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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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habe der Pfarrer beschlossen,
Miß Diana zu erlauben, ihn zu heiraten, weil Mr. Emberton versprochen hat, sich
zu bessern.«
    »Ich habe
verstanden, Chalmers, Sie können gehen.«
    »Worum ging es denn?« fragte Mr. Fane,
als der Butler das Zimmer verlassen hatte.
    »Es ging um
die schöne Miß Armitage. Mr. Emberton hat ihr einen Heiratsantrag gemacht und
dem Pfarrer gesagt, daß er, Emberton, ein Taugenichts und Falschspieler sei.
Der gute Pfarrer war offensichtlich so von der Ehrlichkeit des Mannes
beeindruckt, daß er ihm nicht nur seine Tochter gab, sondern ihm auch noch eine
Rente anbot, gerade als ich dachte, ich hätte Emberton einen Strich durch die
Rechnung gemacht.«
    »Wie?«
    »Ich wollte
nicht zusehen, wie ein Mädchen von Emberton in die Irre geleitet wird, und so
habe ich meine Diener gebeten, die Nachricht von seinem zweifelhaften Charakter
in der Gegend zu verbreiten. Unglücklicherweise wurden die Leute dadurch erst
recht in ihrer Meinung bestärkt, daß Emberton sich gebessert habe. Als mein
Klatsch die Runde machte, war die Kunde von Mr. Embertons Beichte schon in
aller Munde. Vielleicht liebt er sie ja wirklich.«
    »Auf alle
Fälle muß sie ihn lieben«, meinte Mr. Fane vernünftig, »sonst hätte sie
wohl nicht gesagt, daß sie ihn heiraten will.«
    »Meinst
du?«
    »Es wäre
eigentlich einleuchtend«, sagte Mr. Fane unbeholfen, Lord Dantreys Gesicht sah
so weiß und gefaßt aus.
    »Ich kann
es nicht glauben«, murmelte Lord Dantrey. »Und ich will es nicht glauben, bis
ich die beiden zusammen gesehen habe.«
    »Ich habe
nicht gemerkt, daß du sie liebst«, bemerkte Mr. Fane.
    »Ich weiß
nicht, ob ich sie liebe. Sie bringt mich auf die Palme. Aber
sie ist zu gut, um sich an jemanden wie Emberton zu binden.«
    »Soweit ich
es beurteilen kann«, meinte Mr. Fane, »ist da im Moment nichts zu machen. Laß
Burschen wie Emberton in Ruhe, und sie zeigen bald ihre wahre Natur. Was du
jetzt brauchst, ist ein anderes Mädchen, um dich von Miß Armitage abzulenken.
Was ist denn mit dieser Miß Carter, von der du mir geschrieben hast?«
    »Du wirst
sie kennenlernen«, sagte Lord Dantrey. »Ich habe versprochen, dich zu einem der
schrecklichen Salons ihrer Mutter mitzubringen. Ich habe gestern für uns beide
zugesagt.«
    »Na also,
da haben wir's. Das wird dich auf andere Gedanken bringen. Und du hast mir auch
einige Sportereignisse versprochen.«
    »Verzeih
mir. Ich bin ein sehr schlechter Gastgeber. Du bist gerade erst angekommen, und
ich habe dir noch nicht einmal Zeit zum Waschen und Umziehen gelassen. Miß
Armitage ist ein dummes Mädchen, und ich mache mich nur lächerlich, wenn ich
mich in ihre Probleme hineinziehen lasse.«
    Eine
Woche später hatte
Mr. Emberton die Ehre, seine Verlobte, Miß Diana Armitage, in der Rennkutsche
ihres Vaters zu Mrs. Carters Salon zu fahren, da seine eigene Kutsche nicht
mehr zu reparieren war.
    Es war das
erste Mal seit ihrem Verlobungsabend, daß sie mit Emberton allein war. Diana
trug das blaßgrüne Nachmittagskleid, das sie anhatte, als sie in London mit
ihm ausfuhr. Nur hatte sie jetzt einen prachtvollen zobelbesetzten Mantel
darüber, ein Geschenk von Minerva. Um ihren schwarzen Hut mit dem schmalen Rand
wanden sich schwarze Seidenbänder, die über ihren Rücken fielen. An ihren Ohren
baumelten große Smaragdohrringe. »Wenig stens kann ich ihre Kleider versetzen,
wenn ich das Frauenzimmer schon heiraten muß«, dachte Mr. Emberton grimmig.
Er war immer noch wütend darüber, daß er in die Falle geraten war. Am meisten
ärgerte er sich über Dianas Reaction auf seine Umarmung. Wie konnte sie es
wagen, sich so jungfräulich-keusch aufzuführen, wo sie doch Dantrey bereits
ihre Gunst geschenkt hatte.
    Er hatte
ernsthaft daran gedacht zu fliehen und die Wentwater-Dienerschaft sogar schon
gebeten, seine Koffer herzurichten. Aber sie hatten es auf der Stelle im
Pfarrhaus berichtet, und prompt war der Pfarrer mit John Summer und Ram
erschienen, um ihn zu fragen, wozu er verreisen wolle.
    Er hatte
die Sache mit einem Lachen abgetan und gesagt, daß er seine alten
Kleidungsstücke durchsehen und weggeben wolle. Darauf hatte der Pfarrer
fröhlich gesagt, er wolle die Kleidungsstücke für die Armenkasse, und so hatte
er sich von einigen Stücken trennen müssen, um nicht als Lügner dazustehen.
    Das Gefühl,
daß er nach allen Regeln der Kunst hereingelegt worden war, ließ ihn nicht
los, ja, es wuchs sogar noch und nagte an ihm, weil Miß Diana steif wie ein
Stock

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