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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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den französischen Schildern vollkommen verloren vor. Das Morgenlicht schien schräg durch die großen Fenster, und trotzdem fühlte sie sich, als wäre Mitternacht. Sie blickte zum Ende der Halle und sah eine aufgeregte Menschenmenge. Blitzlichter leuchteten auf, und die Leute riefen jemandem Fragen zu, den Amy nicht sehen konnte.
    »Oh, Paparazzi!«, sagte Nellie. »Vielleicht ist es Kanye West!«
    »Warte!«, rief Amy, doch Nellie ließ sich nicht aufhalten. Sie zwängten sich mit vielen excusez-moi durch die Menge. Als sie näher kamen, blieb Amy abrupt stehen: »Jonah Wizard.«
    Er bahnte sich seinen Weg durch die vielen Menschen und gab Autogramme, während sein Vater hinter ihm herging wie ein Leibwächter. Jonah trug weite Baggy-Jeans, eine schwarze Lederjacke
über einem weißen Tanktop und eine halbe Tonne Silberschmuck um den Hals. Er sah frisch und ausgeruht aus, als hätte er einen entspannten Flug hinter sich.
    » Le Wizard! « Die Reporter bedrängten ihn mit Fragen. Zu Amys Erstaunen antwortete Jonah ihnen auf Französisch.
    Zwischen all den vielen Menschen fühlte Amy sich unwohl und wäre am liebsten im Erdboden versunken, doch Jonah blieb gelassen. Er schenkte der Menge ein strahlendes Lächeln und sagte etwas, das sie zum Lachen brachte. Dann schweifte sein Blick über die Gesichter und plötzlich sah er Amy.
    »Yo!«, rief er. »Meine Leute!«
    Amy war wie vom Blitz getroffen. Jonah kam direkt auf sie zu, und die gesamte Menge sah sich um, um herauszufinden, mit wem er sprach.
    »Oh, ich glaub’s ja nicht«, sagte Nellie. »Ihr kennt Jonah Wizard?«
    »Wir sind mit ihm verwandt«, grummelte Dan. »Weitläufig.«
    Nellie sah aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Dann stand Jonah vor ihnen, schüttelte Amys Hand, klopfte Dan auf die Schulter, gab Nellie ein Autogramm auf ihr T-Shirt, und plötzlich machten die Kameras Aufnahmen von ihnen!
    » Schaut mich nicht an! , wollte Amy schreien. Ich bin mit Lasagne bekleckert! Ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Sie wollte weglaufen, aber ihre Beine waren wie gelähmt.
    »Jonah!«, mahnte sein Vater. »Wir müssen weiter.«
    »Ja, sicher.« Jonah zwinkerte Amy zu. »Kommt mit, Leute. Wir müssen was bequatschen.«
    Jonahs Vater wollte protestieren, doch Jonah legte seinen Arm um Amy und steuerte sie quer durch den Terminal, Dan, Nellie und den Mob verrückter Paparazzi im Schlepptau, die ununterbrochen
Bilder machten. Amy war überzeugt, dass sie jeden Augenblick sterben musste, doch irgendwie schafften sie es nach draußen. Der Tag war warm, obwohl der Himmel bedeckt war. Am Horizont brauten sich Gewitterwolken zusammen. Am Straßenrand wartete eine schwarze Limousine.
    »Wir - wir sollten nicht«, wollte Amy protestieren. Sie erinnerte sich an die Warnung von Mr McIntyre: Traut niemandem .
    »Macht ihr Witze?«, fragte Nellie. »Eine Fahrt in der Limo von Jonah Wizard? Kommt schon!« Sie sprang buchstäblich in das riesige Auto. Ein paar Minuten später glitten sie die autoroute de l’est entlang, direkt ins Herz von Paris.
    »Mann, ich liebe diese Stadt«, sagte Jonah.
    Seine Limousine hatte Rücksitze, die einander gegenüber lagen. Jonah und sein Vater saßen auf der einen Seite. Amy, Dan und Nellie auf der anderen. Jonahs Vater tippte Nachrichten in sein Blackberry. Hin und wieder blickte er auf und sah Amy finster an.
    Draußen zogen lange Reihen von sandsteinfarbenen Häusern vorbei, deren Fenster über und über mit Blumenkästen geschmückt waren. Die Cafés waren voller Menschen und die Stühle waren zur Straße hin ausgerichtet, als erwarteten die Gäste eine Parade. Die Luft roch nach Kaffee und frisch gebackenem Brot und der bedeckte Himmel tauchte alles in ein unwirkliches Licht - als wäre die ganze Stadt ein wunderbarer Traum.
    »Wusstet ihr, dass meine Einschaltquoten hier sogar noch besser sind als in den Staaten?«, fragte Jonah.
    »Achtzehn Prozent höher«, warf sein Vater ein.
    »Und mein neues Album Gangsta Life ist Nummer drei in den französischen Charts.«
    »Nummer zwei«, verbesserte sein Vater, »und es wird noch steigen.«

    »Oh, wow, ich liebe dein Album!«, sagte Nellie.
    »Danke«, antwortete Jonah. »Und jetzt halt die Klappe.«
    Nellie sah ihn an, als hätte er ihr eine Ohrfeige verpasst.
    »Hey!«, rief Dan. »Was soll das?«
    »Was?,« fragte Jonah. »Sie ist keine Cahill. Ich rede nicht mit ihr.«
    Amy war so schockiert, dass sie nichts erwidern konnte, aber Jonah redete schon weiter.
    »Wie ich schon

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