versprach. Den Büchern nach war er eine furchtbare Jagdbeute, die man besser in Ruhe ließ, denn jeder erlegte Tars kostete mindestens drei Menschenleben.
    Er schlich noch eine kleine Weile um die Hütte, dann entschlüpfte er zur Jagd. Aleytys seufzte und kroch ins Bett, und als sie in den Schlaf hinübertrieb, fühlte

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