Diamonds & Rust
Vanessa, und berichtete ihm kurz von Davids überstürzter Abreise.
»Naja, ist ja nicht so schlimm, ich bin nur froh, dass du dich entschieden hast, es ihm zu sagen«, sagte Jeremy verständnisvoll.
»Geht es dir nicht gut?«, fügte er dann gleich besorgt hinzu, als er sah, wie Vanessa sich plötzlich am Spülbecken festhielt.
»Ach, nichts Wildes«, winkte sie verlegen ab, »Mir ist bloß ab und zu schwindelig, und dazu noch die typische Übelkeit.«
»Du legst dich jetzt hin und ich erledige das hier«, bestimmte er fürsorglich.
Er nahm Vanessa die Teller aus der Hand und schob sie zum Sofa.
»Hey, du musst mich nicht in Watte packen, ich bin doch nicht krank«, protestierte sie.
»Keine Widerrede. Leg dich auf die Couch und ruh dich aus, ich nehme mir den restlichen Nachmittag frei und gehe mit Danny an den Strand, dann kannst du dich ein bisschen entspannen.«
»Das brauchst du doch nicht«, widersprach sie, aber Jeremy war unnachgiebig.
»Wir machen das so und Schluss.« Sie zog eine Schnute, und er fügte grinsend hinzu: »David bringt mich um, wenn er erfährt, dass ich mich nicht genug um dich gekümmert habe in deinem Zustand.«
Seufzend machte sie es sich auf der Couch gemütlich, froh darüber, dass Jeremy ihr so zur Seite stand.
Als die beiden am späten Nachmittag vom Strand zurückkamen, fühlte sie sich wieder besser. Sie aßen noch gemeinsam zu Abend, dann verabschiedete sich Jeremy, nicht ohne nochmal zu betonen, dass sie ihn jederzeit anrufen könne, wenn etwas sein sollte.
Sie kuschelte sich mit Danny in Davids Bett, las ihm noch etwas vor, und es dauerte nicht lange, bis sie beide eingeschlafen waren.
Kapitel 27
» H eute ist mein großer Tag«, dachte Antonia hämisch, während sie am anderen Morgen das Frühstück vorbereitete. Nachdem David gestern beim Frühstück ja deutlich den Namen seines Auftraggebers genannt hatte, war es für sie ein Kinderspiel gewesen, kurz nach seiner Abreise in seinem Schreibtisch die entsprechende Rufnummer zu finden.
»Guten Tag, hier ist das Sekretariat von David Tanner«, hatte sie überfreundlich in den Hörer geflötet, nachdem sich am anderen Ende jemand meldete, offensichtlich die Assistentin dieses Mr. Reynold. »Ich muss für morgen einige Termine koordinieren, und hätte gerne noch einmal die Uhrzeit für Mr. Tanners Rückflug bestätigt.«
Anschließend hatte sie sich höflich für die Auskunft bedankt, und sich die Hände gerieben.
Wenn sie noch die Fahrzeit vom Flughafen berechnete, würde David zwischen Neun und Halbzehn hier eintreffen, und das passte perfekt.
Als Vanessa herunterkam, bedachte Antonia sie mit einem gehässigen Blick.
»Das ist dein letztes Frühstück hier, du kleines Luder«, dachte sie schadenfroh und mischte unbemerkt etwas von dem Sirup aus dem kleinen Fläschchen unter Vanessas Orangensaft.
Es war leicht gewesen, das Brechmittel zu besorgen, sie hatte noch nicht einmal ein Rezept dafür benötigt. Außerdem hatte der Apotheker ihr versichert, dass es rein pflanzlich sei und keine schädlichen Nebenwirkungen haben würde.
»Schließlich will ich sie ja nicht umbringen«, kicherte sie boshaft in sich hinein, während sie den Saft vor Vanessa auf den Tisch knallte.
Sie wandte sich wieder ihren Kochtöpfen zu, und beobachtete aus dem Augenwinkel zufrieden, wie Vanessa trank. Es war alles in die Wege geleitet, jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass der Zeitfaktor ihr keinen Strich durch die Rechnung machen würde.
In Hochstimmung begann sie mit den Vorbereitungen für das Mittagessen, und fast hätte sie vergnügt vor sich hingesummt – dies war ihr großer Tag.
Vanessa hatte gerade Danny zur Tür gebracht und sich verabschiedet, als eine Welle der Übelkeit in ihr aufstieg. Hastig rannte sie die Treppe hinauf und schaffte es eben noch bis ins Bad.
»Oh mein Gott, das halte ich nicht neun Monate aus«, dachte sie unglücklich, als sie sich das Gesicht abwusch und die Zähne putzte, nachdem sie sich mehrmals übergeben hatte.
Sie fühlte sich hundeelend und beschloss, sich noch einmal ins Bett zu legen. Es würde noch dauern bis Danny aus der Schule kam, und sie wollte einigermaßen ausgeruht sein, wenn sie später wie geplant mit David sprechen würde.
Schleppend ging sie in Davids Schlafzimmer, zog sich aus und legte sich ins Bett.
Sie war völlig erschöpft, und obwohl ihr Magen immer noch rebellierte, nickte sie nach kurzer Zeit ein.
Es war fast genau neun Uhr, als Jeremy wie gewohnt eintraf, um zu
Weitere Kostenlose Bücher