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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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Musiktruppe wurde nun die Geschichte Shakas erzählt. Die Darstellung war brutal, aber realistisch und gipfelte in dem Kampf der Ndwandwe gegen die Zulu, bei dem Hunderte von Schauspielern einander mit großen Gesten die Schilde aus der Hand schlugen und Speere in die Brust schmetterten. Amy schloss die Augen.
    »Igitt«, murmelte Nellie.
    »Das ist kein echter Kampf«, flüstere Dan. »Glaube ich zumindest. «
    Als Amy die Augen wieder öffnete, schob der Schauspieler, der Shaka darstellte, soeben eine kreischende ältere Frau in eine Hütte. Ihr Gesicht war mit blau-brauner Schminke bedeckt, die Augen stachen weiß hervor. Sie sang gen Himmel und rief damit einen gewaltigen Bühnenblitzschlag hervor. Aus dem hinteren Bühnenbereich traten drei sehr realistisch wirkende geifernde Schakale. Mr Malusi wandte sich nach ihnen um. »Shaka war groß, aber erbarmungslos«, erklärte er eifrig. »Er glaubte, die Mutter seines Erzrivalen Zwide, dem König der Ndwandwe, sei ein böser sangoma , dessen Geist durch Zauber in das Reich der Zulu eingedrungen sei und sein Volk abgeschlachtet habe. Als er sie dann gefangen hatte, verfütterte er sie an …«
    »AAAHHH!«, ertönte ein Schrei aus der Hütte.
    Amy ertrug es nicht mehr. Sie sprang auf und rannte aus dem Saal.
    »Ein Tomas mit empfindlichen Magen?«, meinte Mr. Malusi zu Dan. »Auch dagegen können wir etwas tun.«

    »Ich rede mit ihr«, sagte Dan.
    Er traf sie draußen vor der Tür, wo sie aufgeregt hin und herlief. »Lass uns gehen«, bat sie. »Ich muss hier raus, Dan. Ein furchtbarer Ort ist das.«
    »Du bist genial«, meinte Dan und fasste sie am Arm. »Ich hab die ganze Zeit gegrübelt, wie ich zusammen mit dir aus dem Theater rauskomme, und dann erledigst du die Sache, ohne groß nachzudenken. Perfekt! Schnell, komm!«
    »Wohin gehen wir?«, fragte Amy.
    »Ich war nicht auf der Toilette«, erklärte Dan. »Als wir vorhin aus dem Aufzug gestiegen sind, hab ich eine Kammer entdeckt, die sich von den anderen unterscheidet. Also bin ich hin und hab nachgeschaut …«
    Er führte seine Schwester ins Zentrum des Bienenstocks. Dort, in einer Kammer mit efeubewachsenen Glaswänden, die sich zu einem Oberlicht streckten, das meilenweit über ihnen zu sein schien, befand sich ein sonnendurchflutetes Karree mit gewundenen Graspfaden. Exotische Kakteen mit hell leuchtenden Trieben verbargen etwas, das aussah wie ein steinernes Denkmal.
    »Das ist ja ein halber Hektar«, staunte Amy.
    »Komm«, drängte Dan. »Wir dürfen rein. Wir sind Tomas.«
    Amy folgte ihm in den riesigen Glaskokon und über einen der Pfade, bis sie vor dem Monument standen. Es hatte die Form einer runden Zulu-Hütte mit einem spitzen Strohdach. Davor stand eine Statue von Shaka Zulu, die ein mannshohes Schild hielt.
    In der Mitte des Schildes prangte das Tomas-Wappen.
    »Das ist das Schild, das aus dem Museum in Durban gestohlen wurde!«, flüsterte Amy.

    Dan besah sich mehrere Tafeln, die an den Wänden der Hütte angebracht und in unterschiedlichen Sprachen verfasst waren.
    »Niederländisch … Afrikaans … Zulu …«, las Dan. »Xitsonga … Xhosa … Sesotho … Setswana … SiSwati … Shangaan … Venda … Tsonga … Okay, endlich mal eine Sprache, die man lesen kann.«

    »Möge seine Seele in Frieden ruhen? Dan, ist das hier…?«, fragte Amy.
    »Ein Grab?« Dans Gesicht zersprang beinahe vor Aufregung. »Also. Dieses Gebäude hier hat die Koordinaten von Churchills Notiz – und außerdem hat er geschrieben, die Zutat der Tomas liegt mit Shaka in der Erde. Der Legende nach ist Shaka in Durban begraben, aber das hat nie jemand beweisen können. Das ist es, Amy! Wir haben den wahren Bestattungsort von Shaka Zulu gefunden!«

    Amy sah zu Boden. Die Erde war trocken und hart und der Sockel der Statue von kakteenähnlichen Pflanzen überwuchert.
    Als sie wieder aufsah, hielt Dan einen Speer in der Hand. »Was willst du denn jetzt mit dem Ding?«, zischte Amy.
    »Das ist kein Ding, das ist ein assegai «, erwiderte Dan. »Die liegen hier überall herum. Ich hab eins im Gebüsch versteckt.«
    Er zielte damit auf Amy und schleuderte ihn in den Boden.
    »He!«, rief seine Schwester und sprang zur Seite.
    Der Speer traf mit einem dumpfen Zong! auf die Erde und spaltete eine Kaktuspflanze. »Ich schaff das«, meinte Dan. »Aber ich benötige Deckung. Wie lange dauert dieses Theaterstück wohl noch?«
    »Mr Malusi wird sich nicht lange an der Nase herumführen lassen!«, mahnte Amy. »Das ist

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