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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Teekräutern, bunten Perlen oder Honig erkaufen.
    Zweimal hörte ich, wie die Insel im Zusammenhang mit dem Krieg der Roten Schiffe erwähnt wurde. Allerdings wurde nur wenig darüber geredet, denn wie die meisten Völker, so hielten auch die Outislander sich nicht lange mit Geschichten über Kriege auf, die sie nicht glorreich gewonnen hatten. Auf jeden Fall hörte ich aus diesen beiden Geschichten heraus, dass Kebal Raubart und die Bleiche Frau während des Krieges versucht hatten, eine Festung auf Aslevjal zu bauen. Niemand sprach von dem Warum, doch viele Gefangene aus den Sechs Provinzen waren dorthin gebracht worden, um den Rest ihres Lebens als Sklaven zu dienen. Offenbar hatte Raubart Outislander zu Sklaven gemacht, nämlich jene, die gegen den Krieg gewesen waren. Sie waren von ihm >verwandelt< und nach Aslevjal gebracht worden, und niemand hatte sie je iedergesehen. So umgab die Insel nun auch eine Aura der 2ham und des Elends, die sich mit der Drachenlegende tischte. Heutzutage verspürten nur noch wenige den Wunsch, eine Pilgerfahrt dorthin zu unternehmen. All diese Dinge behielt ich im Kopf und berichtete sie Chade nd Pflichtgetreu. In unseren spätabendlichen Gesprächen ersuchten mein alter Mentor und ich herauszufinden, wie diese Dinge uns bei unsere Queste helfen könnten. Manchmal atte ich dabei das Gefühl, wir besprachen diese nebulösen Gerüchte nur, weil wir nichts wirklich wussten.
    Pflichtgetreu hatte zwei Treffen mit dem Hetgurd, von denen jedes mehrere Tage dauerte. Das Endergebnis davon wrar, dass die Bedingungen für die Drachenjagd denen eines Ringkampfes oder Wettschießens glichen. Was Chade dabei wurmte, war, dass der Eberclan diese Verhandlungen arrangiert hatte, ohne sich vorher mit ihm zu beraten. Ich selbst hatte es zwar nicht gesehen, aber ich hörte, dass Arkon Blutklinge überrascht gewesen sei, als der Prinz kalt seine Missbilligung ob dieser Bedingungen zum Ausdruck gebracht hatte.
    »Wir können nicht ändern, auf was man sich für uns geeinigt hat«, sagte mir Chade grimmig. »Aber es war schon nett, Blutklinges Gesicht zu sehen, als Pflichtgetreu zu ihm gesagt hat: >Mein Wort ist mein Wort, und ich bin der einzige, der es geben kann. Maßt Euch niemals wieder an, für mich zu sprechen. <«
    Das erzählte er mir bei einem Glas Branntwein in denselben Gemächern, die wir auch schon beim letzten Mal bewohnt hatten. Dick und Pflichtgetreu befanden sich im angrenzenden Zimmer. Ich hörte nur den Tonfall ihrer Unterhaltung. Pflichtgetreu erklärte Dick in aller Ruhe, warum er am nächsten Tag wieder auf ein Schiff gehen müsse, und Dicks Stimme schwankte zwischen dem Jammern eines Kindes und dem zornigen Knurren eines widerspenstigen Mannes. Das klang nicht, als würde das Gespräch gut verlaufen; aber angesichts dessen, wozu Blutklinge uns verpflichtet hatte, glaubte ich nicht, dass sich die Situation noch verschlimmern konnte.
    Unsere Edelleute hatten sich während unserer Abwesenheit besser geschlagen, als ich erwartet hatte. Handelsvereinbarungen zwischen unterschiedlichen Clans und den Häusern der Sechs Provinzen wurden bereits formalisiert. Dass sie ihre eigenen Wappen getragen hatten, schien die Adeligen weit genug von Weitsehern abgesetzt zu haben, dass die Outislander ihnen vorurteilsfrei begegnet waren. Pflichtgetreu speiste fast jeden Abend mit seinen Edelleuten, und jeden Abend brachten sie Kunde von neuen Handelsgesprächen. Sollte der Prinz jetzt noch der Narcheska den Kopf des Drachen präsentieren können, hätten wir unser Ziel erreicht. Dann wären die Sechs Provinzen und die Äußeren Inseln durch Ehe und Handel so eng miteinander verbunden, dass zukünftige Kriege niemandem mehr etwas nutzen würden.
    Doch der Hetgurd wollte uns unsere Aufgabe nicht so leicht machen. Dem Weitseherprinzen sollte gestattet werden, den Drachen herauszufordern, doch der Hetgurd hatte die Regeln für diese Konfrontation bereits festgelegt. Wenn wir nach Aslevjal aufbrachen, würden wir die Garde nicht mitnehmen, sondern nur eine festgelegte Zahl von Kriegern. Pflichtgetreus Zwiehafte Kordiale machte schon einen Großteil dieses Kontingents aus, und bis jetzt verweigerte er sich Chades Vorschlag, seine zwiehaften Verbündeten zurückzulassen und stattdessen erfahrene Kämpfer mitzunehmen. Da sie Pflichtgetreu herausgefordert hatte, würde die Narcheska uns begleiten. Wir gingen davon aus, dass das auch Peottre mit einschloss sowie einige Krieger des Narwal- oder Eberclans, obwohl

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