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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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dieses Serum, sagt Ihr?«, fragte er.
    »Grün. Und Schleimig. Es hat den Sitz durchgeätzt.«
    Professor Bardsley riss die Augen auf. »Das ist kein Serum, sondern ein langsam wirkendes Gift! Die Kabras haben es mal an jemandem von uns ausprobiert! Es zerfrisst die Haut und dringt mit der Zeit ins Nervensystem ein!« Seine Hände flogen über das Schaltbrett, legten Hebel um und stellten Regler ein. »Jemand muss das Cockpit übernehmen!«
    Nellie beugte sich vor. »Ich mach das! Ich kenne mich aus!«
    Professor Bardsley und Nellie tauschten schnell die Plätze. Saladin sprang fauchend zu Boden. Der alte Mann griff hinter den
Sitz und holte einen Behälter mit der Aufschrift UMHLABA hervor.
    Der Schmerz breitete sich aus. Dan spürte, wie sein ganzer Körper bebte. Er biss die Zähne zusammen. Denk nicht dran denk nicht dran denk nicht dran denk nicht …
    »W-W-Was ist das?«, fragte er.
    »Ein Aloekonzentrat«, antwortete Professor Bardsley. »Es verlangsamt die Wirkung des Gifts, bis wir ein Krankenhaus in Mosambik erreichen. Das wird etwa zwei Stunden dauern, aber bis dahin sollte dir nichts geschehen. Ich nehme an, dort haben sie das passende Gegenmittel.«
    » Sie nehmen es an? «, schrie Amy. Ihr Gesicht war kreidebleich. »Sie können nicht zulassen, dass die Kabras ihn umbringen!«
    Professor Bardsley nickte, und seine Brauen zogen sich zusammen, während er angestrengt nachdachte.
    Er tränkte ein Taschentuch und legte es Dan auf den Arm. Es fühlte sich an wie Eiswasser und besänftigte das Brennen. Dans Körper entspannte sich, aber es war nicht genug.
    »Mehr!«, schrie Dan. »Mehr!«
    Professor Bardsley trug das Mittel dicker auf.
    »Gibt es nicht noch etwas anderes in Grace’ Flugzeug, das uns helfen könnte?«, rief Amy. »Vielleicht hatte sie ein Gegengift an Bord!«
    Bardsley sah auf einmal zu Amy auf. »Was rede ich da? Ich weiss, wo wir das Gegenmittel bekommen. Aber dann muss ich unseren Kurs Richtung Madagaskar ändern!«
    »Wird erledigt!« Nellie schaltete selbstbewusst an den Instrumenten herum. Das Flugzeug neigte sich in eine Rechtskurve.
    »Mrrp!«, kommentierte Saladin die Kursänderung, als er über den Boden rutschte.

    »Was ist in Madagaskar?«, brüllte Amy. Durch seine flatternden Augenlider sah Dan, wie ihre Halsadern hervortraten …
    Professor Bardsley band jetzt Dans Arm oberhalb der Verätzung ab. Das tat gut, aber der Schmerz war nun ein neuer. Es schoss in Wellen herauf, seinen Hals entlang, die Beine herunter, auf und ab. So müssen Folterungen im Mittelalter abgelaufen sein , dachte er.
    Professor Bardsleys Stimme drang wie ein rauschender Radiosender zu ihm durch. »Wir fliegen«, antwortete er, »zum afrikanischen Zuhause eurer Großmutter!«

Siebenundzwanzigstes Kapitel
    »Dan?«, schrie Amy ihren Bruder an, während sie ihn über einen zugewachsenen Pfad schleppte, der aus einem einzigen Gewirr von Ranken und Wurzeln zu bestehen schien. »Dan, bleib wach!«
    Er stöhnte. Sein Zustand verschlechterte sich immer mehr.
    Amy hätte fast den Eingang verpasst. Grace’ »afrikanisches Zuhause« war winzig, ein Haufen Stein und Lehm. Es wirkte viel mehr wie eine Höhle mit eingelassener Holztür.
    »Ihren Arbeitsbereich betreten wir nicht«, erklärte Professor Bardsley. »Hinten steht ein kleines Haus, in dem sie gewohnt hat, wenn sie hier war. Ich … Ich habe eine Zugangs … Zugangs-karte …«
    Professor Bardsley zitterte. Er hatte das Flugzeug sicher gelandet, aber beim Rollen die Kurve zu eng genommen und einen Flügel beschädigt. Er konnte nicht mehr, das merkte Amy genau .
    Gib nicht auf, dachte sie . Lass meinen Bruder nicht sterben!
    Dan sank zwischen Nellie und Amy zusammen – unfähig, seine Beine zu bewegen.
    »D-Du schaffst d-das«, redete Amy auf ihn ein.
    Allein . Die Vorstellung bahnte sich unbarmherzig einen Weg in Amys Hirn. Ihr ganzes Leben hatte sie sich wie ein Teil gefühlt, wie eine Hälfte. Da war nie Amy allein, sondern es gab immer nur Dan und Amy. Wie ein Wort.
    DanundAmy.

    AmyundDan .
    »Da ist es!«. Sie blieb vor einem kleinen Schindelhaus mit geschlossenen Fensterläden stehen, und Professor Bardsley versuchte, das Schloss zu öffnen. Dan zitterte wieder. Seine Arme waren mit weißen Kompressen umwickelt, die sie zuvor mit umhlaba getränkt hatten, aber sein Gesicht nahm immer mehr eine gelbe Färbung an.
    Nellie hatte die Arme um ihn gelegt. »Er bekommt einen toxischen Schock!«, sagte sie. »Beeilung!«
    Mit einem lauten » Pflock! «

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