Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
ungesehen nach oben in Vanessas Zimmer.
Leise zog sie die Tür hinter sich zu und sah sich kurz um.
Dann steuerte sie zielstrebig den Schreibtisch an, und begann, die darauf liegenden Papiere zu untersuchen, peinlich darauf achtend, dass sie alles wieder genau so hinlegte, wie sie es vorgefunden hatte.
Gerne hätte sie auch den Laptop unter die Lupe genommen, doch sie kannte sich mit technischen Dingen überhaupt nicht aus, und beschloss, die Finger davon zu lassen, bevor Vanessa etwas bemerken würde.
Sie wandte sich zur Kommode und begann systematisch die Schubladen zu durchsuchen.
Gerade als sie mit spitzen Fingern in Vanessas Unterwäsche herumwühlte, kam plötzlich Vanessa ins Zimmer.
Erschrocken zuckte Antonia zusammen.
»Was tun Sie denn hier?«, fragte Vanessa stirnrunzelnd.
Antonia hatte sich schnell wieder gefangen und schob die Schublade zu.
»Ich wollte gerade eine Waschmaschine anmachen, und dachte mir, ich schaue nach, ob Sie vielleicht auch etwas zum Waschen haben«, sagte sie leutselig, doch Vanessa entging das boshafte Funkeln in ihren Augen nicht.
»Und Sie suchen meine Schmutzwäsche ausgerechnet in meiner Kommode zwischen den sauberen Sachen, ja?«
»Man weiß ja nie, es gibt genug Leute, die unordentlich sind«, gab Antonia spitz zurück.
»Ich wünsche nicht, dass Sie mein Zimmer betreten. Um meine Wäsche kümmere ich mich selbst«, sagte Vanessa bestimmt.
Achselzuckend schob Antonia sich an ihr vorbei und ging die Treppe hinunter. Sie sah sich kurz nach allen Seiten um und griff dann zum Telefon.
     
    »Das hat mir gerade noch gefehlt«, dachte Vanessa seufzend, nachdem sie die Tür hinter Antonia geschlossen hatte. Jetzt fing die Alte auch noch an, in ihren Sachen herumzuschnüffeln. Ihr blieb aber auch nichts erspart, gerade begann sie sich ein wenig von der Sache mit David zu erholen, da passierte das Nächste.
Frustriert holte sie ihr Handy heraus. Obwohl sie sich nach jenem verhängnisvollen Wochenende am liebsten bei Nicky ausgeweint hätte, hatte sie es doch immer wieder aufgeschoben, sie anzurufen. Ihr war völlig klar, was die Freundin zu der ganzen Sache sagen würde, und sie hätte mit Sicherheit nicht verstanden, dass sich Vanessa Danny zuliebe entschieden hatte, trotz allem hier zu bleiben.
Aber nach dem Erlebnis von eben sehnte sie sich nach Nickys vertrauter Stimme, und rasch tippte sie ihre Nummer ein.
»Vanessa, Süße«, klang es ihr Sekunden später entgegen. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht, wollte dich aber auch nicht nerven – wie geht‘s dir?«
Kurz berichtete sie, was gerade eben passiert war.
»Was?«, rief Nicky erbost, »Das kann doch wohl nicht wahr sein. Was hat dieses Biest denn an deinen Sachen zu suchen? Du solltest das sofort David erzählen, ich denke er sollte wissen, was sein Hausdrachen so treibt.«
»Ich … nein …«, druckste Vanessa herum, »es ist besser, ich behellige ihn nicht damit. Ich kriege das schon allein geregelt.«
»Vanessa.« Nickys Stimme wurde eindringlich. »Du verschweigst mir doch etwas.«
Als sie keine Antwort bekam, fügte sie energisch hinzu: »Raus jetzt mit der Sprache, was hast du angestellt?«
Vanessa schossen die Tränen in die Augen, und schluchzend berichtete sie Nicky, was sich an jenem Wochenende zugetragen hatte.
Als sie zum Ende kam, war es einen Augenblick totenstill in der Leitung.
Dann legte Nicky los.
»Okay Süße, ich will dir jetzt nicht mit dem Spruch ‚Ich hab‘s dir ja gleich gesagt‘ kommen, aber
ich habe es dir gesagt!
Mir war so klar, dass du dich über kurz oder lang in Schwierigkeiten bringen würdest.«
»Ja, mach mir ruhig Vorwürfe, ich habe es nicht anders verdient, aber das hilft mir jetzt auch nicht weiter«, schniefte Vanessa ins Telefon.
»Vanessa, ich verstehe ja, dass du den Jungen lieb hast, und sicher wäre es schlimm für ihn, aber du musst da weg – sofort«, betonte Nicky.
»Ich kann nicht. Versteh das doch, ich kann nicht.«
»Du willst nicht«, bohrte die Freundin.
»Nein, ich will nicht«, sagte Vanessa gequält.
»Vanessa hast du etwa immer noch Gefühle für David?«
Vanessa schwieg.
»Trotz allem was passiert ist, hast du immer noch Gefühle für ihn – du liebst ihn, oder?«
»Ja«, gab Vanessa nach langem Zögern tonlos zu, und gestand sich damit endlich selbst ein, dass Danny nicht der einzige Grund war, der sie zum Bleiben zwang.
»Und was erwartest du? Denkst du, er wird irgendwann vor dir stehen, und sagen: ‚Hey Vanessa, ich liebe dich, es war alles nur ein dummes

Weitere Kostenlose Bücher