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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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wurde das Land fruchtbar und konnte bestellt werden.« Sie sah mit glänzenden Augen auf. »›Die andere lässt es grünen mit lang vergossenen Tränen‹!«
    »Was ist mit ›Wo das Herz ihres Herzens gefunden wurde‹?«, fragte Dan.
    Amy las weiter, ihr Herzschlag beschleunigte sich. »›Osiris wurde von Seth zerstückelt. Isis hat sein Herz auf der Insel Philae gefunden. Dort befindet sich ihr Tempel.‹«
    Dan legte seinen Finger auf jede der Hieroglyphen. »Insel. Isis. Obelisk.«

    »Wo liegt Philae?«, wollte er wissen.
    »In Assuan!«, rief Amy. »Es passt alles zusammen.« Sie schloss das Buch mit einem dumpfen Knall. »Leider«, fügte sie hinzu, »kann ich mich nicht erinnern, ob Grace irgendetwas über Assuan geschrieben hat. Ich wünschte, wir hätten ihren Reiseführer nicht verloren!«
    »Wir?«, fragte Dan und zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
    »Okay, ich «, stellte Amy klar und wurde rot. »Wenn du mir die Schuld geben willst, nur zu.«
    »Na ja, wenn du mich das Buch wenigstens einmal hättest ansehen lassen, hätten wir jetzt vielleicht irgendeine Idee, was wir als Nächstes tun müssen«, sagte Dan.
    »Das ist nicht fair«, jammerte Amy. »Du magst das Recherchieren doch gar nicht so gerne wie ich.«
    »Aber ich kann trotzdem lesen «, sagte Dan beleidigt. »Und im Gegensatz zu dir kann ich mich auch erinnern . Du hast mich kaum einen Blick darauf werfen lassen.«
    »Du hast immer gesagt, dass du Recherche langweilig findest«, konterte Amy. »Woher sollte ich wissen, dass du zum ersten Mal in deinem Leben einen Reiseführer hättest lesen wollen?«
    »Es war nicht irgendein Reiseführer. Es war Grace’ Reiseführer!« Dan erhob die Stimme. »Du willst alles, was Grace uns gelassen hat, für dich behalten. Du hast die Kette und jetzt auch noch die Sakhet. Die gibst du auch nicht her. Du willst sogar die Erinnerung an sie für dich behalten!«
    »Das ist nicht wahr«, protestierte Amy. »Und es ist außerdem auch nicht fair!«
    »He, sie ist nicht nur deine Großmutter, weißt du!«, schrie Dan aufgebracht. Sein Gesicht glühte. »Du willst sie ganz für dich alleine!«
    »Mach dich nicht lächerlich!«, brüllte Amy. Sie fühlte Wut in sich hochsteigen. »Das ist das Dümmste, was ich je gehört habe!«
    » Du darfst entscheiden, ob sie gut war oder nicht. Du darfst entscheiden, ob sie uns geliebt hat oder nicht. Wenn du mir erzählen willst, dass meine Großmutter mich überhaupt kein bisschen geliebt hat, dass sie irgendein Genie des Bösen war, dann solltest du dafür besser Beweise finden«, entgegnete Dan aufgebracht. »Du hast so viel Panik davor, noch mal enttäuscht zu werden, dass du eine komplette 180-Grad-Drehung machst. Aber nicht jeder ist böse, nur weil Ian Kabra es ist!«
    Amy hielt die Luft an. Sie hatte Dan niemals zuvor so erlebt. Er hatte sie schon beschimpft und auch mit ihr gekämpft, aber das hier war neu. Er war noch nie absichtlich böse zu ihr gewesen. Doch jetzt warf er ihr einen fast triumphierenden Blick zu, als hätte er in einem Spiel einen Punkt erzielt.
    Fast als wäre das seine Revanche für das, was sie im Hauptquartier der Ekaterina zu ihm gesagt und womit sie ihn zum Weinen gebracht hatte.
    Was passierte mit ihnen? War die Jagd nach den 39 Zeichen schuld daran? Betrug und Geheimniskrämerei waren plötzlich völlig normal geworden. Die Suche verdrehte sie, wiegelte sie gegeneinander auf.
    Sie verhielten sich beide wie Menschen, die sie nicht kannte. Menschen, die sie auch nicht mochte.
    Sie verhielten sich, das wurde Amy schlagartig bewusst, wie Cahills .

Siebzehntes Kapitel

    Es war erst neun Uhr vormittags, aber die Temperatur in Assuan überstieg schon bei Weitem die 30 Grad. Am Flughafen fühlte Amy, wie der Schweiß ihr den Rücken hinabrann, sodass sie ihren Rucksack abschüttelte und ihn sich über eine Schulter hängte. Bei jedem Schritt stieß er gegen ihre Gürteltasche. Doch sie wollte sich nicht beschweren. Wenn sie es getan hätte, hätte Dan sie einfach nur mit einem abschätzigen Blick bedacht und sie eine Heulsuse genannt, und in diesem Fall hätte sie für nichts mehr garantieren können.
    Andererseits, vielleicht würde er sie auch nicht beschimpfen. Sie sprachen nämlich nicht mehr miteinander.
    Ihr Rucksack knallte anklagend weiter gegen ihre Gürteltasche. Sie trottete hinter den anderen her. Nellie war die Erste, die auf einen Taxistand zueilte. Theo hatte Hilary wegen einer Übernachtungsmöglichkeit angerufen, und sie hatte ihnen

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