Diamond Age - Die Grenzwelt
andere über die Kunst der Selbstverteidigung;
Nells Mutter findet und verliert einen achtbaren Galan;
Nell behauptet sich gegen einen jungen Raufbold.
Sie hatte ihre vier Gefährten allesamt gern, aber Dinosaurier war zu ihrem Liebling geworden. Zuerst fand sie ihn ein wenig furchteinflößend, aber dann begriff sie, daß er zwar ein schrecklicher Krieger war, aber auf ihrer Seite stand und sie liebhatte. Sie fragte ihn zu gerne nach den alten Zeiten vor dem Aussterben, und nach der Zeit, die er mit der Maus Dojo verbrachte hatte.
Es waren noch andere Schüler da ...
sagte das Buch mit der Stimme von Dinosaurier, als Nell ganz allein in der Ecke des Spielplatzes saß.
...Damals gab es keine Menschen, aber Affen, und eines Tages kam ein kleines Affenmädchen, das recht einsam aussah, zum Eingang unserer Höhle. Dojo begrüßte es und bat es herein, was mich überraschte, da ich glaubte, Dojo würde nur Krieger schätzen. Als das kleine Affenmädchen mich sah, erstarrte es vor Angst, aber dann warf mich Dojo über seine Schulter und klatschte mich ein paarmal gegen die Höhlenwände, um zu zeigen, daß er mich vollkommen im Griff hatte. Er machte ihm einen Teller Suppe und fragte sie, warum es ganz alleine im Wald herumspazierte. Das Affenmädchen, das Belle hieß, erklärte ihm, daß seine Mutter und deren Freund es vom Familienbaum geschubst und ihm gesagt hatten, daß es ein paar Stunden an den Lianen schwingen sollte. Aber die größeren Affen hatten alle Lianen mit Beschlag belegt und ließen Belle nicht schaukeln, daher lief Belle auf der Suche nach Spielkameraden in den Wald und schließlich Dojos Höhle fand. »Du kannst bei uns bleiben, so lange du willst«, sagte Dojo. »Wir machen hier nichts anderes als spielen, und wenn du möchtest, kannst du gerne an unseren Spielen teilnehmen.«
»Aber ich muß bald wieder zu Hause sein«, jammerte Belle. »Sonst verpaßt mir der Freund meiner Mutter eine Tracht Prügel.«
»Dann werde ich dir den Weg von deinem Familienbaum zu meiner Höhle und zurück zeigen«, sagte Dojo, »damit du jedesmal, wenn dich deine Mutter wegschickt, hierherkommen und mit uns spielen kannst.«
Dojo und ich halfen Belle ihren Weg durch den Wald zu ihrem Familienbaum zurückzufinden. Auf dem Rückweg zur Höhle sagte ich: »Meister, ich verstehe nicht.«
»Was bereitet dir Kopfzerbrechen?« fragte Dojo.
»Ihr seid ein großer Krieger, und ich lerne, um ebenfalls ein großer Krieger zu werden. Ist in Eurer Höhle Platz für ein kleines Mädchen, das nur spielen will?«
»Ich werde darüber befinden, wer das Zeug zum Krieger hat und wer nicht«, sagte Dojo.
»Aber wir sind so sehr mit unserem Training und unseren Übungen beschäftigt«, sagte ich. »Werden wir Zeit finden, mit dem Kind zu spielen, wie Ihr versprochen habt?«
»Was ist ein Spiel schon anderes als Training, das in einer bunten Verpackung daherkommt?« sagte Dojo. »Davon abgesehen, bedenkt man die Tatsache, daß du auch ohne meine Unterweisung zehn Tonnen wiegst, ein riesengroßes Maul voller Zähne wie Schlachtermesser hast und alle Geschöpfe außer mir entsetzt fliehen, wenn sie nur deine Schritte hören, solltest du, finde ich jedenfalls, einem kleinen Mädchen nicht ein bißchen Zeit zum Spielen mißgönnen.«
Daraufhin schämte ich mich zutiefst, und als wir nach Hause kamen, fegte ich die Höhle siebenmal aus, ohne daß es mir befohlen worden wäre. Zwei Tage später, als Belle einsam und verlassen zu unserer Höhle zurückkehrte, taten wir beide unser Bestes, daß sie sich bei uns wohl fühlte. Dojo spielte einige ganz besondere Spiele mit ihr, die Belle so gut gefielen, daß sie immer wieder kam, und ob du es glaubst oder nicht, als ein paar Jahre ins Land gezogen waren, konnte mich Belle genauso gut auf den Rücken werfen wie Dojo.
Nell lachte, als sie sich ein kleines Affenmädchen vorstellte, das einen großen Dinosaurier über die Schulter warf. Sie blätterte eine Seite zurück und las diesen Teil noch einmal gründlicher:
Zwei Tage später, als Belle einsam und verlassen zu unserer Höhle zurückkehrte, taten wir beide unser Bestes, daß sie sich bei uns wohl fühlte. Dojo bereitete in seiner Küche eine ganz spezielle Mahlzeit aus Reis, Gemüse und Fisch zu und achtete darauf, daß sie jedes Krümelchen aufaß. Dann spielte er ein ganz besonderes Spiel mit ihr, das Purzelbaum hieß.
Auf der gegenüberliegenden Seite wurde eine Illustration eingeblendet. Nell erkannte den
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