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Die 13. Stunde

Titel: Die 13. Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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taumelte zurück und brach zusammen.
    Dance’ Helfershelfer rissen die Köpfe herum und suchten nach Zeugen.
    Nick stand entsetzt da und beobachtete den sterbenden Shannon.
    »Na toll«, sagte Brinehart mit brüchiger Stimme. »Du hast gerade einen Cop ermordet. Und das auch noch vor einem Augenzeugen.«
    »Handschellen!«, befahl Dance und richtete die Waffe auf Nick.
    »Wollen Sie den auch noch umbringen?«, fragte Sam Dreyfus mit Panik in der Stimme.
    Dance ging zu Nick, nahm ihm die Brieftasche ab und schaute auf den Führerschein. »Woher wissen Sie, was hier vor sich geht, Mr. Quinn?«
    »Quinn?«, fragte Sam. »So heißt Hennicots Anwältin. Wollen Sie ihn auch erschießen?«
    »Warum sollte ich einen Verdächtigen töten? Wir haben hier jemanden mit einer Verbindung zu diesem Haus, dem wir alles anhängen können. Einen Cop zu ermorden ist ein Kapitalverbrechen.« Dance musterte Nick und tätschelte ihm höhnisch die Wange. »Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, mein Freund.« Julia beobachtete, wie die Stewardess die Einstiegstür schloss und verriegelte.
    »Meine Damen und Herren, wir möchten Sie bitten, während des Starts Ihre Mobiltelefone und Pager abzustellen und sämtliche elektronischen Geräte auszuschalten, bis wir in der Luft sind und Ihnen per Durchsage gestatten, sie wieder zu benutzen.«
    Julia wählte rasch Nicks Nummer. Als sofort die Mailbox antwortete, sagte sie hastig: »Hallo, Schatz. Tut mir leid wegen des Streits über das Abendessen mit den Mullers. Wir sagen ihnen ab. Ich habe etwas Schöneres geplant. Nur wir beide. Ich muss wegen einer Blitzbesprechung nach Boston. Tut mir leid, dass ich dir nicht gesagt habe …«
    »Entschuldigen Sie, Ma’am«, sagte die Stewardess und beugte sich zu Julia hinunter. »Die Mobiltelefone müssen jetzt abgeschaltet werden.«
    »Tut mir leid, Nick«, flüsterte Julia, »ich muss aufhören. Ich rufe dich an, sobald wir gelandet sind.«
    Julia schaltete das Handy aus. »Entschuldigen Sie.«
    »Kein Problem. Ich fliege auch nie, ohne meinen Mann noch einmal anzurufen«, sagte die Stewardess lächelnd und ging weiter zur Bordküche.
    Julia erwiderte das Lächeln. Sie konnte es gar nicht erwarten, Nick von der Schwangerschaft zu erzählen. Sie schob ihr Handy zurück in die Handtasche. Dann lehnte sie den Kopf an die weiche lederne Stütze und war mit den Gedanken noch immer bei Nick, als sie die Augen schloss.
     
»Beide nach hinten«, befahl Dance. Brinehart und Arilio öffneten die Autotür und wuchteten Shannons Leiche auf die Rückbank. Brinehart drehte sich zu Nick um, dem sie die Hände auf den Rücken gefesselt hatten, und packte ihn beim Arm.
    »Brinehart, am besten, du bleibst hier draußen und hältst die Augen offen.« Dance packte Nick beim Arm. »Kommen Sie mit, lächeln Sie in die Kameras.«
    Sam drehte sich zur Tür und schob seinen Schlüssel ins Schloss. »Wir sind vier Minuten hinter dem Zeitplan.«
    »Und wenn Sie nicht mit dem Gejammere aufhören, werden es fünf. Mir ist es scheißegal, dann muss eben jeder doppelt so schnell sein.«
    Sie zogen sich Einmalhandschuhe über.
    »Vergessen Sie nicht unseren neuen Partner«, sagte Dance und übergab Nick an Sam Dreyfus.
    »Stimmt«, sagte Sam und schob Nick vor die Tür. »Wo die ganze Welt ihn sehen kann.«
    Sam hob sich die beiden Sporttaschen auf die Schulter, fuhr mit der Magnetkarte über das Lesegerät, drehte den Hausschlüssel und öffnete die Tür. Aus seiner Tasche nahm er ein Kästchen mit einer durchsichtigen roten Halbkugel, legte an der Seite einen Schalter um und befestigte das Kästchen an der Wand. Rasch ging er zur weiß lasierten Holzfurniertür. Ein weiteres Kästchen befestigte er auf der Küchentheke, schaltete es ein und pfiff leise.
    Alle anderen folgten ihm, bis auf Brinehart.
    Sam Dreyfus schob seine Magnetkarte neben der Tür vorbei, wo das Lesegerät verborgen war, und öffnete das Schloss. Er zog die Tür zurück, von der er wusste, dass sie einen siebeneinhalb Zentimeter starken Stahlkern hatte. Eine hell erleuchtete, mit Teppich belegte Treppe wurde sichtbar. An den Wänden hing eine blassgrüne Tapete mit Lilienmuster.
    Sam packte Nick wieder beim Arm und führte ihn, sodass sein Gesicht deutlich von der verborgenen Kamera in der Wand des Treppenhauses erfasst wurde, während Sam selbst abgeschirmt war.
    »Warten Sie, bis ich die Tür geöffnet und die Kameras lahmgelegt habe«, sagte Sam zu Dance, Randall und Arilio, die am oberen Ende der Treppe

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