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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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seine
Herkunft. Er lebt mit einem schwächlichen, haltlosen jungen Mann namens
Flanders zusammen. Man kann einen Menschen immer danach beurteilen, mit wem er
Umgang hat, Charles.«
    »Richtig,
aber ich habe beschlossen, daß Diana den haben kann, den sie will. Und wenn sie
keinen will, dann kann sie bei mir bleiben. Ich kann nicht leugnen, daß ich sie
vermissen würde.«
    »Aber du
würdest sie doch sicher nicht zu Hause behalten, nur weil du einsam bist?«
    »Nein, ich
bin nicht einsam. Schlimm, das zu sagen, wo Mrs. Armitage doch noch gar nicht
so lange unter der Erde ist. Aber Diana kann machen, was sie will.«
    »Sie ist
noch sehr jung. Es ist nicht immer klug, ein junges und eigenwilliges Mädchen
machen zu lassen, was es will.«
    »Diana ist
recht vernünftig. Oh, ich weiß, daß es nicht so aussah, als sie sich mit
Dantrey in London herumtrieb, aber sie ist erstaunlich erwachsen geworden.«
    Diese Reife
schien sich zu bestätigen, als Sarah berichtete, daß Miß Diana unterwegs sei,
um Mrs. Jones und einige andere Gemeindeglieder zu besuchen. Der Pfarrer
lächelte Sarah an, als sie ihm aus dem Mantel half. Es gab keinen Grund zur
Sorge. Diana war schnell erwachsen geworden.
    Er wußte
nicht, daß sich Diana erst an ihre Pflichten erinnert hatte, als es ihr nicht
gelungen war, die Zigeunerin zu finden.
    Am
folgenden Tag lauerte Mr. Emberton Sarah im Dorf auf und
erfuhr, daß der Pfarrer nach Hopeminster geritten sei, um sich zu erkundigen,
wie die Reparatur seiner Kutsche voranging. Darauf ging er nach Hause und
wählte seine Kleidung äußerst sorgfältig – blauer Schwalbenschwanz,
Wildlederhosen, Büffellederweste und spiegelblanke Stulpenstiefel. Er
versuchte seine schwarzen Locken nach allerneuester Mode nach hinten zu
kämmen, aber ganz so elegant wie Lord Dantrey gelang es ihm nicht. Als er seine
Haare gewaschen und getrocknet und dann doch in seinem üblichen lässigen Stil
frisiert hatte, war es bereits Spätnachmittag.
    Er ritt in
scharfem Tempo zum Pfarrhaus und hoffte, daß der Pfarrer noch in Hopeminster
war. Rose ließ ihn ein, was ihn ein bißchen enttäuschte, denn er hatte
vorgehabt, Sarah einen Kuß zu stehlen, bevor ihn Diana empfing.
    Diana stand
auf, um ihn zu begrüßen, als er in den Salon geführt wurde. Sie trug ein
dunkelgraues, schwarz eingefaßtes Kleid, und ihr dichtes Haar war auf dem Kopf
zu einem Knoten aufgetürmt. Sie sah sehr elegant und selbstsicher aus und älter,
als sie war.
    Er faßte
den Entschluß, die Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, ehe ihn
der Mut verließ.
    »Miß
Armitage«, sagte er und fiel vor ihr auf ein Knie. »Diana. Ich habe mich, als
ich Sie zum allerersten Male sah, in Sie verliebt. Ich bin so froh, daß unser
Versuch, wegzulaufen, mißglückte, denn ich will, daß die ganze Welt erfährt,
daß ich Sie auf richtige und anständige Weise heiraten will.«
    Diana
blickte erstaunt auf ihn herab. »Machen Sie mir einen Heiratsantrag, Mr. Emberton?«
    Er stand
auf und nahm ihre Hände in seine: »Ja«, sagte er. »Bitte sagen Sie, daß Sie mir
die große Ehre erweisen wollen, mir die Hand fürs Leben zu reichen.«
    »Bitte,
setzen Sie sich, Mr. Emberton«, sagte Diana und zog ihre Hände zurück. Sie
setzte sich ihm gegenüber und sah ihn traurig an. Sie fragte sich, warum sie
sich so elend fühlte. Der Mann ihrer Träume machte ihr einen Heiratsantrag.
Sie müßte sich eigentlich großartig fühlen. Es konnte doch nicht an Lord
Dantrey liegen? Nein, an Lord Dantrey lag es sicher nicht.
    »Haben Sie
schon mit meinem Vater gesprochen?« fragte sie.
    »Ich wollte
es tun, aber ich habe erfahren, daß er in Hopeminster ist.«
    »Ich
glaube, ich höre ihn gerade zurückkommen«, sagte Diana.
    Mr.
Emberton warf sich wieder auf die Knie. »Sagen Sie ja«, bettelte er. »Ich liebe
Sie so sehr.«
    »Ja«, sagte
Diana mit müder leiser Stimme. »Ich will Sie heiraten.«
    »He, was
soll das?« rief der Pfarrer von der Tür her.
    Diana stand auf und sah ihn an.
»Papa, Mr. Emberton hat um
meine Hand angehalten, und ich habe ja gesagt.«
    »Ach, du hast ja gesagt, was?
So einfach geht das nicht. Kommen Sie
mit, Mr. Emberton.«
    Mr.
Emberton folgte dem Pfarrer in sein Arbeitszimmer. Der Pfarrer setzte sich
hinter den Schreibtisch, und Mr. Emberton nahm ihm gegenüber Platz.
    »Was haben
Sie sich eigentlich dabei gedacht«, fragte Hochwürden Charles Armitage, »meiner
Tochter einen Heiratsantrag zu machen, ohne zuvor meine Erlaubnis

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