Diamanten fuer die Braut
Schluck, stellte die Tasse dann so plötzlichab, dass sie auf der Untertasse klirrte, und fragte unvermittelt: „Was hältst du davon, wenn wir beide heiraten? Du bist genau die Frau, von der ich immer geträumt habe. Wir würden bestimmt eine Menge Spaß zusammen haben!“
Energisch schüttelte sie den Kopf. „Das ist doch lächerlich!“
„Wieso?“ Michael klang gekränkt. „Im Moment habe ich zwar nicht besonders viel Geld, aber irgendwann werde ich reich sein. Ich brauche nicht zu arbeiten, habe einen tollen Wagen …“
Wenn er momentan wirklich so wenig Geld hat, wie er beteuerte, wie kann er sich dann so ein teures Auto leisten?, überlegte Bethany, doch Michael redete schon weiter.
„Ich komme aus einer einflussreichen Familie, sodass du eine gesicherte gesellschaftliche Stellung hättest …“
Unwillkürlich musste sie an Joel denken. „Es tut mir wirklich leid, Michael, aber ich kann dich nicht heiraten.“
„Warum denn nicht?“
Bethany sprang auf. „Erstens, weil … weil ich dich nicht liebe.“
„Das könnte sich im Laufe der Zeit ja durchaus ändern.“
„Es würde einfach nicht funktionieren, Michael“, sagte sie aufgewühlt.
Er stand auf, umfasste ihre Schultern und sagte ernst: „Du brauchst dich ja auch nicht jetzt sofort zu entscheiden. Schlaf einfach eine Nacht darüber“, fügte er hinzu und rang sich ein Lächeln ab. „Lass uns morgen Mittag zusammen essen, dann kannst du mir sagen, wie du dich entschieden hast.“ Er gab ihr einen kurzen Kuss und ging hinaus.
Bethany ließ sich auf die Couch sinken. Doch noch bevor sie Klarheit in ihre Gedanken gebracht hatte, klopfte es an der Tür. Offenbar hatte Michael etwas vergessen.
Sobald sie geöffnet hatte, eilte jemand an ihr vorbei ins Apartment, schloss die Tür und drehte sich zu ihr um. Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen, denn vor ihr stand Joel.
„W… was tust du hier?“
„Ich bin euch gefolgt“, gab er ohne Umschweife zu. „Weil ich mit dir reden will.“ Seine Stimme klang so kühl, wie seine silbergrünen Augen blickten.
Als sie ihn nur sprachlos ansah, fragte er: „Wir sind doch wohl allein, oder?“
Mit aller Macht riss Bethany sich zusammen und antwortete: „Ja.“
„Gut. Ich schlage vor, wir setzen uns.“
Auf unsicheren Beinen ging Bethany zurück zur Couch. Als sie Platz genommen hatte, streifte Joel seinen kurzen Mantel ab und setzte sich in den Sessel ihr gegenüber. In der legeren Hose und dem schwarzen Polopullover, der sein helles Haar betonte, sah er atemberaubend gut aus.
Seine Gegenwart drohte Bethany völlig zu überwältigen. Deshalb atmete sie tief ein und fragte so ruhig wie möglich: „Worüber möchtest du denn sprechen?“
Er sah sie durchdringend an. „So, wie ich Michael kenne, vermute ich, dass er dir einen Heiratsantrag machen wird …“ Joel bemerkte, wie sich Bethanys Gesichtsausdruck veränderte, und deutete ihre Reaktion richtig. „Er hat es also bereits getan. Hoffentlich hast du nicht Ja gesagt.“
Seine Arroganz ärgerte Bethany. „Das geht dich nichts an.“
Er lachte spöttisch. „Da täuschst du dich leider. Also: Was hast du geantwortet?“
Sie senkte den Blick. „Ich habe ihm noch keine endgültige Antwort gegeben.“
„Gut“, sagte Joel zufrieden. „Und wann erwartet er die?“
„Morgen Mittag, wenn er mich zum Essengehen abholt“, erwiderte sie leise.
Er blickte ihr in die Augen. „Du wirst natürlich Nein sagen.“ Es war keine Frage, sondern ein Befehl.
Bethany wollte sich nicht einschüchtern lassen. „Ich habe mich noch nicht entschieden“, log sie.
„Ich werde unter keinen Umständen erlauben, dass du ihn heiratest.“
„Du magst die Kontrolle über Michaels Vermögen haben“, entgegnete Bethany, „aber du kannst ihn nicht daran hindern, zu heiraten, wen er will. Und mir “, fügte sie aufgebracht hinzu, „hast du überhaupt nichts zu sagen.“
Einen Moment lang schwieg Joel. „Das stimmt“, gab er dann zu. „Wenn du fest entschlossen bist, ihn zu heiraten, kann ich dich nicht davon abhalten. Aber es wäre ein großer Fehler.“
„Warum bist du so dagegen? Weil …?“ Sie unterbrach sich errötend, als er nur bedeutsam die Augenbrauen hochzog.
„Weil du sowohl mit ihm als auch mit mir geschlafen hast?“, führte er ihren Satz zu Ende.
Sein spöttischer Tonfall tat ihr weh. „Ich habe nicht mit Michael geschlafen.“
„Kein einziges Mal?“
„Nein!“
„Vorhin hat er dich aber aufgefordert, die Nacht
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