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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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angetrieben
hat, weil sie ein Auge auf mein Vermögen geworfen hatte und meinen
Namen ihrem unbedeutenden Stammbaum hinzufügen wollte. Deshalb habe ich mich
geweigert, sie zu heiraten. Lieber habe ich die Schuld auf mich genommen. Ein
Fehler«, sagte er bitter, »und mein guter Ruf ist für immer dahin.«
    »Aber haben
Sie denn nicht bedacht, daß Sie sich mit Diana wieder in dieselbe Lage bringen
könnten? Warum in aller Welt haben Sie das Mädchen bei so einer Dummheit
unterstützt?«
    Lord
Dantrey schaute in das verglühende Feuer. Warum hatte er so etwas getan? Weil
er sich gelangweilt hatte, und sie war aus
dem Sturm gekommen, frisch und voller Leben.
    Weil sie
sich nicht von irgendwelchen hergebrachten Anstandsregeln leiten ließ. Weil
das, was er über die Armitages gehört
hatte, ihn glauben ließ, daß sie unkonventionell waren, um es
milde auszudrücken. Und weil er sicher war, daß sie ihre Spuren verwischen
würde, und er sich genausosehr wie sie
nach einer Woche in Freiheit und Ungebundenheit sehnte. Laut sagte er:
»Torheit. Nichts als Torheit. Wir wollen dankbar sein, daß es so zu Ende
gegangen und kein Schaden angerichtet ist.«
    »Es ist ein
Jammer«, sagte Lady Godolphin genüßlich, »denn Sie haben gute Beine.« Lord
Dantrey glaubte, nicht recht gehört zu haben. »Genau wie mein Arthur, nur daß
er dünnere Waden hat.«
    »Ihr
Gatte?«
    »Nein. Mein
Sissybeau.«
    »Cicisbeo

    »Genau. Das
heißt, er war es. Jetzt ist er es nicht mehr, und das ist sehr schade.«
    Lord
Dantrey schüttelte den Kopf, als ob er sich von etwas befreien müßte. »Bitte
verzeihen Sie mir, daß ich Ihnen nichts angeboten habe, Lady Godolphin. Möchten
Sie Tee?«
    »Nicht
hier«, sagte Lady Godolphin mit einem Schauder. »Puh, ist das schmutzig. Leben
Sie wohl, Mylord. Ich werde Diana noch verheiratet haben, bevor die Saison
überhaupt beginnt. Sie brauchen nur zu schauen, wie gut ich das bei den anderen
Mädchen gemacht habe!«
    Lord Dantrey
blickte ihr nach, bis der Turban und die Federn die Treppe hinab verschwunden
waren. Er hatte Diana Armitage also losgebracht. Er zuckte die Achseln und
mußte sich eingestehen, daß er gut davongekommen war. Er ging zum Fenster und
starrte in den dichten Nebel hinaus. Das einzige, was er sehen konnte, war sein
eigenes Spiegelbild in dem schmutzigen Glas. Auf einmal erschien ihm die Idee
sehr gut, in seinen Club zu gehen und sich gründlich zu betrinken.
    Seit
Dianas Abenteuer
war eine Woche vergangen. Weder sie noch Lady Godolphin gingen viel aus, da
nicht viel los war. Diana stellte fest, daß sie die ruhige Ereignislosigkeit
geradezu genoß. Durch eine große Willensanstrengung hatte sie den schrecklichen
Lord Dantrey aus ihren Gedanken vertrieben. Und Minerva gestand Lady Godolphin,
daß sie von der Verwandlung ihrer ungebärdigen Schwester entzückt sei.
    Als sich
Diana gerade fertig machte, um mit Lady Godolphin auszugehen, klopfte Sally an
der Tür und rief, daß unten ein Herr warte, der Miß Diana sehen wolle. Dianas
Herz begann heftig zu pochen. Dantrey! Es konnte niemand anders sein. Sie war
noch keinen Herrn begegnet, da sich ihre Besuche auf Minerva und Lady
Godolphins Kreis von älteren Freunden beschränkt hatte.
    Sie
überprüfte ihr Gesicht im Spiegel, um sich davon zu überzeugen, daß es keine
Spuren von David Armitage aufwies. Sie mußte Zoll für Zoll eine Dame sein, um
Lord Dantrey auf Distanz zu halten. Ihre Haare wuchsen schnell, und Sallys
geschickte Hände hatten Wunder verrichtet. Diana trug unter einem russischen
Seidenmantel mit üppigen froschgrünen Fransen ein Nachmittagskleid. Ein breitrandiger
Hut umrahmte ihr Gesicht, und an den Füßen hatte sie grüne Lederslipper.
    Im
Vertrauen darauf, daß sie ganz und gar wie eine Dame aussah, ging Diana
hocherhobenen Hauptes nach unten. Was in aller Welt hatte Lady Godolphin dazu
bewogen, Lord Dantrey vorzulassen?
    Aber es war
gar nicht Lord Dantrey, der im Grünen Salon auf sie wartete, sondern Mr. Jack
Emberton, strahlend im eleganten Tagesanzug, mit spiegelblanken Stiefeln und einem
Haarschnitt ä la Brutus.
    Diana
errötete und machte einen tiefen Knicks. »Mr. Emberton hat mir gesagt, daß ihr
euch schon einmal begegnet seid«, sagte Lady Godolphin. »Er hat den
Wentwater-Sitz übernommen.«
    »Ich weiß«,
lächelte Diana. »Was führt Sie nach London, Mr. Emberton?«
    »Ich bin
hier, weil etwas, was mich nach Hopeworth gezogen hatte, nicht mehr dort ist«,
antwortete Mr. Emberton, und seine blauen

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