Diamanten fuer die Braut
alles aus Gold und mit roten Steinen besetzt.
„Ich wollte dich hiermit überraschen.“
Verwirrt blickte sie zwischen dem Armband an ihrem Handgelenk und dem Schmuck in seiner Hand hin und her.
„Sie passen zu meinem Armband“, stellte sie dann wie benommen fest.
„Genau das dachte ich auch, als ich es zum ersten Mal sah. Da glaubte ich allerdings, dass die Kette und die Ohrringe mit Rubinen besetzt wären. Als du mir dann sagtest, die Steine am Armband seien Granate, begann ich zu zweifeln.“
Er legte die Schmuckstücke auf den Couchtisch. „Sieh sie dir einmal genauer an.“
Aufgeregt untersuchte Bethany Kette und Ohrringe, während ihre Gedanken sich überschlugen. „Sie scheinen zum Armband zu gehören“, sagte sie schließlich.
„Würdest du mir bitte noch einmal sagen, woher du es hast?“, fragte Joel mit undurchdringlicher Miene.
Verzweifelt wünschte Bethany, sie könnte ihm die Wahrheit sagen. Doch da sie Michael nicht mit hineinziehen wollte, antwortete sie: „Jemand hat das Armband zum Verkauf in unser Geschäft gebracht.“
„Und wer?“
„Das weiß ich nicht. Tony hat sich darum gekümmert.“
„Und du hast es gekauft, weil Feldon es nicht erwerben wollte?“, fragte Joel weiter.
„Ja.“
„An den Verkäufer kannst du dich aber nicht mehr erinnern?“
Es widerstrebte Bethany sehr, zu lügen. Deshalb schüttelte sie nur den Kopf.
„Feldon Antiques verlangt also nicht von seinen Verkäufern, ihre Identität nachzuweisen – oder zu belegen, dass ihnendie angebotenen Stücke tatsächlich gehören?“ Ein wenig verächtlich zog Joel die Augenbrauen hoch.
Leider nahm Tony es in dieser Hinsicht tatsächlich nicht so genau wie James Feldon. „Es kommt darauf an, wie wertvoll die Objekte sind oder ob wir den Verkäufer kennen“, erwiderte Bethany vorsichtig. „Das Armband war als Einzelstück ja nicht sonderlich wertvoll.“
„Ich verstehe.“ Joels Gesichtsausdruck wurde wieder sanfter. „Wie dem auch sei, jetzt ist dein Schmuckset ja vollständig. Ich würde gern sehen, wie es an dir aussieht.“
Als er hinter sie trat, um ihr die Kette umzulegen, protestierte Bethany. „Aber die Kette und die Ohrringe gehören nicht …“
„Ich möchte, dass du sie heute Abend trägst“, unterbrach Joel sie. „Bitte tu es mir zuliebe. Über alles Weitere können wir später sprechen.“
Er küsste die warme, zarte Haut in ihrem Nacken, sodass Bethany erschauerte.
„Tom wartet schon draußen beim Wagen. Und ich bekomme langsam Hunger.“
Sie fügte sich und legte die wunderschönen Ohrringe an.
„Lass dich ansehen.“ Joel drehte sie zu sich herum, wich einen Schritt zurück und betrachtete sie eingehend. „Du siehst einfach umwerfend aus.“
Sein zärtliches Lächeln ließ ihre Anspannung wie durch einen Zauber schlagartig von ihr abfallen, und ihr wurde leicht ums Herz. Doch als Joel ihr in den Mantel aus Fellimitat half, musste sie wieder an Tara in ihrem edlen Nerzmantel denken.
„Hättest du auch gern einen echten Pelz?“ Joels Fähigkeit, ihre Gedanken zu lesen, war fast beängstigend.
Bethany schüttelte den Kopf. „Nein. Eigentlich hatte ich für echtes Fell noch nie etwas übrig.“
„Ich auch nicht“, erwiderte er ruhig. „Ich war schon immer der Meinung, dass echter Pelz Tieren viel besser steht.“
Nachdem er seinen Mantel angezogen hatte, gingen sie zu Tom, der neben der Limousine auf sie wartete.
Es war ein kalter, klarer Abend, und ein Hauch von Frost lag in der Luft. Die Straßenlaternen warfen ihr Licht auf die kahlen Bäume, und ein dreiviertelvoller Mond stand hoch oben am nachtblauen Himmel. Die perfekte Kulisse für einen romantischen Abend, dachte Bethany unwillkürlich.
Als würde er es ähnlich empfinden, berührte Joel sanft mit dem Mund ihre Wange, während er ihren Sicherheitsgurt schloss. Sobald sie angeschnallt waren, startete Tom die elegante Limousine und fädelte sich geschickt in den dichten Verkehr in der Mulberry Street ein.
Für Bethany war New York schon immer spannend und voller Leben gewesen, besonders abends. Doch dass Joel bei ihr war, verlieh diesem Abend einen ganz speziellen Zauber.
Nachdem er eine Weile ihr Gesicht in dem raschen Spiel von Licht und Schatten betrachtet hatte, stellte er fest: „Du scheinst New York ebenso sehr zu mögen wie ich.“
„Es war Liebe auf den ersten Blick“, bestätigte Bethany.
„Bei mir auch.“
„Erzähl mir, wie es ist, hier zu leben“, bat sie lebhaft
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