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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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»Nun. Es ist sinnlos, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen, nicht wahr? Da können wir uns genauso den Kopf darüber zermartern, ob es morgen nass oder trocken sein wird. « Ich hielt kurz inne und dachte, ich solle besser still sein, doch dann brach die Frage einfach aus mir heraus. »Glaubst du, dass Peottre mir das absichtlich angetan hat? Glaubst du, er hat gewusst, dass Elfenrinde die Gabe zerstören kann? Und weiß er überhaupt, dass ich über diese Magie verfüge? Und wenn er will, dass ich dem Prinzen helfe, den Drachen zu erschlagen, warum macht er mich dann nutzlos? Es sei denn, er will gar nicht, dass wir Eisfeuer töten. Vielleicht hat er uns nur hierher gelockt, damit der Prinz scheitert. Doch das ergibt keinen Sinn ... oder?«
    Der Narr war von meinen Fragen wie erschlagen. »Könntest du bitte mal still sein, Fitz?«, bat er mich ernst, doch nach kurzem Nachdenken schüttelte ich den Kopf.
    »Ich glaube nicht.« Aufgeregt rutschte ich auf den Decken herum. Plötzlich fühlte ich mich hundeelend. Ich fand keine bequeme Position. Ich wusste, dass ich müde war, hatte aber keine Ahnung, wie ich einschlafen sollte. Plötzlich wollte ich nur endlich meinen Frieden. Ich ließ den Kopf in die Hände sinken und bedeckte meine Augen. »Mein ganzes Leben lang habe ich alles falsch gemacht.«
    »Das wird eine lange Nacht werden«, jammerte der Narr.

Nun, dies ist die Geschichte von Yysal Seehundschuh und dem Drachen Eisfeuer und was ihr in den Jahren widerfuhr, da Wisal die Große Mutter ihres Mütterhauses war. Wisal zeigte ihr Missfallen einem jungen Mann gegenüber, den Yysal in ihr Bett geholt hatte, und dafür nannte sie drei Gründe: Er hatte krumme Beine und eine Hühnerbrust, und wie jeder weiß, werden solche Dinge an die Kinder weitergegeben, und Wisal wollte ihr Mütterhaus nicht voller krummbeiniger Schwächlinge sehen. Sein Haar war rot, was Wisal ebenfalls nicht bei ihren Nachkommen sehen wollte; und wann immer der Frühling auf die Insel kam und die Weidenbäume blühten, nieste, weinte und hustete der Mann und war für die Frühlingsarbeiten nicht zu gebrauchen. Und so kam es, als Yysal eines schönen Sommertages zum Krähenbeerenpflücken auf den Berg ging, dass Wisal den anderen Frauen befahl, Erdklumpen und Steine zu sammeln, die klein genug waren, um wehzutun, doch nicht um zu verletzen, und damit Yysals Bettgefährten zu vertreiben. Das taten ihre Mutter, ihre Schwestern und ihre Tanten dann auch gerne, denn keine von ihnen mochte die affektierte Art, auf die er sie anlächelte, wann immer Yysal unterwegs war.
    Als Yysal wieder zurückkehrte und herausfand, dass ihr Bettgefährte geflohen war, weinte und wetterte sie, und schließlich schwor sie, zum Drachen zu gehen und ihn um Rache an ihrer eigenen Familie zu bitten. Jedermann weiß, dass dies eine große Sünde wider das Mütterhaus ist, und doch war Yysal so erzürnt, dass sie weder auf die Stimme der Vernunft hören noch den kräftigen, schwarzhaarigen Krieger akzeptieren wollte, den man ihr für ihren blassen, dürren Burschen anbot. Und so ging sie nach Aslevjal, wartete auf die rechte Jahreszeit, schlüpfte unter das Eis des Gletschers und ging ins Herz der Insel, um den Drachen um die Erfüllung ihres bösen Wunschs zu bitten.
    Tief unter der Eisdecke, welche die Insel umspannt, fuhr sie ihr winziges Boot ans Ufer. Sie hob die Fackel, hielt jedoch nicht inne, um die Schönheiten von Eisfeuers eisigblauem Grab zu bewundern. Stattdessen machte sie sich sofort auf den Weg durch die gewundenen, blauen Tunnel zu der Stelle, von wo sie zu dem im Eis gefangenen Drachen aufblicken konnte. Und dort schmolz sie mit dem Blut des Lamms, das sie mitgebracht hatte, ein Loch ins Eis und bat den Drachen, alle Frauen unfruchtbar zu machen, die ihren Bettgefährten vertrieben hatten.
    Dachsenbless' Übersetzung eines Bardenliedes  der Outislander

    Der Rest der Nacht und der darauffolgende Tag erlebte ich wie einen Fiebertraum. Mein Geist scheut vor der Erinnerung an das Leid zurück, das ich ertragen musste. »Das ist alles nur in deinem Kopf passiert«, sagte mir Chade einige Zeit später, und es schmerzte mich ein wenig, dass er mein Leiden einfach so abtat.
Das ganze Leben,
wollte ich ihm erwidern,
spielt sich in unseren Köpfen ab. Wo sonst soll es denn passieren, und wo sonst summieren wir, was es uns bedeutet, und ziehen ab, was wir verloren haben ? Ein Ereignis ist nur ein Ereignis, bis irgendjemand ihm eine Bedeutung verleiht.
    Ich

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