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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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hinein. Die Tür schloss sich, als Jinna ihn begrüßte, und ich war wieder allein auf der windigen Straße.
    Ich trottete zu Gindasts Werkstatt. Der Tag wurde immer kälter, und es roch nach Schnee in der Luft. Der Sommer war lange geblieben, doch nun setzte sich der Winter durch. Ich blickte in den Himmel hinauf und kam zu dem Schluss, dass wir mit schwerem Schneefall zu rechnen hatten. Das weckte gemischte Gefühle in mir. Vor ein paar Monaten hätte ich bei solch einem Anblick meinen Holzvorrat überprüft und wäre zum letzten Mal kritisch durchgegangen, was ich alles für den Winter eingelagert hatte. Nun sorgte der Weitseherthron für mich. Ich musste mich nicht länger um mein eigenes Wohlergehen kümmern, nur um das der Monarchie. Dieser Harnisch saß noch immer unbequem auf meinen Schultern.
    Gindast war in Burgstadt wohlbekannt, und ich hatte keinerlei Probleme, seine Werkstatt zu finden. Sein Schild war kunstvoll geschnitzt und eingerahmt wie zum Beweis für sein handwerkliches Können. Auf der Vorderseite des Gebäudes befand sich ein gemütliches Wohnzimmer mit bequemen Stühlen und einem großen Tisch. Ein Feuer brannte heiß im Kamin. Mehrere seiner besten Stücke waren in dem Raum ausgehangen zur Ansicht für seine Kunden. Der Kerl, der die Verantwortung für diesen Raum trug, hörte sich meine Bitte an und winkte mich dann zur Werkstatt durch.
    Die Werkstatt ähnelte einer Scheune; überall standen Schreinerstücke in verschiedenen Stadien der Fertigstellung herum. Eine riesige Bettstatt stand neben einer Reihe duftender Zederntruhen mit einer Eule als Wappen darauf. Ein Geselle kniete davor und beizte die Eulen. Gindast war nicht in seiner Werkstatt. Er war mit drei Gesellen auf Lord Schnitters Gut geritten, um dort Maß für eine ausgefeilte Kaminverkleidung zu nehmen und dazu passende Stühle und Tische. Einer seiner älteren Gesellen, ein Mann nicht viel jünger als ich selbst, gestattete mir, kurz mit Harm zu sprechen. Dabei schlug er mir ernst vor, dass ich vielleicht noch einmal vorbeikommen solle, um mit Meister Gindast über die Fortschritte meines Jungen zu sprechen. So wie der Lehrling über solch ein Treffen sprach, klang das äußerst ominös.
    Ich fand Harm hinter der Werkstatt mit vier anderen Lehrlingen. Alle wirkten sie jünger und kleiner als er. Sie waren gerade dabei, einen Stapel getrockneten Holzes zu bewegen, Balken für Balken. Die zertrampelte Erde verriet mir, dass dies der dritte Stapel seiner Art sein musste. Die anderen beiden waren mit Zelttuch überspannt. Harm hatte das Gesicht verzogen, als beleidige ihn diese geistlose, aber nichtsdestotrotz notwendige Arbeit. Ich beobachtete ihn eine Zeit lang, bevor er mich bemerkte, und was ich sah, beunruhigte mich. Harm war immer ein williger Arbeiter gewesen, wenn er mit mir zu Werke gegangen war. Nun sah ich unterdrückten Zorn in der Art, wie er sich hielt, und seine Ungeduld, weil er mit Jüngeren und Schwächeren arbeiten musste. Er richtete sich vor dem Balken auf, den er gerade abgelegt hatte, sagte etwas zu den anderen Lehrlingen und kam dann zu mir herüber. Ich beobachtete ihn, während er näher kam, und fragte mich, wie viel von seinem Gesichtsausdruck er wirklich empfand und wie viel davon für die Jüngeren bestimmt war. Ich kümmerte mich nicht sonderlich um die Abscheu, die er für seine gegenwärtige Arbeit an den Tag legte.
    »Harm«, begrüßte ich ihn ernst. »Tom«, antwortete er. Er schüttelte mir die Hand und sagte dann leise: »Jetzt siehst du, wovon ich gesprochen habe.«
    »Ich sehe, dass du Holz wendest, damit es gut trocknet«, erwiderte ich. »Das scheint mir eine notwendige Arbeit in einer Tischlerei zu sein.«
    Er seufzte. »Es würde mir nicht so viel ausmachen, wenn so etwas nur gelegentlich erledigt werden müsste; aber jede Aufgabe, die man mir gibt, verlangt viel von meinem Rücken und nur wenig von meinem Verstand.«
    »Werden die anderen Lehrlinge denn anders behandelt?«
    »Nein«, antwortete er mürrisch. »Aber wie du sehen kannst, sind sie nur Kinder.«
    »Das macht keinen Unterschied, Harm«, sagte ich ihm. »Das ist keine Frage des Alters, sondern des Wissens. Sei geduldig. Hier gibt es einiges zu lernen, selbst wenn es nur das ordentliche Stapeln von Holz ist, und in diesem Stadium lernst du hauptsächlich durchs Zuschauen. Außerdem ist Holzwenden etwas, das einfach getan werden muss. Wen sonst sollten sie das tun lassen?«
    Harm starrte auf den Boden, während ich sprach; er

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