Die 101 haeufigsten Fehler im Deutschen
– gesiedet
•
triefen: troff – getroffen
, aber auch:
triefte – getrieft
Einen Sonderfall stellt das Verb
mahlen
dar, das nur in einer Mischform auftritt:
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mahlen: mahlte – gemahlen
Zu einer Gruppe von Verben, bei denen ohne Bedeutungsänderungen auch Mischformen auftreten, zählen z.B.:
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backen: buk – gebacken
, aber häufiger:
backte – gebacken
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salzen: salzte – gesalzen
, aber auch:
salzte – gesalzt
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schallen: scholl – geschallt
, aber häufiger:
schallte – geschallt
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spalten: spaltete – gespalten
, aber auch:
spaltete – gespaltet
(attributiv wird
gespalten
häufiger verwendet:
mit gespaltener Zunge
)
Zu einer Gruppe von Verben, die sowohl stark als auch schwach konjugiert werden können, dabei allerdings ihre Bedeutung verändern (also im Grunde nicht dieselben Verben sind), gehören z.B.:
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bewegen
(= jemanden veranlassen):
bewog – bewogen
:
Was hat dich dazu bewogen?
Aber:
bewegen
(= eine Ortsveränderung veranlassen, beeindrucken):
bewegte – bewegt
:
Der Waran hat sich nicht von der Stelle bewegt. Das hat mich tief bewegt
.
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bleichen
(= bleich werden, intransitiv):
blich
(veraltet) –
geblichen
(veraltet), meist:
bleichte – gebleicht
:
Die Steppe bleichte/blich in der gnadenlosen Sonne
. Aber nur:
bleichen
(= bleich machen, transitiv):
bleichte – gebleicht
:
So bleichte sie die Wäsche
.
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hängen
(intransitiv):
hing – gehangen
:
Mit Seil und Hacken, den Tod im Nacken, so hingen sie in der steilen Wand
. Aber:
hängen
(transitiv):
hängte – gehängt
:
Dann hängte sie die Wäsche auf
(vgl. Fehler 71).
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hauen
(= mit einer Waffe schlagen, im Kampf versehren):
hieb – gehauen
:
Der schwäbische Ritter hieb durch bis auf den Sattelknopf, hieb auch den Sattel noch in Stücken und tief noch in des Pferdes Rücken
. Aber:
hauen
(= schlagen ganz allgemein), meist:
haute – gehauen
, selten:
hieb – gehauen
:
Als der Kurator dann endlich mal mit der Faust auf den Tisch haute/
(selten:)
hieb, war Ruhe im Schacht
.
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schaffen
(= schöpferisch tätig sein):
schuf – geschaffen
:
Die Künstlerin hat ein wesentliches Werk geschaffen
. Aber:
schaffen
(= arbeiten, erledigen):
Ich habe heute viel geschafft
.
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scheren
(= schneiden):
schor – geschoren
:
Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft wurde dem Bundestrainer der mächtige Schnauzer geschoren
. Aber:
scheren
(= sich kümmern oder auch = sich wegbewegen):
scherte – geschert
:
Um die Kinder scherte er sich einen Dreck. Wenn sie sich zum Teufel geschert hat, soll’s mir recht sein
.
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schleifen
(= schärfen und auch = hart üben):
schliff – geschliffen
:
Der Scherenschleifer schliff die Scheren. Wir sind von diesem Feldwebel geschliffen worden bis zum Gehtnichtmehr
! Aber:
schleifen
(= über den Boden ziehen und auch = niederreißen):
schleifte – geschleift
:
Sie schleiften die Leiche zum Kofferraum. Nachdem die Festung erst einmal geschleift war, gab es nur noch Brennen und Morden
.
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schleißen
(intransitiv = sich allmählich auflösen):
schliss – geschlissen
:
Das fein bestickte Wams schliss doch schon sehr
. Aber veraltend:
schleißen
(transitiv = die Federfahne vom Kiel lösen, Holz in feine Späne spalten):
schliss – geschlissen
und ebenso:
schleißte – geschleißt
:
Vorsichtig schliss/schleißte sie die eigentlich herrlich gezeichneten Federn
.
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weben
(in übertragener Bedeutung), meist:
wob – gewoben
:
Nicht von ungefähr hat die hysterische Pianistin schon beizeiten an der eigenen Legende gewoben
. Aber:
weben
(in wörtlicher Bedeutung):
webte – gewebt
:
Diese Teppiche wurden von Hand gewebt – von indischer Kinderhand!
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wiegen
(= schwer sein und auch = das Gewicht feststellen):
wog – gewogen
:
Wie viel wog Muhammad Ali vor diesem Kampf eigentlich? Gewogen und für zu leicht befunden
. Aber:
wiegen
(= hin- und herbewegen und auch = klein hacken):
wiegte – gewiegt
:
Selbst als ich den ebenso niedlichen wie störenden Schreihals ausdauernd wiegte, wollte er keine Ruhe geben. Dann sollte erst einmal der Schnittlauch gewiegt werden
.
Das transitive Verb
stecken
wird stets schwach konjugiert:
steckte – gesteckt
:
Der Prokurist steckte seine Finger in gefährliche Geschäfte
. Auch das intransitive Verb
stecken
wird meist schwach konjugiert. Es kann jedoch zu einer Mischform kommen, weil das Präteritumgelegentlich stark gebildet wird (das Partizip
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