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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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ich danach nie besonders gut schlafe. Seit Jens mit Carla zusammen ist, muss sie nun mit ihm die Videos gucken.
    »Oder René ist genau der Mann, auf den ich seit Jahren warte«, kontere ich entschlossen. »Melanie mag ihn auch.«
    »Die mag doch jeden Typen über einen Meter 80«, sagt Carla und lacht. Leider hat sie recht, allerdings hat Mel, seit sie auf Andreas verzichtet hat, trotz all unserer Querelen in letzter Zeit einen gut bei mir.
    »Ach, Mel muss auch nur den Richtigen kennenlernen, dann wird sie sicher wieder erträglicher. Dieses ständige Herumgebumse ist doch auf Dauer öde und traurig. Sicher sehnt sie sich auch nur nach Liebe und Zärtlichkeit, genau wie wir«, verteidige ich unsere hauseigene Stewardess, die den heutigen Abend wieder mal auswärts verbringt.
    »Na ja, gegen richtig guten Sex hat ja niemand etwas einzuwenden«, sagt Carla.
    »Ach nee!«, entgegne ich grinsend, und meine Hormone beginnen schon wieder zu wallen.
    »Sag mal, wann hast du eigentlich mit Jens zum ersten Mal geschlafen? Beim wievielten Date seid ihr zusammen ins Bett gegangen?«, frage ich Frau Superanständig, die jedoch bei meiner Frage puterrot anläuft.
    »Um ehrlich zu sein: Wir haben es … also … es war ja wirklich Liebe auf den ersten Blick …«
    »Was, Carla! Spuck’s aus!«
    »Als alle weg waren, wollte mich Jens noch nach Hause bringen. Aber wir haben es nicht weit geschafft und sind gleich im Treppenhaus übereinander hergefallen …«, gibt sie in einer Mischung aus Scham und Stolz zu.
    »Carla! Du kleines Luder!«
    »Na ja, wenn es der Richtige ist …«, verteidigt sich meine Freundin. »Du allerdings, mein Frollein, scheinst da ein bisschen den Überblick verloren zu haben.«
    »Aber ich bin total in René verschossen. Wirklich!«, sage ich trotzig. Komisch, jetzt bin ich irgendwie noch verwirrter als vorher.
    »Vielleicht bist du auch einfach nur scharf auf ihn. Hör auf dein Herz und dein Bauchgefühl, dann wirst du es schon richtig machen. Es gibt doch nichts Schöneres als Sex mit jemandem, der beides berührt. Die erogenste Zone ist nun mal die Seele.« Carla lächelt versonnen. Ich gebe ihr einen Moment Zeit, dann unterbreche ich ihre Träumerei.
    »René holt mich in einer halben Stunde ab. Hab ich nun deinen Segen oder nicht?«, frage ich Carla ungeduldig, schließlich muss ich noch duschen, mich umziehen und meine Haare machen.
    »Liebes, ich will doch nur dein Bestes!« Sie klingt wirklich immer mehr wie meine Mutter. »Bitte ihn doch einfach nach oben, dann kann ich ihn ein bisschen unter die Lupe nehmen, und du hast ein paar Minuten mehr Zeit zum Stylen!«, bietet sie mir an. Ich nicke. Auf Carla ist eben Verlass. Ich vertraue ihr. Sie würde mir niemals in den Rücken fallen und ist stets auf meiner Seite. Und so sitzt sie mit René eine halbe Stunde später in unserer Wohnküche bei einer Tasse Tee (»Du fährst doch sicher nicht mehr, wenn du was getrunken hast?«) und durchforstet sein bisheriges Liebesleben (»Wie lange ist denn deine letzte Beziehung her? Und wieso habt ihr euch getrennt?«). Ich gebe den beiden fünfzehn Minuten, dann erlöse ich René aus Carlas Fängen. Die hat schließlich heute auch noch was vor. Wer hätte das gedacht: Die Drei-Mädels-Wirtschaft scheint heute Abend ihr Liebesleben ganz gut organisiert zu haben. Vielleicht klappt der Traum von der weiblichen Kommune eines Tages doch noch. Die Männer kommen zu unserem Vergnügen immer mal vorbei, während wir Frauen die Konstante in unserer Wohnung bilden und uns stets bei allem unterstützen.
     
    »Du siehst phantastisch aus!«, sagt mir René heute nun schon zum wiederholten Male. Er zieht mich förmlich mit den Blicken aus, und dennoch schafft er es immer wieder, nicht zu gierig zu wirken. Ich nutze jede Gelegenheit, ihn zu berühren. Am Arm, wenn ich nach der Speisekarte greife, am Bein, wenn ich etwas in meiner Handtasche suche, oder einfach nur so, wenn ich ihn noch einmal berühren will. Alles scheint so einfach und leicht zu sein heute Abend.
    »Und wie lange arbeitest du schon im Willbert-Zoo?«, fragt er interessiert. Ein gutes Zeichen. Wäre sein Interesse nur oberflächlich, dann würden doch Eckdaten reichen.
    Er ist sogar an meiner beruflichen Vergangenheit und an meiner Zukunft interessiert. Also erzähle ich ihm, dass ich über ein Praktikum zum Zoo kam und wegen meiner schlechten finanziellen Situation mein Studium habe sausen lassen müssen.
    »Die Arbeit mit Tieren ist einfach sensationell.

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