Diamanten für die falsche Braut?
eine Zeitung mit einem Foto von dir und Sergej gezeigt. Sie ist ziemlich schockiert …“
„Das kann ich mir denken.“ Alissa bewegte sich unbehaglich, weil Sergej direkt neben ihr stand. „Und was hast du ihr gesagt?“
„Dass du mit ihm ausgegangen bist, als du noch in London gearbeitet hast. Ihr hättet euch dann jedoch getrennt, deshalb hättest du ihn nie erwähnt.“ Alexas Stimme klang etwas ratlos. „Aber jetzt sei er zurückgekommen und ihr wärt wieder zusammen. Was hätte ich sonst sagen sollen?“
„Das Ganze wird immer komplizierter“, erwiderte Alissa anklagend.
„Was ist denn los?“ Sergej passte es nicht, ausgeschlossen zu werden.
„Meine Mutter hat ein Foto von uns beiden in der Zeitung gesehen, sie ist schockiert …“
„Sprichst du gerade mit ihr? Nein?“ Schon übernahm er das Kommando. „Dann lass sie ans Telefon holen, damit ich mit ihr reden kann, milaya moya .“
Alissa versuchte, ihn davon abzubringen, doch er ließ sich nicht beirren. Ihr blieb nichts anderes übrig, als das Gespräch mit ihrer Schwester zu beenden und die Nummer ihrer Mutter zu wählen, die sie prompt mit vorwurfsvollen Fragen überschüttete. „Sprich selbst mit ihm, Mum“, riet Alissa ihr schließlich seufzend.
Sergej nahm ihr das Handy aus den bebenden Fingern und schaffte es tatsächlich, sich Jenny Bartlett als idealer Schwiegersohn zu verkaufen, der es kaum erwarten konnte, die Mutter seiner Braut endlich kennenzulernen. Alissa stand angespannt daneben. Kaum zu glauben, wie geschickt er die Situation handhabte und die Dinge auch buchstäblich prompt ins Rollen brachte. Er bestand darauf, Jenny auf der Stelle einen Wagen zu schicken, der sie abholen und nach London bringen sollte, damit sie gemeinsam zu Abend essen könnten.
Nachdem alles besprochen war, reichte er Alissa das Handy zurück.
„Jetzt verstehe ich, wieso du dich in ihn verliebt hast, Liebes“, erklärte Jenny Bartlett ihrer Tochter überwältigt. „Sergej Antonovich weiß, was er will. Ich freue mich darauf, ihn persönlich kennenzulernen.“
„Soweit ich mich erinnere, lassen deine Eltern sich gerade scheiden“, bemerkte Sergej, nachdem Alissa das Handy abgeschaltet hatte.
„Ja“, erwiderte sie nur. Über das Thema wollte sie lieber nicht sprechen.
An diesem Abend kehrte Alissa nicht in Alexas Apartment zurück. Sergej setzte sie in seinem ultraeleganten Penthouseapartment ab, damit sie sich umziehen konnte, während er zu einer Besprechung ins Büro fuhr.
Alissa schlenderte durch die weitläufigen Räume und bewunderte erlesene Gemälde und Kunstgegenstände, ehe sie ihre neue Garderobe auspackte und ein elegantes grünes Kleid auswählte, das sie an diesem Abend tragen wollte.
Es belastete sie, ihre Mutter zu täuschen, indem sie vorgab, in Sergej verliebt zu sein. Doch sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Vom ersten Moment an übernahm er die Regie, und schnell wurde klar, dass er mit seiner ruhigen, selbstverständlichen Art ihre Mum ebenso beeindruckte wie alle anderen.
Als ihre Mutter jedoch erwähnte, Alexas Heirat würde am selben Tag stattfinden wie Alissas, war sie verblüfft, dann sagte sie sich, dass ihre Zwillingsschwester sich absichtlich für dieses Datum entschieden hatte, um Sergej nicht zu begegnen.
„Komischer Zufall“, bemerkte er.
„Eine Katastrophe“, erklärte ihre Mutter gequält. „Schließlich kann ich nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig sein. Schon jetzt bin ich vollauf mit den Vorbereitungen für Alexas großen Tag beschäftigt, und da sie schwanger ist, kann ich sie doch nicht im Stich lassen …“
„Natürlich nicht.“ Beruhigend drückte Alissa ihrer Mutter die Hände. „Das verstehen wir doch …“
„Aber ich würde so gern an beiden Hochzeiten meiner Töchter teilnehmen.“
„Leider sind unsere Vorbereitungen schon so weit gediehen, dass wir das Datum unmöglich noch verlegen können“, ließ Sergej entschuldigend einfließen.
„Trotzdem gäbe es eine Lösung“, schlug Jenny hoffnungsvoll vor. „Was haltet ihr von einer Doppelhochzeit hier in England?“
Alissa war entsetzt. Wenn Sergej ihrer Schwester begegnete, wusste er, dass sie und Alexa eineiige Zwillinge waren, und dann musste er Verdacht schöpfen!
„Ich fürchte, das wird nicht möglich sein.“ Sergej berichtete von seiner altersschwachen Großmutter, die Russland noch nie verlassen habe und sich jetzt schon auf eine traditionelle Hochzeit in St. Petersburg freue.
Eine höfliche
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