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Diamantenschmaus

Diamantenschmaus

Titel: Diamantenschmaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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Susanne Hildegard, und
wieso sie unter diesem idiotischen Hildi so berühmt geworden war, hatte sie bis
heute nicht verstanden – wusste allerdings nicht, nach welchen Zeichen für
Gewalt sie suchen musste.
    Rein äußerlich schien ihr nichts zu fehlen. Vorsichtig
ertastete sie auf dem Rücken ihrer linken Hand die kleine Schnittwunde, die sie
sich kurz vor dem Verlassen ihrer Wohnung beim Brotschneiden zugefügt hatte.
Die Verschorfung der Wunde fühlte sich noch relativ frisch an, war nicht mehr
als ein, höchstens zwei Tage alt.
    Instinktiv fuhr sie sich als Nächstes in die Haare. Am Morgen
vor dem Unfall hatte ihr ihre Freundin Sigrid die Haare gemacht und
irrtümlicherweise Tonnen von Haarspray darüber verteilt. Hildi hasste dieses
stinkende Zeug und Sigrid wusste das. Trotzdem kam sie immer wieder mit dieser
chemischen Keule daher.
    Das Zeug konnte man nach wie vor in den klebrigen
Haaren spüren und vor allem auf den Fingern riechen.
    Also vergewaltigt schien sie nicht geworden zu
sein. Zumindest gab es keinerlei äußere Anzeichen dafür. Und vor allem, Hildi
fühlte sich nicht vergewaltigt. Sie wusste zwar nicht, wie man sich da fühlte,
war sich dennoch sicher, dass sie es im Falle des Falles erkennen würde.
    Sie war demzufolge, nun ja, seit mindestens
12 bis maximal 36 Stunden in dieser Situation und musste augenblicklich
vor allem aufs Klo. Hildi wollte eben ihre Stimme erheben, um auf ihr
natürliches Drängen aufmerksam zu machen, als sie die näher kommenden Stimmen
hörte. Die eines Mannes, oder waren es zwei, der oder die mit einer Frau
sprachen.
    Hildi beschloss, den Ruf der Natur noch etwas zu unterdrücken
und die unverhoffte Chance auf ungefilterte Informationen zu nützen.
    »Die Frau in die Badewanne setzen und fertig machen für das
Shooting. Dann können wir mit den ersten Bildern am Nachmittag ins Internet
gehen«, stellte der eine Mann fest.
    »Die Klane is Goid wert«, meinte die andere, wesentlich
primitiver klingende männliche Stimme. Es waren demnach tatsächlich zwei
Vertreter dieser Spezies anwesend. »Und a schorfe Kotz. Oba nachm Fotografiern
derf i mas scho vurnehman. Oder?«
    »Nichts wirst du«, fuhr ihm eine weibliche Stimme energisch
in die Parade. »Wir machen linke Geschäfte, wir sind keine Triebtäter. Ist das
klar, Adam?«
    Mit Mühe konnte Hildi das aufsteigende Entsetzen derart unter
Kontrolle halten, dass sie nicht einfach zu schreien begann. Aber, so seltsam
es auch klingen mochte, die selbstbewusste Stimme der Frau hatte ihr in
gewisser Weise etwas Ähnliches wie Vertrauen eingeflößt.
    Angesichts der folgenden Äußerungen der Dame schien das
allerdings etwas voreilig gewesen zu sein.
    »Falls wir wirklich Aufnahmen beim Schnackseln machen
sollten«, stellte die weibliche Stimme fest, »wird das der Vickerl übernehmen
und nicht du, du übergewichtiges Ferkel. Übrigens sollten wir ihr die
Brustwarzen schminken oder nicht?«
    »Unbedingt«, begeisterte sich Hubsi. »Na geh, des is
ungerecht. Bei dem, wos ihr ma zoids, müassad hin und wieda a Prämie drinnan
sein. Oiso, warum i des Weib nochm Fotografieren net nogln dirfen soi, vasteh i
ned. Wanns nocha eh vahatzt wern soi«, maulte er.
    Jetzt fühlte Hildi kalte, schiere Angst in sich
aufsteigen, was hieß aufsteigen, sie verschlang die junge Frau förmlich. Der
kleine, spitze Schrei, der ihr unwillkürlich entfuhr, ging allerdings im Gespräch
der drei Verbrecher unter.
    »Na ja, wir werden sehen«, meinte der zweite Mann beruhigend,
»ich will dir nichts versprechen, aber …«
    »Kommt überhaupt nicht infrage, Hubsi«, protestierte die
Frau. »Zeig endlich Rückgrat und gib dem Schwein nicht immer nach. Nur weil er
ein entfernter Verwandter deiner Frau ist.«
    »Leck mich, Carmen«, entfuhr es Hubsi zornig. »Ich möchte
wirklich wissen, warum du immer keifen musst. Es ist völlig egal, ob und von
wem die Schlampe nachher noch gevögelt wird. Wen kratzt das schon?«
    Na, mich auf jeden Fall, schoss es der schockierten Hildi
durch den Kopf. Sie hoffte verzweifelt, dass sich Carmen gegen die beiden
Männer würde durchsetzen können.
    Die hatte allerdings gleichfalls einige Ideen auf Lager, die
Hildis Erwartungen an sie erheblich relativierten.
    »Übrigens, nehmen wir für die Aufnahmen den normalen Dildo
oder dieses Kingsize-Trum aus Italien?«, wollte sie wissen. »Was haltet ihr
davon, wenn wir nachher ein paar Bilder mit ihr und Archie machen?«
    »Gute Idee, wir brauchen ohnehin etwas Neues für die

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