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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ging der Rum­mel los.«
    Er schwieg und strei­chel­te den Hund. Wenn er flach auf dem Bo­den lag, reich­te sein Kopf bis zum Bett­rand.
    »Zwei Ta­ge zu­vor hat­ten wir die Ir­re ent­deckt. Ich führ­te das Ein­satz­kom­man­do.«
    Dies­mal fuhr ich wie elek­tri­siert auf.
    »Wenn du jetzt nicht in kla­rer Rei­hen­fol­ge be­rich­test, liegst du noch zwei Wo­chen in der Kli­nik«, droh­te ich. »Was war los? Ich will es ge­nau wis­sen!«
    »Du soll­test die Schwa­chen und Kran­ken be­schüt­zen«, mur­mel­te er. »Die Wahn­sin­ni­ge ha­ben wir ge­fun­den. Ich hat­te den Te­le­pa­then Man­zo bei mir. Die Spu­ren der ver­schwun­de­nen Wis­sen­schaft­ler führ­ten be­kannt­lich in den ent­le­gens­ten Teil von Zon­ta. Dort setz­te ich an, da ich bis zu dei­ner An­kunft et­was tun woll­te. Man­zo schal­te­te das Ge­dan­ken-Im­puls­schloß ei­ner groß­ar­tig ge­tarn­ten Fels­tür. Als sie sich öff­ne­te, fan­den wir die Ir­re und den Hund. Ko­li­bri griff nicht an.«
    »Wo­her hast du den när­ri­schen Na­men?«
    »Sie nann­te ihn so, er hört dar­auf«, ent­geg­ne­te er er­staun­lich ernst. »Ich schick­te die Män­ner zu­rück, da die Ir­re durch die vie­len Leu­te un­ru­hig wur­de. Der Hund war ir­gend­wie ver­zwei­felt. Er sprang mich an, win­sel­te und schob mich ge­walt­sam durch den Gang nach hin­ten. Es ging aber nur ei­ni­ge hun­dert Me­ter wei­ter. Dann stand ich vor dem er­wähn­ten Schott aus MA-Me­tall, das wir ei­ni­ge Stun­den spä­ter mit dem Frä­ser aus der Wand schnei­den woll­ten. Der Hund ge­bär­de­te sich halb ver­rückt. Er schloß sich mir mehr und mehr an. Die Frau ha­be ich so­fort in die Kli­nik brin­gen las­sen. Dort wur­de sie von Be­auf­trag­ten des Al­ten ab­ge­holt. Wo sie jetzt ist, weiß ich eben­so we­nig wie du. Ich ha­be auch kei­ne Ah­nung, um wen es sich han­del­te. Sie hat­te we­der Pa­pie­re bei sich, noch konn­te sie ver­nünf­ti­ge Aus­drücke ge­ben. Ir­gend­wie scheint sie aber ei­ne wich­ti­ge Per­son zu sein. Das ist rei­ne Er­mitt­lungs­ar­beit, für die das HQ zu­stän­dig ist. Wir kom­men wie­der an die Rei­he, wenn die aus­ge­wer­te­ten Un­ter­la­gen vor­lie­gen. Al­so ha­be ich mich um die Frau nicht wei­ter ge­küm­mert. Der Hund blieb bei mir. Er rann­te im­mer wie­der ge­gen das Schott an. Er schi­en ge­nau zu wis­sen, was da­hin­ter zu fin­den ist.«
    »Wem ge­hör­te er? Der Ir­ren?«
    »Kei­ne Ah­nung. Ich bin kein Tierpsy­cho­lo­ge, aber mir scheint, als hät­te er bei ihr nur ei­ne ge­wis­se Be­schüt­zer­rol­le ge­spielt. Der ein­zig kla­re Wort­fet­zen, den wir von ihr er­hal­ten konn­ten, be­zog sich auf den Hund. Von da an wur­de er mir un­ge­heu­er wich­tig, ver­stehst du! Des­halb durf­te ich ihn auch ins HQ mit­neh­men.«
    Die Ver­hält­nis­se schie­nen sich lang­sam zu klä­ren.
    »Was sag­te sie aus?«
    »Nicht viel. Zu­meist war es wir­res Ge­stam­mel. Ihr Kopf schi­en an ei­ni­gen Stel­len ver­brannt zu sein. Der Chef hat die bes­ten Psych­ia­ter der Welt auf sie an­ge­setzt. Sie ist hier im HQ. Mir er­klär­te sie nur, Ko­li­bri wüß­te den Weg zur Höl­le.«
    »Wört­lich ›Höl­le‹?«
    »Wört­lich!« be­stä­tig­te er. »Reich­lich un­klar, was? Un­ter Höl­le kann man sich viel vor­stel­len. Auf al­le Fäl­le spiel­te der Hund ver­rückt. Ehe der Zau­ber los­ging, be­gann er zu to­ben. Er muß es vor­her ge­spürt ha­ben. Als wir den Fels­frä­ser an­setz­ten, be­gann es weit hin­ten zu don­nern. Da wa­ren wir un­ge­fähr drei­tau­send Me­ter un­ter der Mond­ober­flä­che. Die­se Mar­s­stadt ist viel grö­ßer und aus­ge­dehn­ter, als wir je­mals an­ge­nom­men ha­ben. Da gibt es zahl­lo­se Ge­heim­nis­se, die wir noch nicht ein­mal ge­se­hen, ge­schwei­ge denn be­grif­fen ha­ben. Es hör­te sich an, als wä­ren un­heim­li­che Ma­schi­nen an­ge­lau­fen. Es war ein Po­chen und Ru­mo­ren, das im­mer lau­ter und kräf­ti­ger wur­de. Der Mond schi­en zu bers­ten. Was ist …?«
    Er sah mich so selt­sam an, daß ich mei­ne plötz­lich ver­krampf­te Hal­tung wie­der ent­spann­te.
    »Ru­mo­ren und Po­chen? Ma­schi­nen?« flüs­ter­te ich lang­sam. »Das kommt mir be­kannt

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