Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 13. Stunde

Titel: Die 13. Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
Vom Netzwerk:
kurze, knappe Nachricht:
     
Einen sicheren Flug und ein schönes Wochenende
    Jo
     
Julia mochte ihre Sekretärin sehr; sie war das organisierte Yin zu ihrem hektischen Yang.
    Sie überlegte, Nick anzurufen und ihm von ihren Plänen zu erzählen, sagte sich dann aber, dass es besser sei, ihn nicht mitten in der Arbeit zu stören.
    Sie lehnte sich zurück, zog ein Magazin aus der Sitztasche und gönnte sich ein wenig Zeit für sich selbst, während sie auf den Start wartete.
     
In seinem schwarzen Mustang Cobra – dem einzigen Luxus, den er sich gönnte – fuhr Detective Bob Shannon auf die Zufahrt von Washington House. Er spielte nicht Golf, ging nicht angeln und interessierte sich nicht fürs Pokern, aber er liebte schnelle Autos, und da es keine Frau in seinem Leben gab, die es ihm ausgeredet hätte, hatte er sich für 38 800 Dollar einen gebrauchten nachtschwarzen 99er Shelby Cobra zugelegt.
    Dance, Brinehart, Randall, Arilio und Sam Dreyfus drehten sich erstaunt um, als Shannon aus dem Wagen stieg.
    »Hallo, Jungs«, sagte er mit einem Nicken.
     »Hallo, Shannon«, sagte Brinehart, als wären sie die besten Freunde.
    Shannon beachtete ihn nicht und richtete seine Aufmerksamkeit auf Dance.
    »Ich dachte, du wärst im Revier und schreibst Protokolle«, sagte Dance.
    »Ich hab einen Anruf bekommen.«
    Alles wandte sich Nick zu, als er vom Beifahrersitz stieg. Er erwiderte die bohrenden Blicke.
    »Also seid ihr auch gekommen, was?«, fuhr Shannon fort.
    Dance starrte ihn nur an.
    »Der Einbruch …?«, sagte Shannon.
    »Ja«, stieß Brinehart zu Dance’ Bestürzung hervor.
    »Er hier.« Shannon wies mit dem Finger auf Nick, ohne die Blicke von Brinehart zu nehmen. »Er hat Sie auch angerufen?«
    Brinehart wusste, dass er es sich nicht leisten konnte, den gleichen Fehler zweimal zu begehen.
    »… weil der Einbruch nicht über Funk gemeldet wurde.«
    Die Spannung stieg. Alles sah auf Dance, der ohne die leiseste Regung vor Shannon stand.
    »Ich will verdammt noch mal wissen, was hier los ist«, sagte Shannon verärgert.
    »Wer ist der Kerl?«, fragte Brinehart und wies auf Nick.
    »Ist doch jetzt egal!«, fuhr Shannon ihn an, während sein Blick sich in Dance’ Augen bohrte. »Beantworte meine Frage, Ethan. Was tust du hier?«
    Dance blickte Brinehart und Randall an, die ruhig blieben, während Dreyfus seine Sonnenbrille zurechtrückte und sich einen Schritt zum Gebäude zurückzog, um notfalls unbemerkt verschwinden zu können.
    »Wer sind Sie?«, fragte Shannon mit einem wütenden Blick auf ihn.
     »Ich … ich bin …«, stammelte Dreyfus. Seine Hände zitterten.
    Brinehart ging um Nick herum und stellte sich direkt hinter ihn. »Und wer sind Sie? «
    Sein Arm schoss vor. Er zog die Pistole aus Nicks Hosenbund. »Was ist denn das? Sind Sie ein Cop?«
    Shannon starrte auf die Waffe und hob den Blick zu Nick. »Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie bewaffnet sind.«
    »Nach dem Tag, den ich hinter mir habe«, erwiderte Nick, »hielt ich es für eine gute Idee.«
    »Dance.« Shannon wandte sich wieder seinem Vetter zu. »Der Mann sagt, dass du hier bist, um einzubrechen und zu stehlen. Mal sehen, ob ich das noch zusammenbekomme: vier goldene Schwerter, zwei Degen, drei Säbel, fünf Dolche, drei Schusswaffen, einen Beutel Brillanten und …«, er hielt kurz inne, »irgendeinen Kasten.«
    Alles schwieg.
    »Hört zu«, fuhr Shannon leiser fort. »Ihr habt euch noch nichts zuschulden kommen lassen. Deshalb schlage ich vor, ihr steigt in eure Wagen und verschwindet, und wir vergessen, dass ihr je hier wart.«
    »Sind Sie der Typ, der einen Kollegen anschwärzt?«, fragte Brinehart.
    »Wie lange sind Sie Detective? Seit einem Jahr? Also kommen Sie mir bloß nicht mit diesem Scheiß von wegen Kodex des Schweigens.« Er wandte sich wieder Dance zu. »Ethan, was soll das?«
    Dance starrte ihn an. » Du vergisst es vielleicht, aber er nicht«, sagte er und zeigte auf Nick.
    Er zog plötzlich die Pistole und drückte sie gegen Shannons Bauch.
    »Verdammt, was soll das?«, explodierte Shannon, ohne den Blick auf die Waffe zu richten. »Tu die Knarre weg, ehe ich sie dir in den Rachen stopfe, du Blödmann. Ich bin dein Vetter!«
    Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, drückte Dance ab.
    Die Kugel stieß Shannon zurück. Doch er ging nicht zu Boden, sondern machte drei Schritte nach vorn, legte die Hände um Dance’ Hals und versuchte ihn zu erwürgen.
    Dance schoss ihm erneut in den Bauch.
    Diesmal schwankte Shannon,

Weitere Kostenlose Bücher