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Diamantenraub

Diamantenraub

Titel: Diamantenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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hatte ich letzte Woche einen Unfall.«
    Wie beruhigend, dachte Steffi. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich immer unbehaglicher. Sie wünschte, sie hätte sich nie auf diese Geschichte eingelassen, aber wenn sie jetzt einen Rückzieher machte, wären alle wütend auf sie. Zaghaft schwang sie sich auf Martins Moped.
    »Es kann losgehen«, sagte sie mit Piepsstimme.
    Sabine lachte, es klang dumpf hinter ihrem Schal hervor. »Steffi fürchtet sich nämlich vor Eis und Schnee«, erklärte sie. »Also - fahrt schön vorsichtig!«
    »Klar!«, versicherte Stefan. Er ließ den Motor aufheulen und fuhr los. Er fuhr schon jetzt eine Spur zu schnell.

    Unterdessen kauerten Angie, Diane, Pat, Tom und Chris im Pferdestall. Sie waren wild entschlossen, Kathrin und Erna auf frischer Tat zu ertappen, und obwohl sie bereits sehr müde waren, harrten sie eisern auf ihren Plätzen aus.
    »Wenn Kathrin ihre Gemeinheiten fortsetzt, dann wird sie es heute tun«, sagte Pat. »Die Gelegenheit ist sehr günstig. Solange sie auf der Krankenstation liegt, wird niemand auf die Idee kommen, sie zu verdächtigen.«
    »Vielleicht hat sie aber auch Skrupel«, wandte Diane ein. »Immerhin hast du ihr das Leben gerettet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie danach noch so gemein sein könnte.«
    »Oh, ich glaube, das macht Kathrin nichts aus. Wenn sie wirklich eifersüchtig ist, wird ihr alles andere egal sein.«
    Langsam verstummte das Gespräch. Alle fühlten sich müde und sehnten sich nach ihren Betten. Sie beneideten Toby, der zusammengerollt in einer Ecke lag. Irgendwann ließ sich auch Fairytale mit einem tiefen Seufzer ins Stroh fallen. Die ganze Eulenburg schlief.

    Wenige Minuten nach Mitternacht verließen die vier jungen Leute die Diskothek. Sabine hatte fast die ganze Zeit getanzt und war bester Laune. Steffi hatte sich weniger wohlgefühlt. Sie fand die Diskothek und ihre Gäste ziemlich provinziell und nicht besonders schön. Martin hatte die ganze Zeit an ihr geklebt, aber sie mochte ihn nicht, und sein reichlich albernes Gerede ging ihr auf die Nerven. Außerdem trank er ihrer Ansicht nach zu viel. Als sie auf die Straße traten, hinaus in die eisige Nacht, zupfte sie Sabine am Arm. »Sabine, ich finde wirklich, dass wir ein Taxi nehmen sollten!«
    Sabine sah sie erstaunt an. »Wieso denn? Es hat doch sogar aufgehört zu schneien!«
    »Ja, aber die Straßen sind bestimmt glatt. Und die beiden Jungs haben eine Menge getrunken. Bitte, Sabine, ich glaube, es ist zu gefährlich, mit ihnen zu fahren!«
    Sabine sah das völlig anders. »Die haben fast nichts getrunken, mein Gott! - Und sowieso - auf der menschenleeren Straße zur Eulenburg begegnet uns niemand, also macht es nichts aus, wenn wir ein bisschen schlingern und rutschen. Ein Taxi ist viel zu teuer, Steffi. Aber bitte - wenn du keinen Mut hast ...«
    Das mochte Steffi nun natürlich nicht auf sich sitzen lassen. »Keinen Mut? Wie kommst du denn darauf? Ich finde es nur ein bisschen unvernünftig, jetzt auf Mopeds zu steigen, aber wenn es nicht anders geht ...« Schon hatte sie sich hinter Martin auf den Rücksitz geschwungen und beide Arme um ihn gelegt. »Dann kann es ja losgehen«, sagte sie munter.
    Zunächst schien alles gut zu gehen. Sie tuckerten durch die sehr kalte, sehr stille Nacht, und weder rutschten sie noch gerieten sie in irgendeine andere gefährliche Situation. Erst als sie auf die lange, gerade Straße kamen, die zur Eulenburg führte, wurde Martin plötzlich übermütig. Unvermittelt fuhr er schneller.
    »Was ist denn jetzt los?«, rief Steffi.
    Martin lachte. »Wir brauchen doch nicht im Schritttempo nach Hause zu zockeln, oder?«
    »Aber so schnell brauchen wir auch nicht zu fahren! Hör mal, Martin, du bist ja verrückt! Es liegt Schnee!«
    »Das bisschen Schnee!« Er fuhr noch schneller.
    Jetzt bekam Steffi Angst. »Martin! Du bist verrückt! Fahr sofort langsamer, wir können hier wahnsinnig rutschen!«
    Martin lachte wieder, antwortete aber nichts. Von hinten waren die Stimmen von Stefan und Sabine zu hören. »He, ihr da vorne! Was ist denn mit euch los? Fahrt langsamer, ihr seid viel zu schnell!«
    »Hörst du nicht, Martin? Halt an! Halt an!«, brüllte Steffi.
    Sie hatte jetzt wirklich Angst. Das Moped rutschte und schlitterte auf der schneeglatten Fahrbahn, und was im Sommer ein keineswegs besonders schnelles, ganz und gar harmloses Tempo gewesen wäre, wurde nun zu drastisch überhöhter Geschwindigkeit. Es kann nicht gut gehen, dachte Steffi

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