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Diana, Farben und Begierde (German Edition)

Diana, Farben und Begierde (German Edition)

Titel: Diana, Farben und Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor von Ewersbach-Dreihausen
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über
selbstverständliche Anmut und Grazie in all ihren Bewegungen und
Gesten.

    „ Und
was machst DU, Claire? Malst du auch? Thomas hat mir erzählt,
dass du in einer Meisterklasse bist!“

    Sie
fischt eine weitere Zigarette hervor und entzündet diese.

    „ Nein!
Also, eigentlich : Ja, muss ich ja, gehört dazu! Bin
Bildhauerin. Wenn du mal zufällig ins Universitätsklinikum
kommst, da steht in der Eingangshalle eine Gruppe von mir!

    „ Eine
Gruppe?“

    Sie
lacht.

    „ War
eine Ausschreibung, die ich gewonnen habe!“

    Ich
bin beeindruckt.

    „ Wege
und Erkenntnisse, so
der etwas sperrige Titel. War eine Vorgabe, was sollte ich machen?
Wie gesagt, wenn du mal dort bist.....“

    „ Ich
werde es mir ansehen, Claire!“

    „ Gib`
mal deine Nummer....“, fordert sie und kramt in ihrer kleinen
Handtasche.

    Dann tauschen wir
Telefonnummern aus.

    Ich fühle mich wohl in
ihrer Gegenwart, Sie ist so unaufgeregt, ungekünstelt, trägt
ihr Herz auf der Zunge, ist einfach liebenswert.

    „ Schön,
dass ich dich gefunden habe!“, sage ich plötzlich.

    Sie dreht ihr Gesicht in
meine Richtung und ein zauberhaftes Lächeln verschönt sie.

    „ Geht
mir genauso, Sabine! Na, wir werden ja noch genug Zeit haben zum
Tratschen!“

    Wir erheben uns. Sie
zertritt eben den zweiten Zigarettenstummel auf der Steintreppe.

    Dann tauchen wir ins
Getümmel ein.

    „ Pass
auf Viola auf! Die ist mal sicher nicht normal! Am besten, du gehst
ihr aus den Weg!“, rät sie mir, während wir uns durch
die Massen kämpfen.

    „ Mach`
ich, Claire!“, rufe ich, denn sie ist schon ein gutes Stück
voraus und ich habe Mühe, sie nicht aus den Augen zu verlieren.

    Wir haben den großen
Raum durchschritten und finden uns knapp vor der Bigband wieder, die
derzeit eine Pause zelebriert. Musikinstrumente liegen achtlos auf
den Stühlen und die Musiker, die in bunten Uniformen stecken,
stehen in kleinen Gruppen zusammen und quatschen, lachen und
vertreiben sich die verdiente kurze Pause.

    Dann ist Claire bei mir und
nimmt meine Hand.

    „ Oha!
Großer Affentanz! Der Herr Minister himself! Ha ha!“,
sagt sie.

    Ich entdecke eine kleine
Menschenansammlung, darin ich die kugelrunde Agentin ausmachen kann,
dann Thomas und schräg zu ihm scheint tatsächlich der
Minister samt einem seiner Mitarbeiter zu stehen, der ihm eben etwas
ins Ohr zu flüstern scheint. Wir nähern uns dieser Gruppe.

    „ Quatschen
Sie mir doch nicht dauernd ins Ohr, Hinrichs! Den Münzer kenn
ich ja, nicht wahr, Thomas?“, gibt sich Minister Gruber
leutselig.

    Hat mich die Fiedler jetzt
angelächelt? Irre ich mich nicht? Ja, jetzt schon wieder: Sie
strahlt mich an!

    Mir ist ein wenig mulmig.

    Dann sind wir an der Gruppe
dran.

    Thomas erblickt mich und
fasst nach mir und so stehe ich jetzt ganz dicht bei ihm und höre
eben, wie er sagt:“ Daran kann ich mich aber nicht erinnern,
Herr Minister!“

    Die Fiedler schnauft und für
einen kurzen Augenblick befürchte ich, dass sie hier vor allen
Leuten in Ohnmacht fällt!

    Doch Minister Gruber lacht
plötzlich laut los und sein dicker Bauch wippt im Takt dazu.

    „ Wie
viele Biere waren es denn, Thomas?“

    „ Eines,
Herr Minister!“

    „ Ha,
ha!“

    Agentin Fiedler hat sich
wieder gefangen. Sie blickt entgeistert auf Thomas und dann zum
Minister, dem diese Szene offenbar großen Gefallen macht.

    „ Ein Bier, ha ha! Ein Bier!“

    „ Kann
sein, es waren zwei, Herr Minister....“, spielt Thomas die
Szene weiter fort.

    Gruber nimmt die Hände
der verblüfften Fiedler und hält diese fest, wobei er
glucksend von sich gibt:“ Eine Agentin weiß eben auch
nicht alles, sehr verehrte Frau Fiedler! Nicht alles!“

    Frau Fiedler starrt ihn und
bringt kein Wort heraus, außer:“ Ja, Herr Minister.....“

    „ Woran
arbeitest du derzeit, Thomas?“, will er nun in Erfahrung
bringen, obwohl ihm sein Mitarbeiter dezent zum dritten Mal auf den
Zeitplan hinweisen möchte, was Gruber mit herablassender
Armbewegung jedesmal erfolgreich abwehrt.

    „ Na?
Ich höre?“

    „ Diana ,
ein Zyklus!“, sagt Thomas, blickt mich an und ich liebe ihn.

    „ Fein,
fein! Ich höre wohl noch davon, Thomas?“

    „ Ich
werde berichten, Herr Minister!“

    Schließlich ergibt
sich Gruber in sein Schicksal und drückt schnell die Hände
der Fiedler, dann gibt er Thomas einen freundschaftlichen Klaps auf
die Schulter und streift eben mich mit seinem Blick, grinst, lacht,
ist bei mir und schnappt sich meine rechte Hand, darauf

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