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Diamantenschmaus

Diamantenschmaus

Titel: Diamantenschmaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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ausgestattet sind. Allerdings gehen wir vorsichtig vor, solange wir das
Gegenteil nicht ausschließen können. Das mit dem zweiten Angebot und der
Besichtigung der Ware, kann das vielleicht dein Nowotny veranlassen? Der
Bursche spielt ja angeblich mit dem Internet wie der Buchbinder [27] auf einem Bösendorfer.«

     
    *

     
    In einer der
zwei Hallen eines kleinen ehemaligen Betriebsgeländes etwa 20 Kilometer
nordöstlich von Wien freuten sich die Entführer Hildi Forderbergs über die
steigende Nachfrage nach Fotos, Videos und vor allem dem Spitzenangebot, dem
ultimativen Diamanten. Die vier vorliegenden Angebote lagen zwischen
120.000 und 250.000 Euro, wobei an zwei noch zusätzliche Bedingungen
geknüpft waren.
    Na gut, dass da ein Hildi-Fan offenbar sein
Schwarzgeld loswerden wollte, störte Hubsi und Carmen, die sich jeweils selbst
als Kopf der Gruppe ansahen, diesen Punkt aber noch nicht ausdiskutiert hatten,
nicht wirklich. Wirklich nicht.
    Zugegebenermaßen wurden Arbeitsaufwand und Risiko geringfügig
erhöht, doch bei gleichzeitiger Verdoppelung des Gewinns hatte keiner von
beiden ein wirkliches Problem damit. Es war eine Akontozahlung von
50.000 Euro angeboten worden. Na, das klang doch gar nicht schlecht.
    »Da kommt gerade wieder etwas herein.« Adam, der Bodyguard
mit rudimentären EDV-Kenntnissen, der zum ersten Mal an so etwas teilnahm, war
ganz aufgeregt.
    »Wow«, meinte er daraufhin. »Das sieht stark
rekordverdächtig aus, hier bietet einer sage und schreibe 320.000 Euro«,
vor lauter Aufregung musste er schlucken, »erwartet dafür aber ein komplettes
Pa … Pagatsche.«
    »Ein was?« Carmen musterte ihn böse. »Was liest du da für
einen Schas [28] zusammen?« Sie warf einen Blick auf den Monitor. »Das heißt Package, man
spricht es bägitsch aus.«
    »Was bedeutet das?« Adam war wirklich ein ungebildeter
Trottel. Nur Muskeln, jede Menge Testosteron, null Hirn. Eine Gefahr für seine
Umwelt. Selbst die abgebrühte junge Frau, die einen Gürtel in einer dieser
Kampfsportarten hatte, bekam eine Gänsehaut bei dem Gedanken,
diesem Monster allein in der Nacht zu begegnen.
    »Das bedeutet …«, begann die Frau zu erklären, »ist ja
auch egal. Auf jeden Fall will dieser Bieter Hildi zuerst sehen und sich von
der Echtheit bestimmter Vorzüge selbst überzeugen. Dafür zahlt er bei dieser
Gelegenheit ein Akonto von 120.000 Euro bar auf den Tisch des Hauses. Nicht
schlecht.«
    Sie las neuerlich vom Monitor ab. »Und rasch soll es
passieren. Wenn’s nach dem Lustmolch geht, muss der erste Teil des Deals bis
morgen Abend gelaufen sein. Na ja, warum eigentlich nicht?«
    Jetzt gesellte sich auch Viktor Bohr zu den anderen. »Die
Frau ist recht nett«, teilte er ihnen mit. »Ich glaube, sie steht ein wenig auf
mich. Sie möchte sich nur zuerst, also heute Nacht an mich gewöhnen,
damit …«, er setzte ein dummes, selbstzufriedenes Grinsen auf, »morgen bei
den Aufnahmen alles nur so flutscht.«
    »Heißt das, sie will vorher so was wie einen Probefick mit
dir absolvieren?« Hubsi war so richtig munter geworden und lachte dreckig. »Bei
der Gelegenheit können wir ja Probeaufnahmen davon machen.«
    Auf einmal wurde der sonst eher gutmütige Vickerl
sauer. »Nix da mit Probeaufnahmen«, knurrte er. »Ich hab dem Mädel versprochen,
dass sie diese Nacht Gelegenheit haben wird, sich erst an mich zu gewöhnen.
Ganz privat und ohne Zuschauer. Immerhin ist es nicht jedermanns Sache, dass
dabei zugeschaut wird. Und ich bin schließlich nicht irgendwer«, fügte er selbstgefällig
hinzu. »Wenn ihr das nicht respektiert, dann spiel ich nicht mit. Kapiert?«
    »Oh, oh, der Herr ist aber schnell beleidigt.«
Hubsi versuchte den aufsteigenden Ärger über den heute ausnahmsweise
widerspenstigen männlichen Star der kleinen Company hinter einem scheinbar
scherzhaften Ton zu verbergen. »Unser Mimoserl probt den Aufstand, na so was.«
    Damit gab er endlich Ruhe.
    »Also gut«, sprach er schließlich weiter, »wie machen wir das
mit dem Interessenten, der die Frau zuerst sehen will? Hat jemand einen
vernünftigen Vorschlag?«
    Carmen, die bereits einige Male bei einer ähnlichen Sache
mitwirkt hatte, hatte eine Idee und begann sogleich, sie den anderen
vorzutragen.
    »Das klingt gut«, räumte Hubsi ein, als sie fertig war. »Ich
sehe kein Risiko dabei«, anerkannte Adam und Vickerl grinste nur beifällig.
    »Wir machen die Videoaufnahmen spätestens morgen Abend«,
stellte Hubsi fest. »Nachdem sich

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