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Dicke Hose (German Edition)

Dicke Hose (German Edition)

Titel: Dicke Hose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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Pause, und ich kann mir vorstellen, wie es unter seiner Betonfrisur brodelt. «Unser Name stand unter dem Foto. Wir können wohl kaum behaupten, dass es sich bei dem Outfit von Carmen Grünewald um ein vom Sohn des Hauses laienhaft zurechtgeschnittenes Designerteil handelt.»
    Was meint er jetzt mit laienhaft ? Immerhin war es doch sein Haarspray. Aber ich komme gar nicht dazu, etwas klarzustellen, weil er bereits weitersprudelt.
    «Vic hat schon mit der Chefdesignerin von Missoni gesprochen. Du kannst dir ja vorstellen, was die dazu zu sagen hatte.»
    Unfassbar – der ganze Wirbel nur wegen eines Kleides! Und zwar aufgrund eines Fotos im Internet. Das guckt sich doch normalerweise kein Mensch so gründlich an. Ich schaue zum Beispiel grundsätzlich nur auf zwei Dinge. Bei Männern: ob ich den kenne. Bei Frauen: ob man was von der Brust sieht.
    Kurzerhand speise ich Kai mit einem knappen «Bin unterwegs» ab und starte den Motor.
    Als ich nach etlichen Baustellen endlich irgendwann bei Miucci eintreffe, ist in der Tat dort einiges los im Laden. Kai scheint den hinteren Verkaufsraum übernommen zu haben, Victoria den vorderen. Offenbar hat sie ihre Telefonate mit Italien beendet, denn sie zeigt gerade einer Kundin ein paar Handtaschen.
    Ihre Augen schießen Giftpfeile in meine Richtung. Und auch ihr Körper steht dermaßen unter Spannung, dass ich froh sein kann, nicht gleich mit einem besonders schweren Exponat erschlagen zu werden.
    Langsam finde ich ihre Reaktion ein bisschen übertrieben, immerhin helfe ich hier, wo ich nur kann.
    «Victoria, ich …»
    Doch sie deutet nur mit ausgestrecktem Arm Richtung Dessous-Abteilung. «Du hast Besuch», erklärt sie mit Grabesstimme.
    «Oh!» Sicher die Grünewald, die sich das mit der Erpressung noch mal überlegt hat.
    Als ich schon erleichtert aufatmen will, da Victoria offenbar nicht vorhat, mich mit Schweigen und Nichtbeachtung zu strafen, fügt sie hinzu: «Deine Verlobte wartet auf dem Sofa.»
    Haha.
    Leicht verunsichert suche ich in Victorias Augen nach etwas, das die Ironie in ihren Worten erkennbar werden lässt. Doch ich sehe weiterhin nur Mordlust.
    Gerade als ich mich mit unguter Vorahnung zur Sofaecke aufmachen will, kommt Tanja auf mich zugeschossen. Mit einem Gesichtsausdruck, der es mit Victorias durchaus aufnehmen kann.
    «Bautzel!», sagt sie erschüttert. Dann fällt sie mir um den Hals. «Ich habe mir ja solche Sorgen um dich gemacht. Wo warst du nur die ganze Nacht?»
    Irritiert blickt sie an mir herunter.
    «Äh … Ich … hatte dir doch eine SMS geschrieben.» Und nenn mich nicht Bautzel!
    Tanja ignoriert meinen Einwand. «Die ganze Nacht habe ich wachgelegen. Und um nicht durchzudrehen, habe ich irgendwann im Internet gesurft. Ach, Bautzel!», sagt sie mit ehrlicher Bewunderung in der Stimme. «Ich wusste ja gar nicht, dass du mit den Micoluccis verwandt bist.» Sie tätschelt meine Wange. «Das ist großartig! Wir sollten unsere Hochzeit in Italien feiern!»
    Victoria, die offenbar nicht vorhat, sich das Szenario entgehen zu lassen, sieht immer wieder von ihrem Kundengespräch zu uns herüber.
    Tanja registriert diese Blicke sehr wohl. «Sie und Ihr Kollege sind natürlich auch eingeladen!», ruft sie in den Laden und macht eine wegwerfende Geste. «Auf ein paar Leute mehr oder weniger kommt es nun wirklich nicht an.»
    «Danke.» Victoria hat ganz offensichtlich ein zweites Opfer für ihre Mordlust ausgemacht. «Ich gratuliere Ihnen zu diesem …», sie schenkt mir einen mitleidigen Blick, «… hervorragenden Fang!»
    Tanja bemerkt die Ironie nicht, sondern strahlt mit meinen Pailletten um die Wette. «Natürlich werde ich zur Hochzeit ein Kleid von Miucci tragen, das können Sie ja sicher organisieren, oder?» Sie blickt sich suchend im Raum um. «Bautzel, kann ich mir als Verlobungsgeschenk vielleicht eine Tasche aussuchen? Du brauchst sie auch nicht einzupacken, ich werde sie gleich über den Arm werfen.» Gierig grabscht sie gleich nach mehreren Exemplaren im Regal.
    Victoria zuckt mit keiner Wimper.
    Meine Geduld nähert sich ihrem Ende. «Das geht nicht», sage ich bestimmt. «Hier findet diese Woche ein wichtiges Event statt, vorher können wir nicht einfach etwas aus dem Sortiment verschenken.»
    Tanja runzelt die Stirn. «Aber du bist der Sohn vom Chef. Du kannst das sehr wohl tun.» Sie greift erneut ins Regal.
    Victoria entschuldigt sich kurz bei ihrer Kundin und gesellt sich zu uns. «Besuchen Sie doch einfach unser Event am

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