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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Zug in den oberen Zehntausend an, aber auf
die Dauer braucht jemand, der keine Ländereien, keinen Titel und sehr wenig
Geld hat, einen Schutzpatron, und noch dazu einen sehr einflußreichen. Ich war
an dem Abend dabei, als sein Niedergang wirklich begann. Es war im Pavillon in
Brighton. Der Bischof von Winchester, ein besonders guter Freund des Regenten, sah
die Schnupftabaksdose des Beau auf dem Tisch liegen und
nahm sich eine Prise, ohne Brummell um Erlaubnis zu fragen. Brummell sagte
daraufhin sehr laut zu einem Diener:
›Werfen Sie den Schnupftabak ins Feuer oder auf den Boden.‹ Das war eine
schlimme Beleidigung für den Freund des Prinzregenten, und dieser war außer
sich vor Zorn.«
    »Sie müssen
sehr bedeutend sein, wenn Sie der Prinzregent zum Dinner einlädt.« Diana sah
ihn an und blickte dann in ihr Weinglas. »Ich habe gehört, Sir, daß Sie ein
Tunichtgut sind.«
    »Aha! Mein
Ruf geht mir voraus. Vielleicht war ich einer.«
    »Aber jetzt nicht mehr«, sagte Diana
beflissen.
    »Nein,
jetzt nicht mehr. Ich bin ein alter Mann, der sich auf ein Kinderzimmer voller
wilder Blagen und eine Frau freut, die mir am Kamin gemütlich gegenübersitzt.«
    »Man sagt,
Sie haben eine Dame zugrunde gerichtet.«
    »Junger Mann«, sagte Lord Dantrey
tonlos, »vergessen Sie Ihre Kinderstube nicht.«
    »Oh, es tut
mir leid, Sir. Ich muß meine Zunge besser im Zaum halten.« Diana schaute ihn
mit großen Augen an, die um
Vergebung baten. Seine seltsamen grün-goldenen Augen begegneten den ihren zunächst
erstaunt und dann scharf und durchdringend.
    »Erzählen
Sie mir von Almack's«, bat Diana atemlos. »Ich meine, warum ist es so wichtig,
dorthin zu gehen. Was ist Almack's eigentlich?«
    »Wenn Sie
eine Dame wären, wäre Almack's wichtig. Nicht für einen jungen Mann – es sei
denn, Sie sind auf der Suche nach einer reichen Erbin. Aber ich will versuchen,
es zu erklären. Almack's war von Anfang an eine sehr schlaue Idee. Ein Schotte
namens William McCall kam Mitte des vorigen
Jahrhunderts als Kammerdiener des fünften Duke of Hamilton nach London. Er
heiratete Elizabeth Cullin, eine Zofe der Herzogin. Dann wurde er bei Lord Bute
Butler. Er eröffnete als nächstes ein Gasthaus in der St. James's Street mit
dem Geld, das er sich bei seinen Anstellungen zusammengekratzt hatte. Er
wollte es eigentlich »McCall's« nennen, aber da die Schotten damals in London
so unbeliebt waren, riet man ihm davon ab. ›Einverstanden‹, sagte McCall,
nachdem er vielen Ratschlägen gelauscht hatte, ›ich nenne es Almack's‹ –
er drehte seinen Namen einfach um. Das Gasthaus wurde ein großer Erfolg. 1763
gründete er ›Almack's Club‹ als Spielsalon in der Pall Mall, und ein Jahr
später baute er Almack's Assembly Rooms in der King Street. Es soll ein lohnender
Anblick gewesen sein, McCall mit seinem schottischen Gesicht unter einer Beutelperücke
und seine rundliche Frau zu beobachten, wie sie all den Herzögen und
Herzoginnen Tee und Kuchen servierten. Sie stellten es so klug an, daß bei
ihnen nur die ganz Reichen bedient wurden, und so wurde Almack's automatisch
eine exklusive Stätte. Jetzt ist es nur noch einem bestimmten Personenkreis
zugänglich. Hätten Sie gerne Eintrittskarten?«
    »Ich doch
nicht«, antwortete Diana und lehnte sich auf eine Weise zurück, von der sie
hoffte, daß sie besonders männlich sei. »Dümmliche kleine Mädchen und ihre
ehrgeizigen Mütter.«
    »Sie gehen
aber mit dem schönen Geschlecht hart ins Gericht«, lachte Lord Dantrey. »Was
wollen Sie jetzt machen? In die Oper gehen?« Er hob sein Monokel und musterte
Dianas Kleidung. »Ich fürchte, Sie brauchen etwas Passenderes als das, was Sie
anhaben.«
    »Könnten
wir nicht etwas weniger Großartiges machen?« fragte Diana nervös, weil ihr
einfiel, daß die Italienische Oper auf ihre Weise ebenso exklusiv wie Almack's
war und daß es nach der Aufführung einen Ball oder ein Abendessen gab.
    »Einverstanden.
Wir gehen ins Theater. Trinken Sie aus.«
    Lord
Dantrey begann über dies und jenes zu plaudern. Ein Schatten fiel über ihren
Tisch, als zwei junge Männer an ihnen vorbei zum anderen Ende des Raums
schlenderten.
    Peregrine
Armitage setzte sich hin und blickte seinen Zwillingsbruder James an. »Ich
schwöre bei meinem Leben, daß unsere Schwester Diana, als Mann verkleidet, an
dem Tisch dort bei dem Gentleman sitzt.«
    »Das kann
nicht sein«, antwortete James. »Das Licht ist schlecht, und die Kerze auf ihrem
Tisch war beinahe

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