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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Flug­schrau­ber hing mit wir­beln­den Ro­tor­krän­zen über dem Boot. Der Sitz­korb schweb­te am Auf­zugs­seil nach un­ten. TS-19 wur­de zu­erst nach oben ge­zo­gen.
    »Ver­lie­ren Sie nicht die Ner­ven«, rief ich dem Kom­man­dan­ten zu. »Die Sa­che geht Sie nichts mehr an. Re­pa­rie­ren Sie die leck­ge­schla­ge­nen Flut­zel­len, und fah­ren Sie ge­müt­lich un­ter dem Eis zu den Fal­klands hin­über. Die Eng­län­der sind in­for­miert. Sie wer­den Hil­fe be­kom­men. Ge­hen Sie kei­ne Ri­si­ken ein. Hal­ten Sie sich vom Fest­land fern. Auf den Fal­kland­in­seln ge­ben Sie Ihr Boot in die Werft. War­ten Sie dort wei­te­re Be­feh­le ab. Al­les Gu­te, Ne­froth. Vie­len Dank!«
    Ich fuhr im Korb nach oben. Es wa­ren nur zwei Mann in der Ma­schi­ne. Sie brach­ten uns schnells­tens zum Flug­ha­fen des Ma­ri­ne­stütz­punk­tes. Von dort aus war der Ort der un­heil­vol­len Ge­scheh­nis­se nicht mehr zu se­hen, doch da­für schi­en ei­ne mi­li­tä­ri­sche In­va­si­on statt­zu­fin­den.
    Flie­gen­de Trup­pen­ein­hei­ten wur­den von ge­wal­ti­gen Groß­raum­trans­por­tern in un­un­ter­bro­che­ner Fol­ge ge­lan­det. Ich starr­te sprach­los auf die mäch­ti­gen Pan­zer, die aus den Luft­trans­por­tern roll­ten. War die Welt ver­rückt ge­wor­den? Was woll­te man mit Pan­zern und Spe­zi­al­trup­pen in der Ant­ark­tis?
    Si­ple-Ba­se schi­en pa­nik­ar­tig ge­räumt zu wer­den. Ein Of­fi­zier teil­te mir mit, daß sämt­li­che Boo­te Aus­lauf­be­fehl er­hal­ten hät­ten.
    Wei­ter drü­ben, am En­de der lan­gen Roll­bahn, hat­ten sich un­sicht­ba­re Eis­schäch­te ge­öff­net. Dar­über stan­den gi­gan­ti­sche Luft­trans­por­ter der Na­vy und der Air-For­ce. Die sorg­fäl­tig ver­pack­ten Las­ten ka­men mir sehr be­kannt vor. Hier wur­den in flie­gen­der Ei­le Atom­spreng­köp­fe ab­trans­por­tiert. Wenn ei­ne Ma­schi­ne ge­st­ar­tet war, wur­de schon die nächs­te ein­ge­winkt.
    Weit hin­ten, kaum er­kenn­bar, stan­den die Ma­schi­nen des GWA-Ein­satz­kom­man­dos. Nur der klei­ne Jagd­bom­ber kam mit wum­mern­den Start­hil­fe-Tur­bi­nen an­ge­rollt.
    Als wir ein­ge­stie­gen wa­ren und die Druck­ka­bi­ne ge­schlos­sen wur­de, sag­te ich völ­lig er­schöpft zu dem Pi­lo­ten:
    »Seid ihr al­le ver­rückt ge­wor­den? Was soll das? Als ich mit dem Tief­see­boot auf Fahrt ging, war al­les noch schön ru­hig! Man konn­te sich am En­de der Welt wäh­nen. Was hat der Al­te von ›Ato­m­alarm‹ ge­mur­melt?«
    Cap­tain Mon­sund dreh­te sich um.
    »Sir, ich bin nur zur Ant­ark­tis ge­kom­men, um Sie ab­zu­ho­len. So­viel ich weiß, wer­den zehn bis zwölf Luft­lan­de­di­vi­sio­nen in Marsch ge­setzt. Die großen Flug­zeug­trä­ger der Na­vy sind un­ter­wegs, des­glei­chen die Rie­sen­kon­struk­tio­nen der Asia­ten und Rus­sen. Sie ha­ben mit Ih­rer Fahrt zum Hols-Gra­ben ei­ne Ket­ten­re­ak­ti­on aus­ge­löst. Mehr weiß ich auch nicht, Sir.«
    Wir star­te­ten mit Hil­fe der ge­gen­läu­fi­gen Ro­to­ren. Ge­fähr­lich dicht über dem Platz wur­de be­reits das kern­che­mi­sche Trieb­werk ein­ge­schal­tet. Wir jag­ten mit et­wa sechs Gra­vos in den blei­far­be­nen Him­mel. Ehe wir die Wol­ken­de­cke durch­s­tie­ßen, ge­wahr­te ich am Ho­ri­zont einen blut­ro­ten Feu­er­schein. Das muß­te in der Ge­gend sein, wo es uns bald er­wi­scht hät­te.
    Der Ma­ri­ne­stütz­punkt fiel zu­rück. Als bei acht­fa­cher Schall­ge­schwin­dig­keit die Tur­bi­nen aus­lie­fen und das Atom-Strahl­trieb­werk ein­setz­te, fiel ich in einen ge­wis­sen Däm­mer­zu­stand. Ich wur­de erst wie­der mun­ter, als der An­ruf des Haupt­quar­tiers durch­kam.
    Wa­shing­ton mel­de­te sich mit ei­nem schar­fen Ver­weis an den Pi­lo­ten. Wir hät­ten ge­fäl­ligst die vor­ge­schrie­be­ne Luft­stra­ße zu be­nut­zen!
    Flu­chend riß der Cap­tain die Ma­schi­ne her­um. Erst dicht über dem HQ be­ka­men wir Lan­de­er­laub­nis. Wenn mich nicht al­les täusch­te, schi­en hier eben­falls ei­ni­ge Un­ru­he zu herr­schen.
    Ich sag­te kein Wort mehr, als man mich nach sorg­fäl­ti­ger Kon­trol­le in den Lift schob. Die Bun­ker der GWA nah­men mich auf. Ich hat­te

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