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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Die da­zu er­for­der­li­che Vor­ar­beit wird von an­de­ren Leu­ten er­le­digt. Der Al­te hat die gan­ze Welt ein­ge­spannt. Die In­ter­na­tio­na­le-Ab­wehr-Ko­ali­ti­on läuft auf Hoch­tou­ren. Es wä­re ge­lacht, wenn wir nicht fest­stel­len könn­ten, wer die auf dem Mond auf­ge­tauch­te Ir­re ist. Die Frau hat ein gu­tes Eng­lisch ge­spro­chen. So, aber das ist nun wirk­lich al­les.«
    Als ich noch über sei­ne Wor­te nach­dach­te, klang der Tür­sum­mer auf. Auf dem Bild­schirm links des Ein­gangs er­schi­en das Ge­sicht ei­nes jün­ge­ren Man­nes. Of­fen­bar ein Me­di­zi­ner.
    »Das ist der Plas­ma-Pan­scher!« freu­te sich der Zwerg.
    »Darf man sich nach dem so­ge­nann­ten Hund er­kun­di­gen?« klang es aus dem Laut­spre­cher. »Dok­tor Hold­ryn spricht. Bin­den Sie das Tier an, oder ich las­se Sie in den Ver­bän­den schmo­ren.«
    Es gab wie­der ei­ne Un­ter­bre­chung. Das Vi­si­phon ne­ben mei­nem Bett be­gann zu läu­ten. Ich ließ den Trag­tisch her­um­schwen­ken und drück­te auf den Schal­ter.
    Ein Uni­for­mier­ter tauch­te auf. Nach den Rang­ab­zei­chen zu ur­tei­len, ge­hör­te er zum Pla­nungs­stab.
    »Oberst­leut­nant HC-9 und Cap­tain MA-23 sind für zwan­zig Uhr drei­ßig zur Be­fehl­ser­tei­lung be­foh­len«, ver­nah­men wir aus dem Ge­rät. »Der Chef bit­tet um pünkt­li­ches Er­schei­nen. Sie wer­den im ›Zen­trum‹, Rohr­bah­nen­de, er­war­tet. En­de.«
    »Mo­ment, Ma­jor!« schrie ich. »Ich möch­te mit dem Chef per­sön­lich spre­chen. Ver­bin­den Sie mich.«
    »Tut mir leid, Sir. Ge­ne­ral Re­ling be­fin­det sich zur Zeit im Va­ku­um-Schal­traum des Ge­hirns. Son­der­sit­zung. Um zwan­zig Uhr drei­ßig, Sir.«
    Das war al­les. Ent­täuscht bil­de­te ich auf den ver­blas­sen­den Schirm. Han­ni­bal pfiff schrill und falsch.
    »Mein Ge­sund­heits­zu­stand scheint gar kei­ne Rol­le zu spie­len, wie?« murr­te er. »Wo­her will der Al­te wis­sen, daß ich in et­wa drei Stun­den schon wie­der in Ord­nung bin?«
    »Dar­über mach dir nur kei­ne Ge­dan­ken«, lach­te ich hu­mor­los. »Er hat sich vor­her ga­ran­tiert beim Chef­arzt er­kun­digt. Los, bin­de den Hund fest. Me­di­zi­ner sind auch nur Men­schen.«
    »Be­son­ders Hold­ryn.«
    Der Me­di­zi­ner be­kam al­ler­hand zu hö­ren. Ko­li­bri knurr­te war­nend. Dann klet­ter­te Han­ni­bal end­lich aus dem Bett, leg­te den Hund an ei­ne Ket­te und er­laub­te Dr. Hold­ryn gnä­dig, un­ser Zim­mer zu be­tre­ten.
    Der Arzt brach­te den Klei­nen an­schlie­ßend in den klei­nen OP, wo die Plas­ma­ver­bän­de ent­fernt wer­den soll­ten. Ich be­stell­te mir ein Steak mit Pom­mes fri­tes, Cham­pi­gnons und Weiß­brot. Zum Nach­tisch fri­sche Ca­li­for­nia-Erd­bee­ren mit Sah­ne.
    Die Ro­bot­kü­che lie­fer­te prompt per Wand­schacht. Nur auf den ge­wünsch­ten Rhein­wein muß­te ich ver­zich­ten. So gut sor­tiert wa­ren sie in der GWA-Kü­che doch nicht, zu­mal es sich um einen kost­spie­li­gen Im­port­ar­ti­kel han­del­te.
    Ich sah auf die Uhr. Noch zwei Stun­den bis zur Be­fehl­ser­tei­lung. Han­ni­bal moch­ten sie jetzt im Lö­sungs­bad ha­ben. Wenn sei­ne Brand­wun­den ein­wand­frei ver­heilt wa­ren, stand mir wie­der ein­mal ein herr­li­ches Er­leb­nis be­vor.
    Al­lem An­schein nach war der Chef ent­schlos­sen, mir den Klei­nen mit­zu­ge­ben. Han­ni­bal wä­re ein groß­ar­ti­ger Mit­ar­bei­ter ge­we­sen, wenn er nicht ein der­art lo­ses Mund­werk be­ses­sen hät­te.
    Ich blick­te be­küm­mert auf die ge­leer­ten Tel­ler, ehe ich sie in den Müll­schlu­cker warf. Ko­li­bri ver­zehr­te ei­ni­ge Ki­lo Fleisch. Un­ser Vier­bei­ner hat­te einen star­ken Ap­pe­tit. Als er mich zu­frie­den an­blick­te, lös­te ich die Ket­te und nahm sei­nen Kopf zwi­schen bei­de Hän­de. Es war mir, als schau­te er mich wach und auf­merk­sam an.
    »Und wie war das nun, al­ter Bur­sche?« sag­te ich lei­se. »Was weißt du von der Höl­le?«
    Ko­li­bri barg sei­ne Schnau­ze in mei­ner Schulter­höh­lung. Das ver­hal­te­ne Win­seln jag­te mir einen kal­ten Schau­er über den Rücken.
    Im Be­die­nungs­schacht ka­men fri­sche Klei­dungs­stücke an. Ich dusch­te im ne­ben­an

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