Diamanten und heiße Küsse
gearbeitet?“
„Ja. Und nachgedacht.“ Er trat ein.
„Aha.“
„Was soll das heißen?“
„Nichts.“ Sie lächelte und ging in die nur spärlich beleuchtete Küche. „Worüber hast du nachgedacht?“
„Ich möchte dir einen Vorschlag machen.“
„So?“ Während sie den Gürtel des Bademantels fester um sich zog, sah sie Jake an, der sie mit einem sehr eindeutigen Blick betrachtete. „Was für einen Vorschlag?“
„Heirate mich.“
8. KAPITEL
„Bist du verrückt geworden?“
„Eine solche Antwort habe ich eigentlich nicht erwartet.“
„Du willst wirklich tun, was Garth vorgeschlagen hat? Nur um Blackstone zu retten, willst du heiraten?“
„Nein, nein, so ist es nicht. Ich habe über die ganze Sache lange nachgedacht.“
„Den Eindruck habe ich nicht!“
„Doch. Schon seit gut einem Jahr habe ich daran gedacht, mir eine Frau zu suchen.“
Holly, die ein paarmal in dem kleinen Raum hin und her gegangen war, blieb jetzt direkt vor Jake stehen und starrte ihn an. „Aber warum ich? Es gibt doch sicher viele Frauen, die sich darum reißen, deine Frau zu sein. Models, höhere Töchter aus den besten Familien …“
„Nein, ich will dich.“
Bei der Entschiedenheit, mit der er das sagte, errötete sie. Verlegen wandte sie sich ab. „Aber warum?“
„Gut, dann will ich es dir genau erklären. Das Ganze ist eine Art Deal, wenn man es genau nimmt.“
„Wie soll ich denn das verstehen?“
„Hör mir gut zu. Eine romantische Beziehung oder gar Liebe ist etwas Unberechenbares. Bei Sex, Verlangen, Leidenschaft weiß man, woran man ist.“ Seine Pupillen weiteten sich, als er den Blick auf Hollys Mund richtete. „Ich glaube nicht daran, dass es dieses große Gefühl gibt, das alles einschließt. Das ist einfach zu …“
„Optimistisch?“
„Unrealistisch.“
„Dann warst du nie verliebt?“
Er lächelte kurz. „Doch, einmal. Aber es hat sich nicht gelohnt.“
Der kalte Zynismus verschlug ihr die Sprache. „In Mia?“, brachte sie schließlich heraus.
„Nein, in Quinns Pflegeschwester Lucy.“
Lucy? Den Namen hatte Holly noch nie gehört. „Und jetzt willst du dich mit einer arrangierten Ehe zufriedengeben?“
„Davon kann keine Rede sein. Du hast alles, was ich von einer Ehefrau erwarte. Ich wäre verrückt, wenn ich diese Gelegenheit nicht ergreifen würde.“
Entrüstet sah sie ihn an. „Wie schlau von dir! Und was hast du, was ich so dringend brauche, dass ich auf so einen Handel eingehen würde?“
„Geld.“ Sein Blick war kalt und entschlossen. „Ich kann all deine Schulden und die Hypotheken für euer Haus bezahlen und für die Arztrechnungen deines Vaters aufkommen.“ Bei der Summe, die er nannte, stockte ihr der Atem.
„Du bist wahnsinnig“, flüsterte sie, aber dann schlug die Wirklichkeit wie eine eiskalte Woge über ihr zusammen. Was war Jake nur für ein Mann? Er küsste wie ein Engel und war schön wie ein antiker Gott. Aber der Pakt, den er mit ihr schließen wollte, war Teufelswerk.
„Deine Familie braucht dich , Holly. Das bedeutet, dass du mich brauchst. Ich schlage dir ein Geschäft vor, das du nicht so einfach zurückweisen solltest.“
„Aber eine Ehe ist doch kein Geschäft. Außerdem habe ich durchaus Möglichkeiten, an das Geld zu kommen, das ich brauche. Deshalb muss ich dich nicht heiraten.“
„So? Und woher willst du das Geld nehmen?“
„Das geht dich nichts an.“
„Hat es etwa mit Max Carlton zu tun?“ So, wie er den Namen aussprach, war kein Zweifel möglich. Er hasste den Mann.
„Nein, natürlich nicht!“
„Den Blackstones?“
„Wie kommst du denn auf die Idee?“ Als sie seinen misstrauischen Gesichtsausdruck bemerkte, ging ihr ein Licht auf. „Du glaubst doch nicht, dass ich die undichte Stelle bin?“
Das klang so entsetzt, dass Jake sich beinahe schämte, sie jemals verdächtigt zu haben. „Das nicht. Aber irgendetwas ist da zwischen dir und Max.“
Schnell schlug sie die Augen nieder. „Er war mein Chef. Das ist alles.“
Lügnerin. „Warum willst du dann mein Angebot nicht annehmen?“
Langsam hob sie den Kopf, sah aber an Jake vorbei und sagte nichts.
„Okay, wenn du es nicht anders willst … Dann verlieren deine Eltern ihr Haus und müssen den Rest ihres Lebens Angst vor dem Gerichtsvollzieher haben. Und du kannst den größten Teil deines Gehalts darauf verwenden, sie mit dem Nötigsten zu versorgen.“
Sie sah ihn so verzweifelt an, dass sein Herzschlag für einen Moment auszusetzen
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