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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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streckte die Hand aus und wollte die Kerzen nehmen. Im gleichen Moment krachte wieder ein Donnerschlag, und sie zuckte zusammen.
»Ich weiß, dass es dir bei einem solchen Unwetter nicht gutgeht«, sagte David auf einmal leise, »setz dich und trink ein Glas Wein, bis das Schlimmste vorüber ist.«
Vanessa glaubte, sich verhört zu haben. Er konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass sie sich jetzt hier zu ihm setzen, mit ihm Wein trinken und sich unterhalten würde, als ob nichts geschehen wäre. Zornig starrte sie ihn an.
»Wie bitte?«
David wiederholte seinen Vorschlag, er klang aufrichtig, doch Vanessa hörte ihm schon gar nicht mehr richtig zu.
»Oh nein, netter Versuch, aber nochmal falle ich nicht auf dich rein, David Tanner. Das hast du dir perfekt ausgedacht, romantischer Feuerschein, ein Glas Wein, und der Rest ergibt sich dann von selbst«, fauchte sie ihn an, dabei völlig die Tatsache vergessend, dass er weder für den Stromausfall verantwortlich war, noch für ihre Kerzen-Suchaktion.
»Das Letzte, wirklich das Allerletzte, was ich tun würde, wäre auch nur eine Sekunde länger im gleichen Raum mit dir zu sein als nötig, selbst wenn du mir alles Geld der Welt dafür zahlen würdest«, wütete sie weiter. »Und damit du es weißt, mit diesen Spielchen hier ist jetzt Schluss, ich bin dabei mir eine Wohnung zu suchen, und in ein paar Tagen werde ich weg sein.«
     

Kapitel 22
    B lind vor Zorn, und blind von den Tränen, die ihr schon wieder in die Augen stiegen, stürzte Vanessa zur Treppe.
David war aufgestanden und ihr hinterhergegangen.
»Geh nicht«, sagte er leise und hielt sie am Handgelenk fest.
»Lass mich sofort los.«
Erbost versuchte sie sich los zu machen, doch er ergriff auch noch ihre andere Hand und drehte sie zu sich herum.
»Du sollst mich loslassen«, zischte sie und zerrte vergeblich weiter.
»Geh jetzt nicht weg«, wiederholte er mit rauer Stimme.
Sie hielt inne und sah ihn an.
Sein Gesicht war ernst, und in seinen Augen lag wieder dieses Glänzen, das ihr fast den Atem nahm.
»Nein«, flüsterte sie unter Tränen, »nein, tu das bitte nicht.«
David lockerte seinen Griff, ganz leicht nur noch berührte er sie.
Langsam ging er rückwärts zum Kamin, mit seinen Händen sanft die ihren haltend, und wie von einem unsichtbaren Faden gezogen folgte sie ihm.
Reglos stand sie vor ihm, starrte auf den Boden.
»Schau mich an«, sagte er leise, legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie behutsam ihren Kopf zu heben. »Schau mir ins Gesicht, und wenn du mir dann noch einmal sagst, dass du wirklich weg willst, lasse ich dich gehen.«
Machtlos und voll Qual schloss sie ihre Augen; versuchte zu verbergen wie aufgewühlt sie war, versuchte sich gegen das zu wehren, was sein Blick in ihr auslöste.
David sah, wie sie mit sich kämpfte, sanft strich er über ihre Hand.
Ihre Augen öffneten sich wieder, sahen ihn an, hilflos und bittend.
Langsam zog er sie mit sich auf den Boden und beugte sich zu ihr, küsste sie leidenschaftlich.
Er brauchte sie, brauchte sie mit jeder Faser seines Körpers, brauchte sie mehr als er je bereit gewesen war, sich einzugestehen.
     
    Es war bereits später Vormittag, als Vanessa erwachte. Sie lag auf dem Boden vor dem Kamin, eng angeschmiegt an David, dessen Arme sie immer noch fest umfingen.
Die Erinnerung an die vergangene Nacht kehrte schlagartig zurück, vorsichtig löste sie sich aus seinen Armen und setzte sich auf.
Es war eine lange Nacht gewesen, sie hatten sich geliebt, lange miteinander geredet, zwischendurch ein Glas Wein getrunken und sich wieder geliebt, bis sie in den frühen Morgenstunden irgendwann erschöpft eingeschlafen waren.
Wärme, Leidenschaft, Erklärungen, Tränen, Nähe, Liebe, Verzeihen – all das hatte sie in den letzten Stunden in rascher Reihenfolge überflutet, und nach den bitteren Gefühlen der letzten Wochen hätte sie nicht geglaubt, was passiert war, wenn da nicht David neben ihr liegen würde.
»David«, dachte sie glücklich und streckte die Hand aus, strich ihm zärtlich übers Haar.
Er bewegte sich und schlug kurz die Augen auf, um sie sofort wieder zu schließen, nachdem er sie zurück in seine Arme gezogen hatte.
»Guten Morgen«, murmelte er schlaftrunken.
»Guten Morgen«, flüsterte sie lächelnd und kuschelte sich an ihn.
So lagen sie noch eine Weile, genossen ihre Nähe und dösten vor sich hin.
»Wie spät ist es eigentlich?«, fragte er irgendwann und warf einen Blick auf die Uhr. »Ich glaube wir sollten uns langsam

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