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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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neben ihm saß und kein Wort sagte.
    Ihm fiel
ein, daß er versuchen könnte, sie dazu zu bringen, ihr Wort zurückzunehmen. Wie
kam er dazu, sich Haymarket-Ware aufzuhalsen? Dantrey hatte nichts hören lassen
seit der Bekanntgabe der Verlobung. Er lachte sich vermutlich scheckig
darüber, daß ein anderer Mann seine Gebrauchtware nehmen mußte.
    Er konnte
Diana beschuldigen, daß sie mit Dantrey geschlafen habe und während des
sicherlich heftigen Streites, der darauf folgen würde, würde sie ihm sagen, daß
sie ihn nicht heiraten wolle. Aber natürlich wollte sie ihn heiraten. Welcher
Mann, der bei Verstand war, würde sie denn jetzt noch haben wollen?
    Auf der
anderen Seite weiß es außer mir, Dantrey und ihrer Familie niemand, dachte er.
Er wandte sich Diana zu, um etwas Boshaftes zu sagen, aber die kalte Strenge
ihres Profils machte ihn unsicher. Er überlegte. Ja, er hatte es. Das Dunkel
lichtete sich. Plötzlich sah er eine Möglichkeit, sich aus der Falle zu befreien.
    Aber warum
sollte er nicht vorher versuchen, sich etwas von dem zu nehmen, was Dantrey so
großzügig gewährt worden war? Er hielt das Gespann an und wandte sich Diana zu.
    »Endlich
allein«, sagte er mit breitem Grinsen.
    Diana zog
ihren Mantel enger um sich. »Bitte, fahren Sie weiter, Mr. Emberton«, sagte sie
mit erregter, leiser Stimme. »Sie sollten die Pferde meines Vaters nicht in der
Kälte stehen lassen.«
    Er ließ die
Zügel fallen und nahm sie in die Arme. Er drückte seine Lippen brutal auf ihren
Mund und drängte seine Zunge zwischen ihre Zähne. Aber sofort stieß er einen
gedämpften Schrei aus, Diana hatte ihm fest auf die Zunge gebissen. Die Pferde
schlugen aus und bäumten sich auf. Er fluchte und hob die Hand, um sie zu
schlagen, doch in diesem Moment hörte er eine andere Kutsche hinter ihnen die
Straße entlang kommen, und so setzte er die Pferde wieder in Bewegung und
murmelte: »Du wirst es nicht wagen, dich so zu benehmen, wenn wir erst
verheiratet sind.«
    Er erweist
sich als schrecklicher Mensch, dachte Diana und spürte, wie ihr die Tränen in
die Augen stiegen. Wie abscheulich! Ich kann ihn nicht heiraten. Papa ist jetzt
so stolz auf seine Großzügigkeit, daß er bestimmt nicht will, daß die Verlobung
auseinandergeht. Im Augenblick interessiert er sich überhaupt nur für Sarah.
Wie kann ein Mädchen nur ...? Ein Mann, der ihr Vater sein könnte! Mein Vater,
lieber Gott ... Oder bin ich nicht ganz in Ordnung? Bespringen sich die
anderen wie das Vieh auf der Weide?
    Mrs. Carters
Haus war in neuestem Stil gebaut. Es war glanzvoll mit zierlichen Balkönchen,
Veranden, Kuppeln und klassischen Gesimsen ausgestattet. Vorkragende Fensterstürze,
eine gewölbte Front und großzügige Torwege rundeten das Bild ab. Der Stuck
hatte jedoch die Farbe von rosa Eiskrem, so daß sich die Villa nicht harmonisch
in die Landschaft fügte, sondern sich auffallend wie ein Pickel abhob.
    Auch im
Innern war alles neu und glänzend. Die Wände waren mit gestreifter Seide
tapeziert, die Sofas ohne Rückenlehne mit der gleichen Seide bezogen. Riesige
verzierte Marmorkandelaber auf Marmorständern waren überall im Raum verteilt;
die Kerzen brannten, da es ein dunkler Tag war. Große Spiegel an den Wänden
reflektierten die Gesellschaft. Mrs. Carter hatte eine Vorliebe für
pausbäckige Putten. Sie schauten vom Kaminsims und den Zierleisten herab. Sie
hingen mit roten Schmollmündern von der Decke herunter, und zwei kniende
Putten stützten einen Malachittisch. Das ganze Haus war in Weiß und Rosa
gehalten. Auch Ann war in Weiß und Rosa. Sie trug ein hinreißend hübsches Kleid
aus beinahe durchsichtigem Musselin. Sie trippelte Diana entgegen und hielt
beide Arme zum Willkommensgruß ausgestreckt. Die Geste war echt. Ann hatte das
Gefühl, daß ihr Lord Dantrey jetzt, wo Diana mit einem anderen Mann verlobt
war, einen Heiratsantrag machen würde. Mrs. Carter war nicht dafür gewesen, Mr.
Emberton einzuladen, aber da niemand in der Grafschaft ihn von oben herab
behandelte, wagte sie es nicht, zurückzustehen. Ein heimlicher Falschspieler
war etwas anderes als einer, der gebeichtet hatte und sich bessern wollte und
dazu mit einem der Armitage-Mädchen verlobt war.
    Diana ging
zu dem Chumleys und nahm ihre Glückwünsche zu ihrer Verlobung entgegen.
    Es waren
noch viel mehr Gratulationen in Empfang zu nehmen. Sie
dankte allen wie betäubt mit einem gezwungenen Lächeln, während sie immer
entschlossener wurde, Mr. Emberton zu sagen, daß

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